Die talentierte Sängerin Beauty kann es kaum glauben, als ein Musiklabel an sie herantritt und ihr einen äußerst lukrativen Vertrag anbietet, doch welche Probleme wird dies mit sich führen? Ihre Mutter, die selbst eine begnadete Sängerin ist, es aber nie weit gebracht hat, will ihre Tochter vor der korrupten, meist von weißen Amerikanern dominierten Musikindustrie schützen. Ihr Vater hingegen sieht sie als Cash Cow, die er nun endlich melken kann.
Die Einzige, die sich wirklich richtig um Beauty sorgt, ist ihre Freundin und Partnerin Jasmine „Jazz“, die befürchtet, dass sie sie ausnutzen werden und dabei auch die Beziehung der beiden in die Brüche gehen wird, da es nicht gern gesehen ist, wenn eine Sängerin eine Frau als Partnerin hat.
Beauty muss sich ernsthafte Gedanken machen, ob sie für diesen Schritt in Richtung Rampenlicht geboren ist und dem Druck standhalten kann.
© Stephanie Meiling / Netflix
Es ist wahrlich kein Geheimnis, dass es in der Musikindustrie nicht immer friedlich zugeht und die Stars und Sternchen meist diejenigen sind, die den Kürzeren ziehen. „
Beauty“, der neueste Beitrag auf Netflix, scheint sich dieser Thematik in gewisser Weise angenommen zu haben und erzählt die Geschichte einer jungen afroamerikanischen Frau, die kurz davor steht, einen lukrativen Vertrag mit einem Musiklabel zu unterschreiben.
Die passende Expertise dafür tummelte sich hinter der Kamera mit dem Filmemacher
Andrew Dosunmu, der vor seinen Ausflügen in die Welt der Spielfilme vor allem bei Musikvideos Regie geführt hat. Für viele Kritiker ist „Beauty“ aber weitmehr als nur der ungeschönte Blick auf die Musikindustrie. Einige sehen darin ein unautorisiertes Biopic zu der unvergleichlichen Whitney Houston.
Dafür spricht zum einen, dass das Drehbuch von der „
Queen & Slim“-Schöpferin
Lena Waithe stammt, die sich schon häufiger als großer Fan von Whitney Houston ausgesprochen hat. Zum anderen sind die Parallelen zu
Whitney Houstons Anfangszeiten als Sängerin einfach zu gravierend. So legt Waithe den Fokus in ihrem Skript auf die gleichgeschlechtliche Beziehung zwischen Beauty und Jasmine, was auf die Beziehung zwischen Whitney Houston und ihrer Assistentin
Robyn Crawford hindeuten könnte.
So interessant und lobenswert diese Ansätze in „Beauty“ auch sind, täuscht es leider nicht darüber hinweg, wie fade und langweilig der Film über weite Strecken hin ist. Das liegt nicht einmal an der Inszenierung von Dosunmu, sondern vielmehr an dem Skript, das den Schauspielern, allen voran
Gracie Marie Bradley, wenig Raum zur künstlerischen Entfaltung bietet.
Lohnt sich nicht, weil...
... der Film sein Potenzial verspielt, indem er den Stars nicht genug Raum gibt, wirklich ihren Job zu machen. So hat das Ganze eher einen Doku-Charakter.
© Stephanie Meiling / Netflix
Originaltitel Beauty
| Schlagwort Selbstbestimmt
| Genre Drama / Romantik
| Produktion USA 2022
| Laufzeit 95 Minuten
| Regie Andrew Dosunmu
| Darsteller Gracie Marie Bradley, Giancarlo Esposito, Niecy Nash
| FSK 12
| verfügbar bei Netflix