Wir befinden uns im Jahr 1882 kurz nach dem Sezessionskrieg, der der Bevölkerung und der Wirtschaft erheblichen Wohlstand einbrachte. Aus diesem Grund wird die Zeit auch gerne als „The Gilded Age“ bezeichnet. Inmitten dieser Blütezeit treffen wir auf die junge Marian Brook, die nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters vom Land in die Großstadt New York ziehen muss, wo sie vorerst bei ihren beiden Tanten Agnes van Rhijn und Ada Brook unterkommen kann.
Nur Marian sollte sich schon einmal auf ein paar unerträgliche Tage und Wochen vorbereiten, denn kaum ist sie dort, wird sie schon in die Streitereien mit den Nachbarn verwickelt. Denn Ada und Agnes sehen ihren Elite-Stand in Gefahr, durch die vielen Neureichen, die vornehmlich adlige High Society überschwemmen. Vor allem der Eisenbahn-Tycoon George Russell und dessen Frau Bertha von nebenan sind den zwei Grazien ein Dorn im Auge.
Glücklicherweise ist Marian nicht allein, sondern hat sich ihre enge Vertraute, die afroamerikanische Autorin Peggy Scott, mit in die Großstadt geholt. Eines ist definitiv sicher, das New York der Gilded Ages ist der Beginn eines neuen Zeitalters und wird Marian noch des Öfteren vor ungeahnte Hürden stellen.
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Es ist mir ein Rätsel, wieso Serien und Filme über die adlige Elite des 18. Jahrhunderts, die noch dazu den Charakter einer Telenovela haben, auf manche Menschen solch eine Faszination ausüben. Ob „
Downton Abbey“ oder „
Bridgerton“, solche historischen Soaps dominieren wochen-, wenn nicht sogar monatelang die Film- und Serienlandschaft sowie die Schlagzeilen sämtlicher Berichterstatter.
Und scheinbar wird es vorerst auch kein Ende nehmen, denn auf Sky Ticket ist in dieser April-Woche mit „
The Gilded Age“ ein weiteres Historiendrama aufgetaucht. Und wer ist dafür verantwortlich? Niemand Geringeres als
Julian Fellowes – der Schöpfer von „
Victoria, die junge Königin“, den beiden Adelsfilmen „
Downton Abbey“ und „
Downton Abbey II: Eine neue Ära“ sowie die dazugehörige gleichnamige Serie.
Nur anscheinend hat sich Fellowes für Sky einen minimalen Kurswechsel überlegt. Statt der britischen High Society, die in seinen früheren Werken im Fokus stand, knöpft er sich dieses Mal die High Society in Amerika vor, die während der Gilded Age ihr Unwesen trieb. Das Problem, dass in „The Gilded Age“ scheinbar das alt eingesessene Adelsgeschlecht umtreibt, ist die Tatsache, dass sich unter die wohlhabenden Adligen nun auch neureiche Geschäftsmänner und deren Frauen mischen, was nicht selten wunderbar übertriebene Situationen hervorruft.
Ein Highlight sind mitunter „
Sex and the City“-Star
Cynthia Nixon sowie
Carrie Coon („
Ghostbusters: Legacy“), die als Ada und Bertha nicht selten aneinandergeraten.
Lohnt sich, weil...
... uns Fellowes mal wieder mit smarten Charakteren, opulenten Sets und aufwendigen Kostümen in die frühere Riege der High Society entführt. „Downton Abbey“-Fans dürften es lieben.
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Originaltitel The Gilded Age |
Schlagwort New Yorks Elite |
Genre Drama |
Produktion USA 2022 |
Laufzeit 1 Staffel à 9 Folgen à 81 Minuten |
Idee Julian Fellowes |
Darsteller Louisa Jacobson, Morgan Sepctor, Denée Benton |
FSK 12 |
verfügbar bei Sky Ticket