Cast

Die Handlung von Past Lives – In einem anderen Leben

Da sitzen sie nun, Nora (ehemals Na Young), Arthur und Hae Sung, in einer Bar und die Atmosphäre könnte nicht beklemmender sein. Doch wie konnte es so weit kommen?

Alles begann vor 24 Jahren. Damals war Nora gerade einmal 12 Jahre alt, hieß Na Young und lebte in Seoul. Damals waren sie und ihr Mitschüler Hae Sung unzertrennlich. Wer weiß, vielleicht hätte aus ihnen sogar ein Paar werden können, wären sie nicht plötzlich entzweit worden. Na Youngs Eltern sind mit ihr nämlich nach Kanada ausgereist. 12 Jahre später, Na Young, die sich mittlerweile den westlichen Namen Nora angeeignet hat, ist zu einer ambitionierten Dramaturgin herangewachsen, die ihren Lebensunterhalt derzeit in New York bestreitet. Entsprechend konnte Hae Sung sie auch nicht finden, wie Nora durch Zufall feststellt. Als sie kurz darauf all ihren Mut zusammennimmt, und erneut Kontakt zu Hae Sung aufnimmt, wirkt alles so, als ob sie nie fortgegangen wäre. Die Videoanrufe werden zur Routine, wohingegen ein Treffen in Persona weiterhin auf sich warten lässt. So kommt es, dass sich die zwei weitere 12 Jahre aus den Augen verlieren.

Doch als Hae Sung sich diesmal auf den Weg nach Amerika macht, ist seine Sandkastenliebe seit sieben Jahren an ihren amerikanischen Schriftsteller-Kollegen Arthur vergeben. Dabei empfinden sie doch beide noch Gefühle füreinander.


Kritik zu Past Lives – In einem anderen Leben

Könnt ihr euch noch an Richard Linklaters Liebestrilogie („Before Sunrise“, „Before Sunset“ und „Before Midnight“) erinnern? Ein ganz ähnliches Liebesdrama erwartet euch nun in nur einem einzigen Film: „Past Lives – In einem anderen Leben“.

Hierbei handelt es sich um das bewegende Erstlingswerk der Dramaturgin Celine Song, die darin zumindest teilweise ihr eigenes Liebesleben verarbeitet. Erzählt wird die Geschichte zweier Liebenden, die sich vor 24 Jahren aus den Augen verloren haben, aber in gewissen Zeitabständen immer wieder zueinander fanden. Dabei wird dem Zuschauer ein Einblick in Noras Kindheit, als sie 12 war, in ihren 20ern, als Nora sich als allmählich als Schriftstellerin mauserte, und in ihren 30ern, als sie mit dem Amerikaner Arthur sesshaft wurde, gegeben.

Andere Werke, die ebenfalls über Dreiecksbeziehungen sinnieren, verfallen hier gerne schnell in typische, allzu klischeebehaftete Muster, die nicht selten in Affären und in die sexuelle Richtung abdriften. „Past Lives – In einem anderen Leben“ ist hingegen ganz anders, deutlich ruhiger, körperlich distanzierter, dafür aber nicht minder emotional überwältigend. Das ist natürlich einerseits dem Drehbuch zu verdanken, andererseits aber auch dem Dreiergespann vor der Kamera. So verfangen sich Greta Lee („Matrjoschka“), Teo Yoo („Die Frau im Nebel“) und John Magaro („Orange Is the New Black“) in einem verzwickten Liebesdreieck.

Lohnt sich, weil das Drama genau ins Herz trifft, ohne sich dabei den typischen Klischees zu bedienen.



x