Quiz Lady (2023)
Original-Titel: Quiz LadyEine wandelnde Enzyklopädie: Um ihren Hund Pickles aus den Fängen brutaler Kredithaie zu bekommen, wird Awkwafina zur „Quiz Lady“.
Die Handlung von Quiz Lady
Man kann nicht gerade behaupten, dass in Annes Leben der Bär steppt. Nebst ihrem ziemlich eintönigen, langweiligen Job, hat sie nur noch ihren süßen Mops Pickles, ihre liebste Quizshow „Can’t Stop the Quiz“ und ihre spielsüchtige Mutter.
Letztere hat sie endlich in ein Seniorenheim verfrachten können, jedoch dauert es nicht lange, bis sie einen Anruf von eben diesem erhält. Annes Mutter ist abgehauen. Der Grund: Sie hat horrende Schulden, die Geldeintreiber nun von ihr zurückholen wollen. Da hilft selbstverständlich nur die Flucht.
Dass dies aber Konsequenzen für ihre Tochter Anne hat, hat sie nicht bedacht. Als nächste Instanz wenden sich die Kredithaie nämlich an Anne und kidnappen ihren geliebten Hund Pickles. Wenn sie ihn lebend wiedersehen will, muss sie zwangsläufig die Schulden ihre Mutter berappen.
Doch wie? Ihre Schwester Jenny, die sich aufgrund ihrer vermissten Mutter auch endlich mal wieder blicken lässt, hat die Lösung.
Anne ist ein wandelndes Wörterbuch, weiß jede Antwort auf die Fragen in ihrer Quiz Show und das innerhalb weniger Sekunden. Sie müsste sich nur auf die Show bewerben und schon hat sie das Geld sicher. Wären da nicht ihre Selbstzweifel und Panikattacken sowie ihre nur selten sehr hilfreiche Schwester.
Kritik zu Quiz Lady
Hollywood ist ziemlich kreativ in seinen Filmen, wenn es darum geht, wie ein Protagonist schnellstmöglich an eine hohe Stange Geld kommt. In „Breaking Bad“ nutzt Chemielehrer Walter White sein Wissen, um zum besten Drogenkoch der Südstaaten aufzusteigen und Geld für seine Familie zu scheffeln, bevor ihn der Krebs nieder rafft. In „21“ braucht ein Student dringend Kohle, weswegen er sich seinem Mathematikprofessor anschließt, um das System bei Black Jack auszutricksen und genug Geld einzufahren. Und dann sind da natürlich die vielen Filme, in denen Banken („Haus des Geldes“) ausgeraubt und Casinos („Ocean’s Eleven“) ausgetrickst werden.
Umso erfreulicher, dass mit „Quiz Lady“ nun ein Film ins Streaming-Programm gelangt, der zeigt, wie eine Protagonistin auf legale Weise via einer Quizshow an horrende Summen gelangt. Die Prämisse, die sich Drehbuchautorin Jen D’Angelo („Young Rock“, „Totally Killer“) erdacht hat und die von „Tote Mädchen lügen nicht“-Regisseurin Jessica Yu letztlich umgesetzt wurde, ist also schon mal ziemlich interessant.
Das Highlight sind aber die beiden Hauptdarstellerinnen Awkwafina und Sandra Oh, die sich als ungleiches Geschwisterpaar regelmäßig an die Gurgeln gehen. Beide Damen haben bereits ein sehr aufregendes Portfolio an Dramen und Komödien aufgebaut. So sahen wir Awkwafina bereits in „The Farewell“ und „Renfield“, während Sandra Oh vor allem durch „Grey’s Anatomy“ und „Killing Eve“ bekannt geworden ist. Dass die beiden in „Quiz Lady“ nun gemeinsam die Humorkeule schwingen und sich trotz ihrer 17 Jahre Altersunterschied als Schwestern ausgeben ist schon sehenswert.
Doch Obacht! Vor allem Sandra Oh schlägt in der Darstellung ihrer Figur der verpeilten und chaotischen großen Schwester gerne über die Stränge, was zuweilen nicht immer leicht zu ertragen ist. Immerhin wissen wir als Zuschauer so, wie sich die deutlich ruhigere, schon gar langweilige Figur Awkwafinas fühlen muss. Dieses Overacting bringt in meinen Augen noch ein anderes Problem mit sich: In den Momenten, in denen „Quiz Lady“ besonders emotional sein will, kommt dieses Gefühl nur selten beim Zuschauer an.
Lohnt sich, weil Awkwafina und Sandra Oh einfach zwei Naturgewalten sind. Nur leider ist Sandra Ohs Darbietung manchmal etwas zu viel des Guten.
