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Die Handlung von Je suis Karl

Maxi Baier, eine junge Frau, die sich nach einem selbstbestimmten und von ihren Eltern losgelösten Leben sehnt, kehrt nach ihrem Aufenthalt bei ihrer Großmutter in Frankreich nach Berlin zurück. Hier erwarten sie ihr Vater Alex, ihre Mutter sowie ihre beiden Brüder, die Zwillinge Hans und Franz.
Plötzlich sollte Maxis Leben jedoch in ganz ungeahnte Bahnen verlaufen, denn ein Terroranschlag tötet nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre beiden Brüder. Lediglich ihr Vater überlebt das Unglück, das durch ein Paket ausgelöst wurde, weil er eine Weinflasche im Auto vergessen hat.

Während ihr Vater an dem Ereignis zerbricht und langsam den Verstand zu verlieren droht, beginnt Maxi die Menschen um sich herum plötzlich mit anderen Augen wahrzunehmen und vor allem junge arabische Männer argwöhnisch zu betrachten.

Verfolgt von Reportern wird Maxi klar, dass sie raus muss aus dieser Stadt und diesem Chaos. Da trifft sie auf den sympathischen und hilfsbereiten Karl, der sich nicht nur als ihr Retter aus dieser misslichen Lage entpuppt, sondern ihr zudem auch noch eine Reise nach Prag vorschlägt. Hier finden sich Studierende aus ganz Europa ein, um an einem Treffen namens Summer Academy teilzunehmen. In Prag angekommen, offenbart sich Karl schließlich als Anführer einer revolutionären Gruppierung, der Maxi nicht nur auf emotionaler Ebene in den Bann zieht.
 


Kritik zu Je suis Karl

Regisseur Christian Schwochow und Drehbuchautor Thomas Wendrich haben es wieder getan und gemeinsam ein politisch hochbrisantes Thema auf die Leinwand gebracht. Diesmal handelt es sich jedoch nicht, wie bei „NSU: Mitten in Deutschland“, um eine Dokumentation, sondern einen Spielfilm, der es in sich hat.

Manche Dinge aus der Geschichte sollten sich nicht wiederholen, konnten wir doch aus den Fehlern anderer lernen. Dass dies leider trotzdem manchmal der Fall ist, zeigt der Film „Je suis Karl“ an einem äußerst realistischen und leider viel zu aktuell wirkenden Beispiel. Als Familiendrama beginnend, entwickelt sich „Je suis Karl“ zusehends zu einer erschütternden und aufwühlenden Gesellschaftsstudie, die wieder einmal die Anziehungskraft charismatischer Führungspersonen aufzeigt und ähnlich wie bereits „Die Welle“ zeigt, wie schnell sich ganze Gruppen von scheinbar revolutionären Ideen bewegen und mitreißen lassen.

Abgerundet wird dieser packende Film durch die herausragenden schauspielerischen Darbietungen der beiden Protagonist*innen Luna Wedler und Jannis Niehwöhner.