Weil sie nach den Ereignissen in „
The First Avenger: Civil War“ von den Behörden gejagt wird, beschließt Natasha Romanoff (
Scarlett Johansson), vorerst unterzutauchen und Gras über die Angelegenheit wachsen zu lassen. Über ihren früheren Kontaktmann Mason (
O-T Fagbenle) organisiert sie sich eine Bleibe im Nirgendwo, um zur Ruhe zu kommen und neue Kräfte zu sammeln. Doch bald schon steht ihr mit dem maskierten Taskmaster ein neuer, gefährlicher Attentäter gegenüber, der es auf ein Paket ihrer entfremdeten Schwester Yelena (
Florence Pugh) abgesehen hat. In Budapest sucht sie kurz darauf nach Antworten - doch die Wahrheit gefällt Natasha überhaupt nicht. Yelena berichtet ihr, dass der Rote Raum, eine finstere Geheimorganisation aus der ehemaligen Sowjetunion, noch immer existiert.
Gemeinsam beschließen die beiden Agentenschwestern, ihren Peinigern von einst ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Das Problem: Niemand weiß, von wo aus der Rote Raum agiert. Ausgerechnet ihre problematischen Zieheltern Alexei alias Red Guardian (
David Harbour) und Melina (
Rachel Weisz) könnten ihnen die nötigen Hinweise liefern. Doch Alexei sitzt im Hochsicherheitsgefängnis und Melina ist mit ihrer Schweinezucht beschäftigt - und der Rote Raum ist längst hinter ihnen her...
© Disney / Marvel Studios
Da scheiden sich die Geister: Nachdem Disney schon „
Mulan“ und „
Raya und der letzte Drache“ im VIP-Zugang von Disney+ vermarktet hat, landet jetzt auch „
Black Widow“ zeitgleich zum deutschlandweiten Kinostart auf der Streaming-Plattform. Die Reaktion war relativ eindeutig (
wir berichteten), soll uns jetzt aber definitiv nicht davon abhalten, das neue MCU-Kapitel in vollen Zügen zu genießen. Anders als ihre Vorgänger fühlt sich „Black Widow“ kaum wie ein klassischer Marvel-Film an. Zwar streut Regisseurin
Cate Shortland hier und da auch mal übernatürliche Elemente sowie knackig inszenierte Spezialeffekte ein, präsentiert sich
Scarlett Johanssons längst überfälliges MCU-Solo aber vielmehr als lupenreiner Agenten-Thriller mit starkem Fokus auf Natasha Romanoffs Familiengeschichte.
Das große Problem: Im Kontext des Marvel Cinematic Universe ist „Black Widow“ leider ziemlich über. Wir alle wissen schließlich, wie es nach „
Avengers: Endgame“ um Natasha Romanoff bestellt ist. Mit Blick auf das große Ganze ist das neue MCU-Kapitel also leider nur ein Filler, der kaum etwas zum Fortschritt des erfolgreichen Filmuniversums beiträgt. Stattdessen ist Natashas Reise in die eigene Vergangenheit, die von Gewalt, Folter und Hoffnungslosigkeit geprägt war, eher eine Art Denkmal.
Gleichzeitig dient „Black Widow“ auch als Goldene Eintrittskarte für
Florence Pugh. Die talentierte Britin verkörpert Natashas Schwester Yelena alias Crimson Widow, die in Zukunft mit großer Sicherheit einen wichtigen Part im MCU als Teil der neuen Avengers spielen wird. Wie genau sich ihre Figur entwickeln wird, sehen wir schon bald in der neuen Marvel-Serie „
Hawkeye“ (
wir berichteten).
© Disney / Marvel Studios
Originaltitel Black Widow
| Schlagwort Familie
| Genre Action / Thriller
| Produktion USA 2021
| Laufzeit 135 Minuten
| Regie Cate Shortland
| Darsteller Scarlett Johansson, Florence Pugh, David Harbour
| FSK 12
| verfügbar bei Disney+