Cast

Die Handlung von Kimi

Die Welt hört mit.

Geplagt von ihrer Agoraphobie, der Angst vor der Außenwelt, ist die junge Angela (Zoë Kravitz) seit Jahren von der Gesellschaft abgeschottet. Gerade jetzt, während das Covid-19-Virus die Welt in eine brodelnde Brutstätte für Keime verwandelt hat, traut sich Angela gar nicht mehr aus dem Haus.

Zumindest aus körperlicher Sicht hat sie kaum Berührungspunkte: Über ihren Job als Dolmetscherin für Audio-Streams bleibt die technikversierte Außenseiterin dennoch stets mit der übrigen Menschheit in Kontakt. Tag für Tag hört sich Angela tausende von anonymen Streams von Smart-Home-Speakern an und hält diese für ihre Auftraggeber in schriftlicher Form fest.

Als sie im Rahmen eines dieser Streams mitbekommt, wie jemand ermordet wird, ist es ausgerechnet an Angela, die Wahrheit aufzudecken. Doch der Weg hin zum Täter führt nur über die Außenwelt...


Kritik zu Kimi

Der Kerl liebt sie einfach, seine Experimente. Seit Steven Soderbergh die technischen Möglichkeiten seines iPhones entdeckte, hat der innovative Filmemacher quasi ein komplett neues Genre für sich entwickelt. Nach mehr oder weniger erfolgreichen Projekten wie „Unsane - Ausgeliefert“, Netflix' „High Flying Bird“ und „Let Them All Talk“ hat Soderbergh natürlich auch den Corona-Lockdown genutzt.

Kimi“ spinnt Steven Soderberghs iPhone-Nebenprojekt mit neuen Shots und kreativen Einstellungen weiter, wird speziell dank Zoë Kravitz easy zum bisher besten Corona-Lockdown-Film überhaupt. Okay, ist jetzt wahrscheinlich auch nicht allzu schwer. Doch auch mit Blick auf die restliche Genre-Konkurrenz macht der Low-Budget-Thriller eine ordentliche Figur.

Natürlich folgt „Kimi“ dabei keiner sonderlich neuen Idee. Die Quellen von Soderberghs Inspiration sind klar erkennbar, inhaltlich liegt der Film irgendwo zwischen Alfred Hitchcock und Stephen King. Doch die Art und Weise, wie der Regisseur den beklemmenden Thriller bebildert, hat einfach so viel zu bieten. Vor allem in Zeiten von Corona hat noch jeder von uns mindestens mal eine Frühform der Umweltangst entwickelt. Zu sehen, wie Kravitz' blauhaarige Heldin nun mit dieser Angst zu kämpfen hat, während sie einen schrecklichen Mordfall zu lösen versucht, kommt daher enorm nahbar daher.

Lohnt sich, weil...

... Soderbergh mit „Kimi“ das erreicht, was schon „Unsane“ sein wollte. Beklemmend und zeitgemäß, Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ lässt grüßen.