18.11.2021, von Oliver Humke

Sieben große Sportfilme, die eventuell für 2022 geplant sind

Fast in ähnlicher oder gar intensiverer Weise, wie echte Sportevents, die man live im TV verfolgt, können gute Sportfilme einen mitreißen und eine unglaubliche Spannung erzeugen.

Was Sportfilme so mitreißend macht

Bevor wir einen genaueren Blick auf die sieben Filme werfen, die wir uns für kommendes Jahr 2022 im Kino wünschen würden und die mitunter auch erscheinen könnten, wollen wir noch einmal auf die Faszination bei Sportfilmen zurückkommen. Obwohl Sportfilme eben nicht live stattfinden und, wie alle anderen Kinofilme auch, streng einem Drehbuch folgen und von Schauspieler:innen besetzt sind, scheinen sie oft einen unglaublichen Sog zu entwickeln. Selbst, wenn man die Geschichten hinter den Filmen und den dort gezeigten Begebenheiten und Sportkarrieren kennt, reißt die Spannung oft kaum ab. Woran liegt das?
Einer der Hauptgründe hierfür dürfte sein, dass ein Sportfilm eben mehr als die bloße Darstellung eines sportlichen Ereignisses oder einer sportlichen Karriere ist. Oder anders gesagt: Es geht in Sportfilmen zwar um Sport, dieser Sport ist aber eigentlich nur der Rahmen für ein viel komplexeres Gemälde.

Denn Sportfilme lassen uns etwa bei wichtigen Turnieren, Spielen oder Wettkämpfen der Protagonist:innen nicht einfach mitfiebern, weil es toll inszenierte Sequenzen auf Spielfeldern und in Arenen gibt. Vielmehr entwickeln wir im Laufe der Filme eine Beziehung zu den Charakteren. Wir verstehen bestenfalls ihre Gefühle und Motivationen, fangen an, uns mit ihnen und ihren Zielen zu identifizieren. Man denke etwa einfach nur an „Rocky“ aus dem Jahr 1976. Unvergessen und in Ewigkeit in die Filmgeschichte eingeschrieben, ist sein Kampf um Würde und Aufstieg aus der Armut. Vor allem aber auch die Liebe zu seiner „Adrian“, die er am Ende von Teil eins aus dem Boxring hinaus in die Welt schreit, bleibt in unseren Köpfen.
Am liebsten würden wir bei derlei Sportfilmen aufstehen und den Protagonist:innen helfen oder gar unser Geld auf sie wetten, weil wir so an sie glauben. Bei echten Sportereignissen funktioniert zumindest zweiteres. Egal ob Fußball, Tennis, Basketball oder anderer Sport – inzwischen gibt es etliche Möglichkeiten an Sportereignissen zu partizipieren. Bei Sportfilmen hingegen sind wir der Vergangenheit oder, im Falle fiktiver Sportgeschehnisse – den Entscheidungen der Drehbuchautor:innen ausgeliefert. Wir müssen mit den Protagonist:innen da durch, komme, was wolle. Und genau das reißt uns immer wieder mit.
 

7 Sportfilme, die 2022 auf die Leinwand kommen könnten

Etliche Sportfilme befinden sich derzeit in Produktion. Manche von ihnen wurden schon vor Jahren angekündigt. Oft fängt es aber eben einfach mit einer groben Idee an, dann müssen die passenden Schauspieler:innen gecastet werden, es braucht Gelder für die Finanzierung und gute Schauplätze. Außerdem können sich die Dreharbeiten mitunter noch einmal über unzählige Monate erstrecken. Gerade die COVID-19-Pandemie, die seit Anfang 2020 den Fortgang der Normalität weltweit massiv beeinträchtigt, hat es auch der Filmbranche nicht gerade einfacher gemacht.
Etliche Projekte verliefen im Sand (auch Sportfilmprojekte und dies auch ohne die Krise) verzögerten sich und verzögern sich auch weiterhin, unklare zukünftige Entwicklungen der Pandemie machen die Planung beinahe unmöglich. Auch bei folgenden Filmprojekten ist ungewiss, wann sie ihren Weg auf die Leinwand finden werden. Da viele von ihnen aber eben auch schon länger in Planung sind, hoffen wir einfach, dass wir sie 2022 vielleicht endlich sehen können. Falls nicht, können sich Sportfilmliebhaber:innen immerhin schon einmal in ungewisser Zukunft darauf freuen.
 

