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Die Handlung von JUNG_E: Gedächtnis des Krieges

Die Menschheit hat es nicht geschafft, den Klimawandel zu stoppen. Folglich ist die Erde im späten 22. Jahrhundert nicht mehr wirklich bewohnbar. Zwar versucht man die Menschen auf Weltraumstationen umzusiedeln, doch das ist kein leichtes Unterfangen. Zumal gerade jetzt ein Bürgerkrieg auszubrechen droht. Ganz vorne mit dabei ist die spezialisierte Soldatin Jung-yi Yun, die bereits etliche Siege für ihre Seite davontragen konnte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als eine Mission missglückt und Jung-yi Yun schwer verletzt ins Koma fällt.

Es vergehen Jahre, ohne dass die Frau daraus erwacht und so trifft Seo-hyun Yun, ihre mittlerweile erwachsene Tochter, eine folgenschwere Entscheidung. Sie arbeitet bei der Firma Kronoid, die sich auf KI spezialisiert hat, und will das Gehirn ihrer Mutter klonen, um mit dessen Hilfe eine ganze Armada an unbesiegbaren Kampfrobotern zu erschaffen. Ein fataler Fehler, wie sie schon bald feststellen muss.


Kritik zu JUNG_E: Gedächtnis des Krieges

Der südkoreanische Regisseur Sang-Ho Yeon ist schon eine Klasse für sich. Als er seinen Zombiefilm „Train to Busan“ veröffentlicht hat, waren sämtliche Filmliebhaber fasziniert und verlangten nach einer Fortsetzung. Dann kam diese endlich („Peninsula“) und ließ viele Fans enttäuscht zurück. Es scheint fast so, als ob sich Sang-Ho Yeon ungern in eine Schublade stecken lässt. Schon Jahre vor der Premiere von „Peninsula“ bekamen wir von dem Ausnahmetalent nämlich den Superheldenfilm „Telekinese“ vorgesetzt und jetzt folgt mit „Jung_E“ das nächste Genre-Experiment.

Dieses Mal hat er sich dem Sci-Fi-Genre und der kontrovers diskutierten Thematik künstlicher Intelligenz gewidmet. An solchen Filmen mangelt es Hollywood gar nicht („I, Robot“, „Terminator“), dennoch schafft es Sang-Ho Yeon in seinem Film „Jung_E“ das Thema noch deutlich kritischer aufzugreifen. Hinzu kommt die herausragende Arbeit der beiden Hauptdarstellerinnen Hyun-joo Kim und Soo-youn Kang. Wobei gerade das Schicksal der Letzteren dem Film eine ganz andere emotionale Tragweite verpasst. Soo-youn Kang hat nämlich extra für „Jung_E“ ihre Karrierepause abgebrochen, nur um dann wenige Wochen nach den Dreharbeiten einen Herzstillstand zu erleiden, ins Koma zu fallen und letztlich an einer Hirnblutung zu sterben. Kein Wunder, dass man dieser starken Frau posthum den Film gewidmet hat.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch wenn „Jung_E“ emotional in die Vollen geht, hapert es gewaltig an den Action-Sequenzen. Diese sind teilweise einfach zu willkürlich und lieblos hingeklatscht.

Lohnt sich allein schon wegen der herausragenden Performances von Hyun-joo Kim und Soo-youn Kang. Aber da wäre definitiv noch Luft nach oben gewesen.