Animationsfilme


Die Welt der Animationsfilme ist so vielfältig wie sie manchmal bunt ist, denn ohne die Beschränkung auf menschliche Darsteller, sind der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Dabei ist es egal, ob die Figuren und Welten gezeichnet, geknetet oder animiert sind. Der Animationsfilm richtet sich dabei jedoch nicht nur an ein jüngeres Publikum, denn über die Jahre haben vor allem auch politisch anspruchsvolle oder auch philosophische Filme ihren Weg in den Animationsbereich gefunden.

Die Anfänge des Animationsfilms liegen jedoch ganz klar bei einem der größten Schöpfer von Kinderunterhaltung unserer Zeit, Walt Disney. Bereits 1928 erschien der erste Animationsfilm aus dem Hause Disney auf der Leinwand und führte mit Mickey Maus seinen wohl größten Protagonisten ein. Seitdem steht Disney nicht nur für gelungene Kinderunterhaltung, sondern hat mit seinen Filmen, wie „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Cinderella“, „Dornröschen“, „Das Dschungelbuch“ und noch viele mehr, die wohl größten Klassiker des Trickfilms geschaffen.

Einen weiteren Sprung in Sachen innovative Techniken machte Disney, nachdem auch das Animationsstudio Pixar ein Teil des Mickey-Maus-Hauses wurde. Damit begann eine neue Ära der Animationsfilme, die heute teilweise schon ebenfalls als Klassiker bezeichnet werden können. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich vor allem die „Toy Story“-Filme, „Findet Nemo“, „Die Monster AG“, „Wall-E“ oder „Oben“. Die Disney- und Pixar-Filme sind dabei nicht nur wunderbar gestaltet, sondern erzählen meist sehr rührende, liebevolle und teilweise auch sehr traurige Geschichten, die sich jedoch oftmals zu einem Happy End wenden.

Doch auch außerhalb vom Hause Disney nahm der Animationsfilm Fahrt auf und so gesellten sich bald weitere Studios mit sehr erfolgreichen Produktionen dazu. Zu den erfolgreichsten gehören hier zum Beispiel die „Shrek“-Filme über einen Oger und seine aufregenden Abenteuer.

Neben Amerika hat jedoch Japan den größten Markt für Animationen zu bieten, der mit Anime sogar eine eigene Bezeichnung bekommen hat, denn nur japanische Produktionen dürfen diesen Namen auch tragen. Zu den absoluten Vorreitern des Anime-Films gehört das Animationsstudio Ghibli, das mit Filmen, wie „Prinzessin Mononoke“, „Chihiros Reise ins Zauberland“, „Das wandelnde Schloss“ oder „Mein Nachbar Totoro“, wahre Klassiker des Anime-Genres geschaffen hat. Dabei unterscheiden sich die Anime-Filme nicht nur anhand ihrer technischen Umsetzung von amerikanischen Filmen, sondern auch bezüglich der Inhalte. Während westliche Filme oftmals auf Märchenvorlagen und Komödien setzen, schlagen japanische Animes einen viel ernsteren Ton an. So haben wir es hier vermehrt mit dramatischen Geschichten zu tun, die oft sehr nachdenklich und fast schon philosophisch anmuten, aber auch durchaus traurig oder brutal sein können.

Anime-Filme sind daher auch nicht unbedingt auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten, sondern richten sich oft an ältere Zuschauer. Gerade das Science-Fiction-Genre hat in Kombination mit dem Anime-Film hier einige Hochkaräter zu bieten, zu deren bekanntesten Vertretern „Ghost in the Shell“ oder „Akira“ gehören, die es weltweit zu einem Klassikerstatus gebracht haben.

Einen ernsteren Ton schlagen Animationsfilme auch in anderen Teilen der Welt an, die zudem häufig sehr politisch geprägt sind. Der kanadische Film „Der Brotverdiener“ behandelt beispielsweise das Leben einer Familie in dem von den Taliban besetzten Kabul. Und auch der französische Zeichentrickfilm „Persepolis“ befasst sich mit einem sehr ernsten und politischen Thema, in dem er das Leben einer jungen Frau zeigt, die aus dem Iran in den Westen emigriert, um dort ihr Glück und ihre Freiheit zu finden.

Abseits von Zeichentrick und Computeranimationen hat sich in den Jahren jedoch noch eine weitere Technik etabliert, deren bekannteste Vertreter Wallace und sein Hund Gromit sind. Mittlerweile gibt es schon zahlreiche Abenteuer dieser beiden Knethelden auf der Leinwand zu bewundern, die uns jedes Mal durch ihre aufwendige Machart begeistern.

Doch nicht nur die Macher von „Wallace & Gromit“ oder „Shaun das Schaf“ bedienen sich der Stop-Motion-Technik, denn auch Hollywood-Legende Tim Burton hat mehr als einmal für seine Filme darauf zurückgegriffen. So schuf er moderne Klassiker, wie „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“, „Frankenweenie“ oder auch das großartige „Nightmare before Christmas“, die sich durch Burtons düstere und verschrobene Art auszeichnen.

Was Verschrobenheit und Einzigartigkeit angeht, steht ihm jedoch Ausnahmeregisseur Wes Anderson in nichts nach, der sich mit Filmen, wie „Isle of Dogs“ und „Der fantastische Mr. Fox“ ebenfalls am Animations-Genre probierte und das mit riesigem Erfolg.

Ob klassisches Disney-Märchen, dramatische Animes, gruselige Tim Burton-Action oder vielleicht doch die etwas abgefahrenen Animationsfilme von Wes Anderson, der Animationsfilm hat wirklich für jeden Filmfan etwas zu bieten.

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