1. Match Maker

„Match Maker“ – das neuste Filmprojekt, in dem Komödienstar und Zuschauerliebling Will Ferrell mitspielen soll, ist bereits seit vielen Jahren im Gespräch. Bereits 2014 schrieb etwa die Zeitschrift „The Hollywood Reporter“, dass der US-Amerikaner für den Film zugesagt habe. Bislang warten Fans des Anchorman-Darstellers auf den Film und hoffen, dass er 2022 endlich im Kino zu bewundern sein wird.

Match Maker ist eine Art Adaption des ESPN Magazin-Artikels „The Match Maker: Bobby Riggs, The Mafia and The Battle of the Sexes“, der erstmals 2013 veröffentlicht wurde. Er stammt aus der Feder von Don Van Natta Jr. Und erzählt die Geschichte von der berüchtigten Rivalität zwischen Bobby Riggs und Billie Jean King.

Riggs war in den 1970er Jahren ein Tennischampion, der seine besten Jahre bereits hinter sich hatte. 1973 allerdings forderte er in seinem zweiten „The Battle of the Sexes“ die Tennisspielerin King in heraus und begab sich dafür aus dem Ruhestand. Mehr als 50 Millionen Amerikaner schalteten ein, um zu sehen, wie King Riggs schlagen und das vereinbarte Preisgeld von 100.000 Dollar gewinnen sollte.
Will Ferrell, der seine Begeisterung für die körperliche Betätigung schon in Komödien wie "Semi-Pro", "Die Eisprinzen" oder "Ricky Bobby - König der Rennfahrer" zum Ausdruck gebracht hat, wird Riggs Rolle spielen. Autor Steve Conrad („Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“) dürfte sicherlich einige ernste Passagen ins Drehbuch schreiben, zum Lachen sollte es aber dank Will Farrell auch genug geben.
 

2. Ambition

Der bislang noch wenig bekannte Regisseur Gil Medina, der schon als Drehbuchautor und Produzent bei verschiedenen kleineren Produktionen mitgearbeitet hat, plant den Film „Ambition“. Allzu viel ist darüber noch nicht bekannt, es klingt aber durchaus nach einem „ambitionierten“ Basketballfilmprojekt.
Die Handlung führt uns, wie könnte es anders sein, in die NBA. Der Blick richtet sich dabei auf Paul Millsaps Onkel, den Sportagenten DeAngelo Simmons. Simmons war selbst einmal ein angesehener Sportler mit seinen eigenen Träumen und Ambitionen, es in der NBA ganz nach oben zu schaffen. Leider sollten seine Träume durch ein Ereignis, das sein Leben verändern würde, zunichte gemacht werden. Doch DeAngelos unerschütterlicher Glaube und seine unglaubliche Beharrlichkeit führten ihn schließlich auf anderem Wege an das eigentliche Ziel. Wie dieser Weg aussah, dürfen wir hoffentlich bald im Kino herausfinden.
 

3. Karate Kid 2

Der erste Film mit dem Titel „Karate Kid“ erschien 1984 und wurde schnell zu einem echten Kultklassiker. Ein Jugendlicher, der sich an seinem neuen Heimatort schwer tut und Probleme mit einigen mobbenden und gewalttätigen Mitschülern, wird irgendwann von einem benachbarten Karatelehrer trainiert. So simpel die Ausgangslage für die Handlung ist, so packend und liebenswert ist der Film.
Fast dreißig Jahre später, im Jahr 2010, kam schließlich die gleichnamige Neuverfilmung in die Kinos. Die Hauptrollen übernahmen hierbei Jackie Chan als Karatelehrer und Will Smiths Sohn Jaden Smith als dessen Schüler. Dass sich ein zweiter Teil bereits in Produktion befindet, ist seit 2017 bestätigt. Die große Frage ist allerdings, wer die Hauptrollen übernehmen wird. Man geht davon aus, dass Jackie Chan wieder den Lehrer spielen wird, Jaden Smith hingegen könnte mit seinen inzwischen 21 Jahren fast zu alt für die ursprüngliche Rolle Ralph Macchios sein. Wir sind gespannt und hoffen auf baldige Klarheit darüber.
 

