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Die Handlung von Mrs. Harris und ein Kleid von Dior

Die Kriegswitwe Ada Harris führt im London der 50er ein beschauliches und einfaches Leben. Um über die Runden zu kommen, verdingt sie sich als Reinigungskraft und beseitigt das Chaos anderer Leute. Dabei entdeckt sie allerlei wunderschöne Dinge, doch ein Schmuckstück hat es ihr besonders angetan. Bei ihrer Klientin Frau Dant entdeckt sie ein wunderschönes Kleid, um das ihre Gedanken auch noch nach der Arbeit kreisen. Sie will unbedingt auch so ein Kleid haben und so fasst sie den Entschluss, auf ein solches Stück zu sparen und sich dieses direkt in Paris maßschneidern zu lassen.

Doch der Weg dahin ist steinig und ihr Sparvorhaben geht nur schleppend voran. Als sie dann endlich genug Geld beisammen hat und in Frankreich landet, warten bereits die nächsten Hürden auf sie: Claudine Colbert, die Direktorin des Modehauses Dior, will Mrs. Harris aufgrund ihres sozialen Standes nicht der Modeschau beiwohnen lassen. Als sie durch den gut betuchten Marquis de Chassagne dennoch eine Chance bekommt, verliebt sie sich ausgerechnet in das Kleid, das bereits für eine andere Kundin geschneidert wird. Es bleibt Ada also nichts anderes übrig, als zu warten, bis sie an der Reihe ist, doch die lange Wartezeit frisst allmählich die hart ersparten Geldreserven auf. Wird sie sich ihren Traum erfüllen können? Immerhin hat sie im Marquis, in Model Natasha und in dem Buchhalter André wertvolle Unterstützer gefunden.


Kritik zu Mrs. Harris und ein Kleid von Dior

Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht mal hier oder da über die Werke von Autor Paul Gallico gestolpert ist – auch Filmfans nicht. So dürfte vielen der Katastrophenfilm „Die Höllenfahrt der Poseidon“ ein Begriff sein. Ebenso wie die Geschichten der abenteuerlustigen Putzfrau Ada Harris, wovon insbesondere die Geschichte mit dem Dior-Kleid mehrfach filmisch umgesetzt wurde. Beispielsweise strahlte uns bereist Inge Meysel in „Ein Kleid von Dior“ an. Danach wollte sich Angela Lansbury in „Das schönste Kleid der Welt“ ihren Traum erfüllen. Und jetzt, circa 30 Jahre später, ist Lesley Manville die unerschütterliche Träumerin, die in Anthony Fabians „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ nach Paris reist.

Wer jetzt denkt, dass Fabian in seiner Interpretation des literarischen Klassikers irgendein Risiko eingeht, das Werk vielleicht in die Moderne zieht oder den sozialkritischen Aspekt mehr in den Vordergrund schiebt, kann sich entweder beruhigt zurücklehnen oder enttäuscht Reißaus nehmen. „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ unterscheidet sich absolut nicht von seinen Vorgängern oder der Literaturvorlage. Es werden die Klassenunterschiede und Vorurteile gegenüber Menschen mit in unseren Augen niederen Berufen aufgezeigt, aber viel mehr darf man da auch nicht erwarten.

Natürlich hätten wir uns ein wenig mehr Mut gewünscht, doch so und natürlich dank des guten Ensembles, welches unter anderem aus Lesley Manville („The Crown“), Isabelle Huppert („Greta“) und Lambert Wilson („Benedetta“) besteht, ist „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“ immerhin eine leichtfüßige Dramedy geworden. Schließlich ist unsere Welt zur Premiere erst langsam wieder aus dem Tiefschlaf erwacht. Lohnt sich, weil man sich nach diesem Film einfach nur wohlfühlen kann – selbst wenn es einfach nur neu besetzt wurde.