Er ist ein Außenseiter, der klassische Verlierer, dem nichts so recht gelingen mag im Leben. Seit seiner Kindheit wird Frank (
Rainn Wilson) unentwegt enttäuscht und erniedrigt, Selbstvertrauen hat der Gute schon lange nicht mehr. Zwei Glücksmomente hatte Frank dennoch: seine Hochzeit mit der wundervollen Sarah (
Liv Tyler) und dieses eine Mal, als er einem Polizisten helfen durfte, einen Dieb zu verfolgen. Sarah und dieser ganz besondere Sinn für Gerechtigkeit sind die einzigen Faktoren in Franks Leben, die ihn nicht völlig durchdrehen lassen. Und ausgerechnet Sarah lässt ihn nun im Stich.
Als sie den charismatischen Strip-Club-Besitzer und Dealer Jacques (
Kevin Bacon) kennenlernt, ist es sofort um Sarah geschehen. Wer einmal süchtig ist, wird's leider recht fix auch wieder.
Um seine Frau zurückzugewinnen, würde Frank wirklich alles tun. Doch die Versuche, sie aus den Fängen Jacques' zu befreien, scheitern mit Ansage. Erst als er geplagt von Depressionen und medikamentös von einem christlichen Superhelden und göttlicher Fügung halluziniert, findet Frank eines Tages die Lösung: Wenn Sarah sieht, wie er als Superheld für Recht und Ordnung sorgt, kehrt sie mit Sicherheit wieder zu ihm zurück! Kurzum näht sich Frank ein Superheldenoutfit, schnappt sich seine Rohrzange und macht die Straßen als Blutroter Blitz unsicher.
Unterstützt wird er bei seinen Streifzügen von der schrägen Comicverkäuferin Libby (
Elliot Page), die sich als Franks Sidekick Blitzie ebenfalls ins Getümmel stürzt. Doch Comics haben leider nur wenig mit der Realität zu tun - und Selbstjustiz kann ganz schön gefährlich werden...
© Koch Films
Wer den Namen
James Gunn hört, denkt natürlich sofort an Marvel und DC. Mit „
Guardians of the Galaxy“ und „
Guardians of the Galaxy Vol. 2“ hat der Visionär das MCU massiv umgekrempelt, sein „
The Suicide Squad“ wurde recht fix zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten Einträge ins DC Extended Universe überhaupt. Logisch also, dass sein Name zuerst immer mit den beiden Comic-Giganten in Verbindung gebracht wird - doch Gunn hatte natürlich auch schon vor Marvel und DC ein Leben.
Nach seiner unterschätzten Creature-Feature-Comedy „
Slither“ widmete sich James Gunn in seinem erst zweiten Projekt seiner Liebe für Comics und Superhelden: „
Super - Shut Up, Crime!“ ist der gemeine Indie-Onkel von
Matthew Vaughns „Kick-Ass“, der nie zu Familienfeiern eingeladen wird, weil er sonst betrunken rumpöbelt, Möbel ramponiert und nackt durch den Garten rennt.
Grenzen kannte James Gunn auch damals schon nicht. Doch gerade seine unerschrockene Art, die Dinge beim Namen zu nennen, haben dem Regisseur seinen Marvel-Durchbruch beschert.
Lohnt sich, weil...
... James Gunn einfach schon immer verstanden hat, was gute Comicverfilmungen ausmacht. Sein erster Low-Budget-Superheldenversuch wurde direkt zum Indie- und Kult-Hit. Rainn Wilson als Blutroter Blitz in rächerischer Mission gehört einfach zu den legendärsten Leinwandhelden aller Zeiten. Urkomisch, maximal brutal und bitterlich böse -
so liebe ich meinen James Gunnerson!
© Koch Films
Originaltitel Super
| Schlagwort Rohrzange
| Genre Action / Komödie
| Produktion / Label USA 2010 / Koch Films
| Laufzeit 96 Minuten
| Regie James Gunn
| Darsteller Rainn Wilson, Elliot Page, Liv Tyler
| FSK 18
| verfügbar bei Prime Video