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Die Handlung von Der Killer

Paris bei Nacht: Ein namenloser, unauffällig gekleideter Mann – der Killer (Michael Fassbender) – beobachtet vom Flur eines leerstehenden Bürogebäudes aus das vornehme Apartment seines Ziels. Das Gewehr im Anschlag. Mit Vorsicht und Kontrolle stellt er sicher, dass der Job reibungslos vonstattengeht. Doch der Schuss misslingt. Also muss der Killer fliehen – und seine Auftraggeber wollen ihn ausradieren. Indem sie sein Zuhause angreifen, stören sie den ihm so heiligen Safespace. Ein Fakt, den er nicht so einfach auf sich sitzen lassen kann.

Also reist der Killer quer durch die Dominikanische Republik und die Staaten, um jeden zu eliminieren, der mit seinen Auftraggebern in Verbindung steht und endlich wieder den Frieden zu finden, den er sich so mühevoll aufgebaut hat...


Kritik zu Der Killer

David Fincher, meine Freunde. Nach einer gut dreijährigen Pause, in der er sich lediglich seinem „Love, Death & Robots“-Herzensprojekt sowie einigen Produzentenjobs widmete, zieht es den Visionär jetzt endlich wieder als Regisseur hinter die Kamera zurück. „Der Killer“ ist David Finchers fünfte Zusammenarbeit mit Netflix, folgt im Vergleich zum zuletzt so arthousigen „Mank“ aber wieder dem deutlich klareren Mainstream-Flow. Und das bringt auch Fincher selbst gewissermaßen zurück in die Spur: „Mank“ wollte seiner Zeit zu viel, mit „Der Killer“ findet David Fincher nun zu seinen eigenen Wurzeln zurück – und liefert uns erstklassige Crime-Unterhaltung auf „Sieben“- oder „Gone Girl“-Niveau.

Überraschend: „Der Killer“ ist Finchers actionlastigstes Werk. Und das mit Abstand. So fühlt sich der Netflix-Film fast schon nach „John Wick“ oder „The Equalizer“ an, wenn ein gewohnt fantastischer, oft unterschätzter Michael Fassbender als namenloser Assassine seine Auftrrageber bluten lässt. Sagenhaft stylisch, voller Substanz und Tiefe, herausragend inszeniert – eben ein durch und durch klassischer Fincher!

Gleichzeitig ist „Der Killer“ aber auch eine Metapher. So steht Michael Fassbender titelgebender Killer gewissermaßen für Finchers Schaffen. Minutiös plant der Assassine jeden seiner Schritte, setzt diese bedacht zusammen und kreiert so den perfekten Mord – ähnlich wie David Fincher seine Filme. Untermalt von einem abermals brillanten Score von Trent Reznor und Atticus Ross, wird „Der Killer“ für Fincher-Follower zu einem meditativen Stück Filmkunst, das gleichermaßen Charakterstudie mit Tiefgang und brachiale Rachestory mit Grit ist. So ruhig und doch so explosiv.

Lohnt sich, weil „Der Killer“ David Fincher in Reinkultur ist. Eine Rückkehr zu den Wurzeln, gleichzeitig aber auch die Aufarbeitung der eigenen Karriere und die Analyse des eigenen Schaffens. Nutzt die wenigen Chancen und schaut euch den Film im Großformat an!