Captain JJ Collins gehört zu den Frauen, die in ihrer Zeit bei der Army sexuelle Belästigung über sich ergehen lassen musste und als sie den Mund aufgemacht hat, verlor sie prompt ihren Job im Pentagon und wird stattdessen auf die im Pazifischen Ozean gelegene SBX-1 versetzt, eine der wenigen Abfangstationen von nuklearen Waffen.
Ihre Freude darüber hält sich also in Grenzen, doch es kommt noch schlimmer. Kaum tritt sie ihren ersten Arbeitstag auf der Plattform an, bricht auch schon die Hölle über sie herein. Der charismatische, aber zugleich psychopathische Alexander hat sich mit seiner Crew aus knallharten Söldnern einen Weg in die Basis verschafft. Zuvor konnte er bereits die in Alaska unter seine Kontrolle bringen, Collins Basis ist also die einzige Anlage, die ihm noch im Weg steht, um seinen perfiden Plan in die Tat umzusetzen. Er möchte nämlich ein paar bestimmte US-amerikanische Städte mit nuklearen Waffen abschießen, um ein Exempel zu statuieren.
Doch er hat die Rechnung ohne Captain Collins gemacht, die alles in ihrer Macht stehende unternimmt, um den Männertrupp von der Kommandozentrale fernzuhalten.
© Netflix
Es geht doch nichts über den Flair, den Actionfilme wie „
Stirb Langsam“, „
Lethal Weapon“ und „
Rambo“ in den 80ern versprüht haben. Genau diesen Charme haben schon viele Filmemacher versucht zu kopieren und für die neuere Generation zu adaptieren. Einer dieser Versuche ist Netflix‘ neuestes Werk „
Interceptor“.
Es gibt viele Kleinigkeiten, die „Interceptor“ wirklich gut macht. So haben sie mit
Matthew Reilly zwar einen Regie-Newcomer engagiert, doch schon als Romanautor hat sich Reilly mit Thrillern befasst, die an Actionszenen aus Hollywood erinnern. Wenn das nicht mal eine interessante Kombi ist.
Außerdem haben sie für die Hauptrolle mal kein allzu bekanntes Action-Gesicht wie
Liam Neeson oder
Denzel Washington gecastet, sondern sich an
Elsa Pataky gewandt. Dank ihrer Auftritte in insgesamt vier „
Fast & Furious“-Filmen als FBI-Agentin Elena, ist ihr das Action-Genre zwar nicht fremd, doch es verwundert auch nicht, dass sich „Interceptor“ wie ein Ableger zu eben dieser Rolle anfühlt.
Ebenfalls ein guter Ansatz ist die Tatsache, dass in dieses von Männern dominierte Genre die #metoo-Bewegung eingebunden wird. Das Problem ist nur, dass der Regisseur es eher wie ein Post-it behandelt, anstatt aus der Prämisse etwas Größeres zu machen. Aber egal, es ist ein Actionfilm und ein solcher muss keine halbwegs plausible Story haben. Hauptsache die Action stimmt.
Davon gibt es hier tatsächlich reichlich, inklusive abstruser Stunts und Kampfchoreografien und stumpfen Sprüchen, wie wir sie nur aus den Klassikern der 80er kennen (und teilweise auch lieben). An sich ist daran also nichts falsch, doch aus dem Mund einer Frau, die schon so einiges über sich ergehen lassen musste, wirken solche Sprüche einfach noch stumpfer und vor allem unglaubwürdiger.
Lohnt sich nicht, weil...
... es wie ein Spin-off zu Patakys Rolle in „Fast & Furious“ wirkt, dabei einen Umweg durch die 80er Action-Filme von Steven Segal macht und daraus ausgerechnet die stumpfen Sprüche kopiert hat.
Klassische B-Movie-Vibes!
© Netflix / Ashton Brooks
Originaltitel Interceptor |
Schlagwort Die letzte Bastion |
Genre Action / Drama |
Produktion AUS 2022 |
Laufzeit 96 Minuten |
Regie Matthew Reilly |
Darsteller Elsa Pataky, Luke Bracey, Aaron Glenane |
FSK 16 |
verfügbar bei Netflix