4. Cycle Of Lies: The Fall Of Lance Armstrong

J.J. Abrams, unter anderem für mehrere Star Wars- und Star Trek-Filme sowie für „Super 8“ und „Mission: Impossible III“ bekannt, plant einen Film über den ehemalige amerikanischen Radrennfahrer und Triathlet Lance Armstrong.
Bereits im Januar 2013 hieß es, dass Abrams den Stoff verfilmen wolle. Spannend: Damals war das entsprechende Buch für den Film noch nicht einmal geschrieben. Jenes gleichnamige Buch von Juliet Macur erschien schließlich 2014 und behandelt den Aufstieg und Fall des Radfahrers, dem seine Tour de France-Titel nach einem Dopingskandal aberkannt wurden. Hoffen wir, dass Abrams das Biopic kommendes Jahr fertigstellen kann.
 

5. Sweetwater

Ein weiteres Biopic mit dem Titel „Sweetwater“ könnte 2022 in die Kinos kommen. Dabei handelt es sich um Regie für den Film übernimmt Martin Guigui, der unter anderem bekannt ist für Musikdokumentationen oder Filme wie „Inside the Darkness - Ruhe in Frieden“ oder auch „Born to Ride“. James Caan, Wood Harris und Cylk Cozart sollen die Hauptrollen übernehmen.
Sweetwater thematisiert den Eintritt des ersten Afroamerikaners in die NBA. Der Herbst 1950, als Nat „Sweetwater“ Clifton in die NBA eintrat und sein erstes Spiel absolvierte, sollte den Basketball für immer verändern.
Das Biopic ist schon seit vielen Jahren in Arbeit. Regisseur Guigui erklärte dazu in einem Interview:
„Es gibt keinen Grund für die Irrungen und Wirrungen beim Filmemachen. Ich sage, das Wunder geschieht, wenn die richtigen Leute zur richtigen Zeit zusammenkommen. ‚Sweetwater‘ ist Teil einer echten Lebensaufgabe und ich bin überglücklich, dass der Film endlich Form angenommen hat.“
Ob diese Form ausreicht, um das Biopic 2022 ausstrahlen zu können? Warten wir es ab.
 

6. The Trade

Die beiden eingefleischten Fans der Boston Red Sox, Matt Damon und Ben Affleck, produzieren einen Baseball-Film mit dem Titel „The Trade“ – diese Nachricht gab es schon 2014 zu hören. Allerdings hat sich seitdem einiges getan. So ging man anfangs davon aus, dass Damon und Affleck selbst in dem Film mitspielen werden – inzwischen ist allerdings klar, dass sie wohl nur noch als Produzenten tätig sind.

Nichtsdestotrotz könnte „The Trade“ ein spannender Film werden. Denn er erzählt die wahre Geschichte von Fritz Peterson und Mike Kekich, zweier Pitcher bei den New York Yankees, die 1973 einen großen Skandal auslösten. Der Hintergrund hatte allerdings weniger mit dem Sport zu tun: Die beiden machten öffentlich, dass sie ihre Ehefrauen „getauscht“ hatten. Man darf gespannt sein, wie genau das Ganze tatsächlich ablief.
 

7. Jesse and me

„Jesse and Me“ ist wieder einmal ein Biopic. Doch es geht weder um Baseball, noch um Basketball und es spielt auch nicht in den USA. Oder zumindest: Nut teilweise. Denn die eigentlichen Geschehnisse, um die sich der Film drehen soll, finden auf deutschem Boden statt. Der afroamerikanische Sportler Jesse Owens nämlich gewann während der Olympiade 1936 in Nazi-Deutschland vier Goldmedaillen. Das „Me“ im Titel des Films bezieht sich auf den (weißen) Coach Larry Snyder, der den Rekord-Sportler damals trainierte und aus dessen Sicht das Sportdrama erzählt werden könnte.
Das Script zu „Jesse and Me“ stammt übrigens von Mike Jefferies, der bereits die Drehbücher zu der Fußball-Trilogie „Goal! – Lebe deinen Traum“, „Goal II – Der Traum ist real!“ und „Goal 3 – Das Finale“ schrieb. Erfahrung ist also da, sodass auch der Film über den Läufer ein Erfolg werden könnte.

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