Unsere Erde im Jahr 2074: Seit eine mysteriöse, noch immer ungeklärte Katastrophe die gesamte Welt in Dunkelheit getaucht und einen unumkehrbaren Blackout ausgelöst hat, sind bereits viele Jahre vergangen. Inzwischen haben sich die Überlebenden des Unglücks in Europa in kleinere Staaten unterteilt, kämpfen Tag für Tag um Nahrungsmittel, Land und ihr eigenes Leben. Vier dieser sogenannten Tribes haben sich hier die Vormacht erkämpfen können: die militärische Crimson Republic, die diktatorischen Crows, die pazifistischen, naturverliebten Origines und die geheimnisvollen Atlantier.
Inmitten dieses kontinentalen Konflikts geraten die drei Origines-Geschwister Kiano (
Emilio Sakraya), Liv (
Henriette Confurius) und Elja (
David Ali Rashed) urplötzlich ins Fadenkreuz, als ein Pilot der technologisch fortschrittlichen Atlantier in der Nähe ihres Dorfes abstürzt. Im Sterben liegend vertraut der Pilot den drei Geschwistern einen rätselhaften Würfel an, von dem eine enorme Kraft auszugehen scheint.
So dauert es nicht lange, bis die sonderbare Macht vor allem die Crows auf den Plan ruft, die den Cube um jeden Preis an sich reißen wollen. Bei einem Angriff werden Kiano, Liv und Elja dann voneinander getrennt - und müssen folglich allein ums Überleben und die Freiheit aller Völker kämpfen...
© Gordon Timpen / Netflix
Wer von euch verspürt beim Trailer und den Szenenbildern auch direkt extreme „
Mad Max“-Vibes? Dann haben
Philip Koch („
Outside the Box“) und sein Team exakt alles richtig gemacht! Mit „
Tribes of Europa“ zaubert das erfolgsverliebte Netflix-Produktionsgespann um
Quirin Berg, das schon die kreativen Fäden bei „
Dark“ zog, erstmals reine, postapokalyptische Sci-Fi-Unterhaltung aus deutscher Produktion auf die Mattscheibe. Das Setting allein ist dabei schon spannend genug, um die lediglich sechsteilige ersten Season in einem Rutsch durchzubingen - und da haben wir noch gar nicht über den Cast gesprochen. Fans von Filmreihen wie eben „
Mad Max“, „
Maze Runner“ oder „
Die Tribute von Panem“ kommen hier ohnehin nicht umher, sofort in der mysteriösen Endzeitwelt von „Tribes of Europa“ zu versacken.
Deutsche Serien sind eben längst nicht mehr das, was sie mal waren. Lange Zeit dominierten inhaltsleere Produktionen die Fernsehlandschaft der Öffentlich-Rechtlichen, ein vermeintlich starbesetzter „Tatort“ war da schon das Höchste der Gefühle. Seit Netflix das Potenzial deutscher Autoren, Regisseure und Akteure erkannte und größere Summen in die Produktion lokaler Titel investierte, hat sich das deutschsprachige Film- und Serienblatt endlich zum Guten gewendet.
Natürlich ist noch längst nicht alles gold, was unter dem bunt flackernden Netflix-Letter glänzt und mit dem ikonischen Badumm eingeleitet wird - doch die Tendenz ist bereits jetzt mehr als vielversprechend. So überrascht es kaum, dass auch „Tribes of Europa“ nach so großartigen Erfolgsgeschichten wie „Dark“ oder „
Barbaren“ wieder neue Maßstäbe für den deutschen Film setzt. Handgemachte Effekte, großartige Kulissen und ein überragender Cast, allen voran
Emilio Sakraya,
Oliver Masucci und
Henriette Confurius heben diese weitere Netflix-Eigenproduktion aus der deutschen Talentschmiede auf ein neues Level.
© Gordon Timpen / Netflix
Originaltitel Tribes of Europa
| Schlagwort Verrückter Max
| Genre Sci-Fi / Abenteuer
| Produktion Deutschland 2021
| Laufzeit 6 Folgen à 50 Minuten
| Showrunner Philip Koch
| Darsteller Henriette Confurius, Emilio Sakraya, Oliver Masucci
| FSK 16
| verfügbar bei Netflix