Hochklassiges Regiedebüt von Ben Affleck um ein Detektiv-Pärchen, das eine Kindesentführung aufklären soll.
Kinostart: 29.11.2007
Ed Harris
als Remy Bressant
John Ashton
als Nick Poole
Amy Ryan
als Helene McCready
Amy Madigan
als Bea McCready
Titus Welliver
als Lionel McCready
Michael K. Williams
als Devin
Edi Gathegi
als Cheese
Mark Margolis
als Leon Trett
Madeline O'Brien
als Amanda McCready
Matthew Maher
als Corwin Earle
Brian Scannell
als Lenny
Trudi Goodman
als Roberta Trett
Robert Wahlberg
als Detective O'Malley
Jill Quigg
als Dottie
Sean Malone
als "Skinny Ray" Likanski
Jay Giannone
als Steve Penteroudakis
William Lee
als Big Dave
Elizabeth Duff
als Mrs. Bressant
Handlung
Patrick Kenzie (Casey Affleck) und Angela Gennaro (Michelle Monaghan) sind privat und beruflich ein Paar. Die beiden Privatdetektive leben und arbeiten in Boston. Ihr jüngster Auftrag handelt von der 4-jährigen Amanda, die aus ihrer Wohnung spurlos verschwand. Für ihre Tante Beatrice McCready (Amy Madigan) suchen sie gemeinsam mit den Detectives Broussard (Ed Harris) und "Poole" (John Ashton) nach dem Mädchen. Polizeichef Doyle (Morgan Freeman) missbilligt die Amateure, doch sie finden die erste Spur.
Ein fesselndes wie düsteres Milieu-Drama hat sich Oscar-Preisträger Ben Affleck ("Good Will Hunting") für sein Regiedebüt ausgesucht. Nach einem Buch von "Mystic River"-Autor Dennis Lehane schuf er einen modernen Film Noir um seelische und soziale Abgründe.
Die vierjährige Amanda verschwindet spurlos. Nach drei Tagen ohne Nachricht heuern ihr Onkel und ihre Tante einen Privatdetektiv und seine Lebensgefährtin an, um ihre Nichte zu finden. Die beiden entdecken, dass Amandas Mutter alles andere als eine weiße Weste hat und versuchen mit zwei Cops einen Austausch des Kindes für von Amanda veruntreutes Geld zu organisieren.
Die vierjährige Amanda verschwindet spurlos. Nach drei Tagen ohne Nachricht heuern ihr Onkel und ihre Tante die als Partner zusammen lebenden Privatdetektive Patrick und Angela an. Die beiden entdecken, dass Amandas unverantwortliche und drogenabhängige Mutter alles andere als eine weiße Weste hat. Das bringt die Detektive und zwei hartgesottene Bostoner Cops auf die Spur einer berüchtigten Drogengang. Ein Austausch des Kindes für von Amanda veruntreutes Geld wird organisiert - und schlägt katastrophal fehl.
Kritik
Mit der Verfilmung des Krimis von "Mystic River"-Autor Denis Lehane kehrt Ben Affleck in seinem Regiedebüt auf die Straßen der Arbeiterviertel von Boston zurück, die er (mit Matt Damon) bereits in seinem Oscar-prämierten Drehbuch zu "Good Will Hunting" beschrieben hatte.
Es ist ein leises Comeback, das Affleck da feiert, nach Jahren zunächst als Bruckheimers sorgfältig aufgebauter Super-Hero in Filmen wie "Armageddon" und "Pearl Harbor" und später als müde belächelte Witzfigur an der Seite der damaligen Lebensgefährtin Jennifer Lopez: ein Arbeiterklassenjunge, dem der Ruhm zu Kopf gestiegen war. Den hat er sich, ein paar Jahre nach dem demütigenden Tripledebakel mit "Gigli", "Jersey Girl" und "Surviving Christmas", selbst wieder gerade aufgesetzt, mit einer Rückkehr zu den Wurzeln und absolut glaubhaft zur Schau getragener Demut: Affleck gibt sich mit dem Agieren hinter der Kamera zufrieden und überlässt das Rampenlicht seinem jüngeren Bruder Casey. Der fügt in dieser bitteren und harten Geschichte eines spurlos verschwundenen Mädchens in der Rolle eines vermeintlich weichen und jungenhaften Privatdetektivs, der sich zunehmend als so unnachgiebig und halsstarrig erweist wie das taffe irische Viertel in Boston, in dem er aufwuchs, seinem Galaauftritt in "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" eine weitere Probe seines erstaunlichen Könnens hinzu. Vom Bruder auf dem Regiestuhl geschickt geführt, gelingt Casey Affleck hier endgültig der Schritt vom Jungen zum Mann, vom Trainingsanzüge tragenden Bubi zum ganzen Kerl in Hemd und schwarzem Anzug.
In jeder Szene von "Gone Baby Gone", dem vierten Roman Lehanes mit dem eingespielten Detektivduo Patrick Kenzie und Angie Gennaro, der in Deutschland 2004 unter dem Titel "Kein Kinderspiel" erschien, spürt man, dass der Regisseur die Welt, von der er da erzählt, ihre Gassen und Bars, aus erster Hand kennt, dass er weiß, wie die Menschen sich dort geben, wie sie reden, wie sie miteinander umgehen: Bisweilen trägt den Film ein beinahe dokumentarischer Ansatz, der die Geschichte in die nötige Authentizität einbettet. Denn die ist purer Pulp: Aus der real nachvollziehbaren Verzweiflung einer einfachen Frau, die Privatdetektive engagiert, um mit Nachdruck nach der spurlos verschwundenen Tochter ihrer drogenabhängigen Schwester zu suchen, weil sie befürchtet, Polizei und Behörden gingen die Sache zu lax an, entwickelt sich ein komplexes Krimigarn mit korrupten Cops, brutalen Dealern, degenerierten Kinderschändern und überraschenden Wendungen im Minutentakt. Nicht, dass "Gone Baby Gone" das nötig hätte: Auch ohne die Anstrengung, wirklich jede im ersten Akt vorgestellte Figur, und sei sie noch so marginal, in irgendeiner Form mit dem Verbrechen im Mittelpunkt der Story zu implizieren, funktioniert dieses Drama über die Last der Verantwortung vorzüglich: Casey Affleck ist optimal besetzt in der Hauptrolle. Wenn er am Schluss des grimmigen Films eine folgenschwere Entscheidung trifft, weil sie die richtige, aber nicht unbedingt beste für die beteiligten Figuren ist, spürt man förmlich das Gewicht, das auf seinen schmalen, immer leicht nach unten hängenden Schultern lastet. Michelle Monaghan ist ihm, obwohl etwas unterbeschäftigt, ebenbürtig, und auf Männer wie Ed Harris oder Morgan Freeman ist in Nebenrollen ohnehin immer Verlass. Eine grundsolide, sehr spannende Angelegenheit also, bei der Ben Affleck hinter der Kamera gutes Gespür für die Anforderungen von Stoff und Genre beweist: Davon will man mehr sehen. Und von Bruder Casey ohnehin. ara.
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