Cast

Die Handlung von Troll

Eigentlich ist das Sprengen eines Tunnels mittlerweile eine reine Routineaufgabe für das norwegische Bergbauunternehmen. Trotzdem besteht bei diesem Unterfangen immer ein kleines Risiko, dass irgendetwas gehörig schiefläuft. Doch was die Minenarbeiter bei ihrer letzten Sprengung losgetreten haben, übertrifft jegliche Vorstellungskraft. Sie haben ein mythisches Wesen von einer Jahrtausende wehrenden Knechtschaft befreit und dieses bahnt sich nun langsam, aber mit zerstörerischer Kraft einen Weg in die Hauptstadt Oslo.

Da Schusswaffen, Dynamit und sonstige Torpedierungen dem felsigen Fabelwesen nichts anhaben können, liegt die Hoffnung einer ganzen Nation nun in den Händen zweier Wissenschaftler. Eine davon ist Paläontologin Nora Tidemann, die dank ihres Vaters auch einiges über die Mythen und Märchen des Landes weiß. Vielleicht finden sich in diesen Überlieferungen Informationen über die Schwächen des Trolls.


Kritik zu Troll

Dank Legendary Entertainment stehen überdimensionale Kreaturen, die mit ihrer bloßen Anwesenheit das Wohl der gesamten Menschheit bedrohen, bei uns Cineasten sehr hoch im Kurs. Wie sonst lassen sich die kontinuierlich guten Einspielergebnisse aus dem MonsterVerse-Franchise erklären? Dass da der ein oder andere natürlich eine Scheibe vom Ruhm abschneiden will, bleibt nicht aus.

Diese Woche versucht es beispielsweise Netflix. Der Streaming-Riese hat sich das norwegische Creature Feature „Troll“ ins Repertoire geholt, das von niemand Geringerem als „Tomb Raider“-Schöpfer Roar Uthaug konzipiert wurde. Doch für was für ein Wesen entscheidet man sich, wenn das MonsterVerse doch schon sämtliche Riesenmonster auf der Leinwand entfesselt hat?
Roar Uthaug hat die Antwort: ein Wesen aus der nordischen Mythologie – einen gewaltigen Felstroll. Hiermit kann „Troll“ schon einmal einige Pluspunkte einfahren, zumindest, wenn ihr euch zu den Fantasy-Fans zählt. Zumal womöglich die meiste Kraft, Zeit und auch das meiste Geld in die Darstellung des Trolls geflossen ist. Eine gewaltige Latte an Minuspunkten hagelt es jedoch, wenn man sich die typischen menschlichen Protagonisten zu Gemüte führt.

Denn hier verfolgt man das gewohnte Muster. Es gibt einen Wissenschaftler, den alle als verrückt abstempeln, der aber dennoch mit seinen Hiobsbotschaften recht behält. Es gibt einen politischen Berater, der jedes Problem mit Gewalt aus der Welt schaffen will und es gibt die letzte große Hoffnung – eine Wissenschaftlerin, die sich vehement den Behörden widersetzt. All das wäre natürlich kein Problem, wenn „Troll“ seinen Fokus deutlich mehr auf die namensgebende Bedrohung legt, als auf die Menschen.

Was „Troll“ hingegen wieder gut macht bzw. was unser Interesse erneut weckt, sind die Ideen, die die Menschen nutzen, um dem Riesenmonster die Stirn zu bieten. Denn wie erledigt man ein Fabelwesen? Mit Tricks, die in Märchen bereits zu einem ähnlichen Ziel führten.

Lohnt sich, weil...
... die Idee, einen Troll in zerstörerischer „King Kong“-Manier zu entfesseln, herrlich abwechslungsreich ist. Ansonsten hält sich „Troll“ aber strikt an das Schema F.