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Die Handlung von 1UP

Vivian hat die Schnauze voll. Sie ist eine begeisterte Gamerin und hat es sogar in das E-Sport-Team ihrer Schule geschafft. Doch Dustin, der Kapitän der Mannschaft, nutzt jede Gelegenheit, sowohl gegen ihren Spielstil als auch gegen ihr Geschlecht zu wettern.

So wirft sie kurzerhand das Handtuch und gründet ihre eigene E-Sport-Mannschaft, die ausschließlich aus Mädchen besteht. Leider gibt es da nur ein klitzekleines Problem: An ihrer Schule wird lediglich ein einziges Team geduldet. Der nächste Wettbewerb wird also zeigen müssen, wer weiter fortbestehen darf.

Das ist jedoch leichter gesagt, als getan. Die Mädels, die sie um sich gescharrt hat, sind nicht gerade Profis. Ihre einzige Hoffnung liegt jetzt in der Professorin und Gaming-Expertin Parker, die die Mädchentruppe als Coach auf Vordermann bringen soll.


Kritik zu 1UP

Ihr könnt sagen, was ihr wollt. Die Gaming-Branche ist mittlerweile allgegenwärtig. Selbst im Film- und Serienbereich kommen wir da nicht mehr drumherum. So werden etliche Kultspiele für die große Leinwand und die Flimmerkisten adaptiert („The Last of Us“, „Der Super Mario Bros. Film“, „Mortal Kombat“) oder die Handlung dreht sich um Gamer und surreale Spielwelten. Dabei kann es eine geniale Wuchtbrumme wie „Ready Player One“ von Steven Spielberg sein oder das wandelnde Klischee „1UP“.

Eigentlich wollte man mit dieser Komödie ein emanzipatorisches Statement setzen und dem E-Sport einen Hauch weiblichen Charme verpassen – nicht, dass dies schon längst in der Realität geschehen ist. Doch was bei „1UP“ daraus geworden ist, grenzt an Blasphemie. Okay, ich übertreibe ein wenig, aber das Endprodukt hat seinen Plan verfehlt.

Bis auf die von Paris Berelc („Do Revenge“) gespielte Vivian und eventuell die Figur von Ruby Rose („Orange Is the New Black“), sind alle Charaktere lächerlich überzeichnet. Insbesondere D.J. Mausner fällt mit ihren übertrieben burschikosen Allüren besonders unangenehm auf. Und von den Kerlen mit ihrem Machogelaber brauchen wir gar nicht erst anzufangen.

Was mein eigenes Gaming-Herz jedoch zum Bluten bringt, ist die Trainingsphase mit Ruby Rose aka Professor Parker. Das liegt einerseits an Ruby Rose selbst, die eine Ausdrucksfähigkeit von einem Toastbrot hat, andererseits werden hier viele andere Bereiche aus der Gaming-Branche, wie zum Beispiel LARP, durch den Dreck gezogen. Mal ganz davon abgesehen, dass der E-Sport schon längst nicht mehr so verstaubt und engstirnig ist, wie man uns hier vorgaukeln will. Lohnt sich nicht, weil der Film ein wandelndes altes Klischee ist, mit viel zu überzeichneten Charakteren, dass die tiefere Moral dahinter gleich mit ins Lächerliche gezogen wird.