Cast

Die Handlung von Die Aussprache

Der Mensch zwischen Macht, Glaube, Liebe, Rache und Hoffnung: Aufgrund ihres Glaubens teilen die Angehörigen einer in völliger Abgeschiedenheit lebenden Gemeinschaft von Natur aus nicht viel Intimes miteinander. Doch zuletzt häuften sich die gewaltsamen Übergriffe der männlichen Mitglieder auf die Frauen der Community (u.a. Rooney Mara und Claire Foy), was die gesamte Gemeinde insgeheim in Aufruhr versetzte. Die Grundsätze ihres Glaubens hindern die Frauen jedoch daran, etwas gegen ihre Unterdrücker zu unternehmen. Bald steht die eine Frage im Raum, die alles für immer verändern könnte: Sollen die Frauen schweigen, kämpfen oder die Gemeinde verlassen?


Kritik zu Die Aussprache

Filmkünstlerin Sarah Polley meldet sich anspruchsvoll und experimentell zurück: „Die Aussprache“ ist eine kraftvolle feministische Debatte in Filmform, die eines der aktuellsten gesellschaftlichen Themen als kunstvoller Blick zurück enorm bildhaft diskutiert. Die Kraft der Frau als energetische Fabel, auf Basis des gleichnamigen Romans von Miriam Toews. Dass sowas auch gut und gerne mal nach hinten losgehen und sich zu arg in pseudofeministischer Kritik verfangen kann, hat Hollywood in den letzten Jahren schon des Öfteren bewiesen. Doch „Die Aussprache“ macht gerade hier viel richtig.

Statt nur mit gehobenem Zeigefinger in Richtung Männerwelt zu keifen, hinterfragt „Die Aussprache“ auch den modernen Feminismus. So stellt sich Sarah Polley selbst und ihrem Publikum wichtige Kernfragen unserer Gesellschaft, regt zum Nachdenken an und bringt ihre Thesen oft genug auf den Punkt.

Dabei ist vor allem der Cast von „Die Aussprache“ durchweg fantastisch. Stars wie Rooney Mara, Claire Foy und Frances McDormand spielen gewohnt souverän und verleihen der weiblichen Community dieser Glaubensgemeinschaft ein charismatisches und mitfühlendes Gesicht. Speziell Jessie Buckley zeigt hier aber mal wieder, dass sich die Gute ihren Platz am Erwachsenentisch längst verdient hat - da winkt definitiv noch der eine oder andere Oscar!

Stark ist auch Sarah Polleys Entscheidung, die männliche Seite der Community mit Ausnahme von Ben Whishaw nicht mit namhaften Stars oder allzu bekannten Gesichtern zu spicken. So bleibt das Toxische dieser konservativen Glaubensgemeinschaft weitestgehend anonym, während „Die Aussprache“ stets den Fokus auf die nahende Emanzipation der Frauen richtet. Ein kluger Schachzug, der sich auszahlt.

Lohnt sich, weil „Die Aussprache“ nicht ohne Grund als Indie-Titel bei den Oscars für Furore sorgte. Intensiv und grüblerisch - wundert mich schon arg, dass der Cast hier weitestgehend bei den Oscars übergangen wurde.