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Hayao Miyazaki

Regisseur, Drehbuchautor, Anime-Großmeister
Geburtstag:
05.01.41
Geburtsort:
Tokio, Japan
Größe:
164 cm

Kaum ein Mann hat die Anime-Filmwelt derart geprägt wie Hayao Miyazaki. Als Mitbegründer des legendären Studio Ghibli, Filmemacher und Zeichengenie ist Miyazaki nun schon mehr als 60 Jahre im Anime-Geschäft. Bereits früh erkannte er sein Faible und Interesse an Mangas und Animationsfilmen, weshalb Hayao Miyazaki schon 1963 bei Toei Animation in Tokio anheuerte. Hier lernte er von den Besten: Was Studio Ghibli heute für die Anime-Filmwelt ist, war Toei Animation gefühlt schon immer für die Anime-Serienkultur. Unter anderem brachte uns Toei in den letzten Jahrzehnten so ewige Anime-Klassiker wie „One Piece“, „Slam Dunk“, „Dragon Ball“ und „Sailor Moon“.

Hayao Miyazaki selbst arbeitete bei Toei Animation an Klassikern wie „Der gestiefelte Kater“ oder „Die Schatzinsel“, bevor er zusammen mit seinem Mentor Isao Takahata sein erstes eigenes Regie-Projekt anschob: Mit „Lupin III: Das Schloss des Cagliostro“ entwickelte Hayao Miyazaki schon 1971 sein erstes kleineres Anime-Meisterwerk. Mal fix zur Einordnung: Das war ganze sechs (!) Jahre vor „Krieg der Sterne“.


Hayao Miyazaki gründet Studio Ghibli

Was viele Fans immer wieder verwirrt: Die Adaption seines Mangas „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ erschien bereits 1984 und damit ein Jahr vor der Gründung von Studio Ghibli. Allerdings was der „Nausicaä“-Erfolg entscheidend für Hayao Miyazaki, sich 1985 von Tokyo Movie Shinsha zu trennen und zusammen mit Toshio Suzuki, Yasuyoshi Tokuma und seinem Mentor Isao Takahata das legendäre Ghibli-Label zu gründen.

Studio Ghibli ist und bleibt Hayao Miyazakis größtes Vermächtnis. Seit der Gründung Mitte der 80er hat das Produktionsstudio mit Sitz in Tokio zahlreiche Kinofilme, Kurzfilme und mit „Ronja Räubertochter“ 2014 exakt eine Serie mitproduziert. Auch im Videospielbereich, allen voran mit dem gefeierten Fantasy-Rollenspiel „Ni no Kuni“, hat sich Studio Ghibli bereits erfolgreich etablieren können.

Hayao Miyazaki selbst hat dabei einen Großteil der wichtigsten Filmproduktionen selbst begleitet. Zur Jahrtausendwende schaffte er dann sogar das Undenkbare, als für „Chihiros Reise ins Zauberland“ den Oscar für den besten Animationsfilm abräumte – auch wenn er selbst das eher kritisch beäugte. Und das zeigte der japanische Anime-Großmeister auch: Als „Chihiros Reise ins Zauberland“ 2001 bei den Oscars ausgezeichnet wurde, beschloss Hayao Miyazaki, die Academy Awards zu boykottieren. Grund hierfür war Miyazakais Protest gegen die US-amerikanische Invasion im Irak. 2014 nahm er den zweiten Oscar seiner Karriere dann aber persönlich entgegen: 2014 erhielt er den Oscar für sein Lebenswerk.


Inzwischen hat Hayao Miyazaki sogar drei Oscars im Schrank stehen. 2024 erhielt sein Anime-Comeback „Der Junge und der Reiher“ ebenfalls den Oscar für den besten Animationsfilm und setzte sich gegen den Publikumsliebling „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ durch. Dabei hätte er, wenn die Tinseltown-Filmwelt nicht so verschlossen gegenüber Animes wäre, eigentlich deutlich mehr Preise verdient gehabt. Schon sein 1997er Anime-Meisterwerk „Prinzessin Mononoke“ war eigentlich prädestiniert für einen Oscar, selbiges gilt auch für „Das Schloss im Himmel“ (1986), „Das wandelnde Schloss“ (2004) und „Wie der Wind sich hebt“ (2013).

Wie schwer Hayao Miyazakis Erbe ist, zeigt uns die neue Miyazaki-Generation. Sein Sohn Goro Miyazaki überzeugte 2006 und 2011 noch mit seinen Regie-Erstwerken „Die Chroniken von Erdsee“ und „Der Mohnblumenberg“ – letzterer auf Basis eines Skripts seines Vaters. Doch Goro stand auch für experimentellen Fortschritt – und den braucht Studio Ghibli definitiv nicht. Sein 2021er Werk „Aya und die Hexe“ ging als einer der schlechtesten Anime-Filme aller Zeiten in die Geschichte ein und besudelte Studio Ghibli mit dem Versuch, Anime per CGI in die Zukunft zu führen. Zum Glück hat Papa Hayao danach wieder die Leitung übernommen und uns „Der Junge und der Reiher“ beschert.

Top-Filme von Hayao Miyazaki

FAQs zu Hayao Miyazaki

Welchen Zeichenstil hat Hayao Miyazaki?

Hayao Miyazaki ließ sich schon früh von Mangas inspirieren. Über Jobs bei einigen der größten Anime-Studios Japans erarbeitete sich der Regisseur dann einen ganz eigenen Anime-Stil, der alle seiner Filme unter dem Studio Ghibli-Logo so besonders macht.

Wer ist Hayao Miyazakis Sohn?

Hayao Miyazaki hat sogar zwei Söhne. Sein ältester Sohn ist Goro Miyazaki, der seinem Vater gefolgt ist und ebenfalls als Filmemacher bei Studio Ghibli arbeitet („Der Mohnblumenberg“). Keisuke Miyazaki hat ebenfalls eine Kunstausbildung, ging später aber einen eigenen Weg.

Ist Hayao Miyazaki 2023 in den Ruhestand gegangen?

Eigentlich hatte Hayao Miyazaki schon lange geplant, die Arbeit als Anime-Regisseur niederzulegen. Doch die Entwicklungen bei Studio Ghibli und sein kreativer Drang brachten ihn schließlich wieder zurück. Das Ergebnis: Ein Oscar für „Der Junge und der Reiher“ im Jahr 2024.

Wann erschien der letzte Film von Hayao Miyazaki?

2023 veröffentlichte Hayao Miyazaki seinen oscarprämierten Animefilm „Der Junge und der Reiher“. Da die Arbeit daran viele Jahre in Anspruch nahm, liegt sein letzter Film davor weit zurück: „Wie der Wind sich hebt“ erschien 2013.

Was soll Totoro darstellen?

Das titelgebende Wesen aus „Mein Nachbar Totoro“ steht allgemein für einen Waldgeist und ist somit einer der Wächter des Waldes, die Hayao Miyazaki in all den Jahren immer wieder ins Spiel gebracht hat. Allerdings ist Totoro im Gegensatz beispielsweise zu den Waldgeistern aus „Prinzessin Mononoke“ keine Anlehnung an die japanische Mythologie, sondern eine Erfindung von Hayao Miyazaki.