Horrorfilme

Ob es sich nun um untote Zombies, blutrünstige Mörder, gruselige Geister oder Monster jeglicher Couleur handelt, das Genre des Horrorfilms lehrt uns ordentlich das Fürchten und stützt sich überraschend oft auf seine Klassiker. Über die Jahre hat jedoch auch der Horrorfilm seine Entwicklungen durchgemacht und so kamen mit Gore-, Splatter- und Exploitation-Horrorfilmen ganz neue und teilweise kontrovers diskutierte Themen und Motive auf.

Seinen Ursprung hat der Horrorfilm in der sogenannten Gothic fiction, die im England des 19. Jahrhunderts mit Autor*innen, wie Mary Shelley und Bram Stoker, ihren Höhepunkt feierte. Bereits 1910 erblickte so Mary Shelleys „Frankenstein“ das Licht der Kinoleinwand. Doch auch die deutschen Filmemacher*innen konnten sich den klassischen Monstern nicht verwehren und so entstand 1922 Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, der das Genre des Horrorfilms maßgeblich prägen sollte und noch heute oftmals als Referenz dient.

Figuren, wie Frankenstein, Dracula, Werwölfe und Mumien, gehören unangefochten zu den klassischen Monstererzählungen, die nicht nur damals, sondern auch noch heute als beliebte Motive dienen. Darüber hinaus haben sich in den darauffolgenden Jahren jedoch einige neue Richtungen entwickelt. So hielten bald übernatürliche Wesen und Okkultisches Einzug in den Horrorfilm. Besonders Geister, Hexen und Teufel gehören hier zu den beliebtesten Motiven. Bekannte Vertreter sind beispielsweise Filme, wie „Rosamary’s Baby“, „Der Exorzist“, „The Grudge – Der Fluch“ sowie die Stephen King-Verfilmung „Carrie“, die sich mit dem Übernatürlichen beschäftigen.

Die Richtung des psychologischen Horrors, die ihren Ursprung nicht in übernatürlichen, sondern menschgemachten und psychischen Phänomenen hat, nimmt ihren Anfang hingegen bereits mit den Filmen Alfred Hitchcocks, der es in „Psycho“ oder „Die Vögel“ vermochte eine ganz neue Art des Horrors zu kreieren. Neuere Beispiele sind hier „Split“, „Shutter Island“ oder Darren Aronofskys „Mother!“, die dabei auf eine ganz neue Ästhetik des Horrors setzen.

Ein absoluter Klassiker des Horrorfilms ist in diesem Zusammenhang der Slasher-Film, bei dem die Gefahr von meist psychisch gestörten Personen ausgeht, die ihren Opfern hinterrücks auflauern und oftmals allein mit einem Messer bewaffnet zu absoluten Tötungsmaschinen werden. Figuren, wie Michael Myers aus „Halloween“ oder Jason Voorhees, sind so zu Ikonen des Genres geworden.

Monster-Horrorfilme, wie „Godzilla“ oder die „Alien“-Reihe stützen sich dagegen auf eher klassische Horrormotive und sind teilweise Grenzgänger zwischen dem Horror- und dem Science-Fiction-Genre, so werden oftmals auch außerirdische Wesen zur Bedrohung für den Menschen.

Die Kategorie des Körper-Horrors, Splatter- und Gore-Films richtet sich eher an die Hartgesottenen, die auch vor übertriebener Gewalt und Zurschaustellung von zerlegten Körpern nicht zurückschrecken. Oftmals werden in diesem Zusammenhang auch Mutationen oder Krankheiten thematisiert, die das beliebte Genre des Zombiefilms hervorgebracht haben. Diese haben eine lange Tradition und reichen von den Filmen George A. Romeros, wie „Die Nacht der lebenden Toten“ (1968) oder „Zombie“ (1978), bis zu neueren Vertretern wie dem koreanischen „Train to Busan“ oder der Fortsetzungsreihe „Resident Evil“.
Sowohl im Bereich des Zombiefilms, als auch des Gore- und Splatterfilms, finden sich immer wieder überspitzte und teils komödiantische Darstellungen übertriebener Gewalt oder ausufernder Blutfontänen, wie in den Filmen Quentin Tarantinos oder Robert Rodriguez’, aber auch der japanische Film hat in der Hinsicht mit Takashi Miike einen sehr einflussreichen Vertreter.

Was im Splatter- und Gore-Bereich bereits eine große Masse an Horrorfans abschreckt, findet seine Zuspitzung im Genre des Exploitationfilms, der durch explizite Darstellung exzessiver Gewalt und das Aufgreifen von Tabu-Themen oftmals zu sehr kontroversen Diskussionen geführt hat.

Ob ihr euch also nur ein wenig gruseln, euch mit psychologischem Horror den Kopf verwirren lassen oder die volle Splatter-Seite geben wollt, bei dieser umfangreichen Bandbreite an Subgenres ist wohl für jeden Filmfan etwas dabei.

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