Der von Marketingexperten erfundene Kunstbegriff vereinte die Filme „Barbie“ und „Oppenheimer“ und lockte die Massen in die Kinos. Gemeinsam erlöste man 2,355 Milliarden Dollar an den Kinokassen und sorgte weltweit für volle Häuser. Daneben war das Jahr geprägt vom Absturz der Superhelden-Filme.
Das Marvel-Cinematic-Universe stieß an seine Grenzen, lediglich der dritte Teil der „Guardians of the Galaxy“-Reihe konnte die Erwartungen des Studios erfüllen. Angesichts dieser Ausgangssituation kommt es doch überraschend, dass Hollywood 2024 weiterhin auf bekannte Erfolgsformeln setzt. Die meisterwarteten Kinofilme 2024 sind durchwegs Fortsetzungen bekannter Stoffe.
„Joker: Folie à Deux“
Eigentlich sollte es sich mit „Joker“ um ein einmaliges Ereignis handeln. Doch der unerwartet große Erfolg bei Publikum und Kritikern führte jetzt doch zu einer Fortsetzung. Joaquin Phoenix schlüpft ein zweites Mal in die Rolle des großen Batman-Gegenspielers und bekommt mit Superstar Lady Gaga eine spektakuläre Besetzung der Harley Quinn an die Seite gestellt.
Damit nicht genug, überraschten die Macher die Fans mit der Ankündigung, dass es sich bei „Joker: Folie à Deux“ um ein Musical handeln soll. Das wäre ein scharfer Kontrast zum ersten Teil, der sich Martin Scorseses Klassiker „Taxi Driver“ zum Vorbild genommen hatte.
Der Joker ist längst Bestandteil der Popkultur geworden und findet sich in unzähligen Bereichen wieder. Selbst beste Online Casinos, von Experten geprüft, haben Spiele mit dem Antagonisten ins Programm gehoben. Damit profitieren sie vom Hype rund um den „Horrorclown“. Dieser hält einer scheinbar verlorenen Welt den Spiegel vor.
So wird der ungewöhnliche „Hofnarr“ zum Abbild einer Gesellschaft, die auf einen Abgrund hin balanciert. Der Joker deckte alle Verrücktheiten einer aus den Fugen geratenen Welt schonungslos auf und soll am 4. Oktober wieder die Massen in die Kinos locken.
„Dune 2“
2024 gilt es auch für die Neuverfilmung des Kultromans „Dune“ die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen. Der Streik in Hollywood führte zu einer Verschiebung, doch am 1. März soll es jetzt endlich so weit sein.
Regisseur Denis Villeneuve schuf bereits im ersten Teil Bilder, die man nicht mehr vergisst. Der Erfolg an den Kinokassen war groß, jedoch nicht überragend. Das erhöht den Druck auf Teil 2, der nach Ansicht der ersten Trailer deutlich Action-lastiger sein wird. Für Villeneuve geht es nicht nur um den Erfolg seines Herzensprojektes, sondern auch darum, die Chance zu bekommen, einen dritten Teil zu drehen.
Die ersten Eindrücke von „Dune 2“ zeigen, dass die Bildgewalt des ersten Teils erhalten geblieben ist. Nach der Einführung jener Charaktere und Geschichte, die einst „Star Wars“ als Vorbild dienten, geht es jetzt darum, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Das dürfte die Kinoleinwände an ihre Grenzen bringen, die ersten Kritiken zum Film sind, wie erwartet, großartig.
„Deadpool 3“
Vor einer großen Herausforderung steht auch der dritte Teil von „Deadpool“. Der bisher außerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU) agierende politisch unkorrekte Superheld, soll jetzt allerdings in das Universum von Iron Man und Co. integriert werden. Damit nicht genug, holt Marvel-Mastermind Kevin Feige auch noch die X-Men hinzu.
So konnte man zwar bereits Patrick Stewart in seiner Rolle als Professor X in „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ kurz bewundern, doch mit „Deadpool 3“ wird Wolverine sein großes Comeback an der Seite des Hauptdarstellers feiern.
Hugh Jackman hatte mit seiner Rolle eigentlich bereits abgeschlossen, doch jetzt kehrt er zurück. Dazu hat ihm Marvel offenbar ein neues Outfit verpasst, dieses präsentierte Jackman vor kurzem in den sozialen Medien.
Der Kinostart wird für Marvel eine Herausforderung, immerhin musste das Studio zuletzt herbe Rückschläge hinnehmen. Die Fortsetzungen von Superhits wie „Black Panther“ oder „Captain Marvel“ floppten an den Kinokassen und konnten die Ergebnisse ihrer Vorgänger bei weitem nicht erreichen. Daneben scheint die Flut an TV-Serien das Publikum mittlerweile zu überfordern.
Kein Wunder also, dass Produzent Kevin Feige die Notbremse gezogen hat. So wird 2024 statt wie bisher drei bis vier, lediglich ein einziger Film veröffentlicht. Der Druck auf „Deadpool 3“ ist also groß. Am 26. Juli 2024 wird sich zeigen, ob die Kunstpause dem MCU gutgetan hat, oder ob sich die Zeit der zahllosen Superheldenfilme tatsächlich ihrem Ende nähert.
„Furiosa: A Mad Max Saga”
Spektakuläre Bilder erwarten die Kinofans 2024 auch bei dem Prequel „Furiosa: A Mad Max Saga“. Jene Story, die Regisseur George Miller einst mit Mel Gibson auf die Leinwand brachte, fand 30 Jahre nach dem dritten Teil mit „Mad Max: Fury Road“ eine großartige Neuverfilmung. Tom Hardy und Charlize Theron überzeugten 2015 auf ganzer Linie.
Doch es sollte weitere neun Jahre dauern, bis das schon damals angedachte Prequel, rund um die weibliche Hauptfigur Furiosa, Wirklichkeit werden konnte. Diesmal schlüpft Anya Taylor-Joy in diese Rolle und bringt die Vorgeschichte der Figur auf die Leinwand. Chris Hemsworth gibt ihren Gegenspieler, gemeinsam möchte man unter der Anleitung des Original-Regisseurs die Erfolgsgeschichte von Mad Max fortschreiben. Der Trailer scheint dies zu bestätigen, ab 23. Mai 2024 erobern die Protagonisten der Endzeit-Saga wieder die Kinos.
Diese Kandidaten auf den Titel „erfolgreichster Film des Jahres“ haben gute Chancen, die Fans zu begeistern. Doch daneben ist es gut möglich, dass auch das neue Kinojahr Platz für große Überraschungen bietet. „Oppenheimer“ hat bewiesen, dass man auch mit einem dreistündigen Film über Quantenphysiker fast eine Milliarde Dollar einspielen kann. Jetzt liegt es an den Studios zu beweisen, dass dies kein Einzelfall war.