Der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen ist für seine ausgeprägte Präsenz auf der Leinwand bekannt, weshalb Hollywood ihn gern als den Bösewicht wählt. Dies ist aktuell in „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ zu sehen, in dem Mikkelsen den Nazi-Wissenschaftler Jürgen Voller mimt.
Diese Charaktere sind jedoch nicht unbedingt diejenigen, die Mikkelsen am meisten reizen, wie er im Gespräch mit dem Männermagazin GQ offenbart. Er sei vor allem an den „Verlierern“ interessiert – Figuren, die auf den ersten Blick unsympathisch oder lächerlich wirken, im Laufe der Geschichte jedoch ihre emotionale Tiefe offenbaren. Dabei sollen die von ihm dargestellten Figuren nie „niedlich“, sondern so authentisch und überzeugend wie möglich sein. Hier kommen ihm vor allem die Produktionen in seiner Heimat Dänemark zugute, in denen Mikkelsen oft gewöhnliche Menschen in extremen Situationen darstellen darf.
In den USA hingegen wird er meist als der Gegenspieler des jeweiligen Helden eingesetzt. So trat er als Le Chiffre („Casino Royale“) gegen James Bond (Daniel Craig) an, schlüpfte in der Serie „Hannibal“ (Bild) in die Fußstapfen von Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“) und folgte Johnny Depp als finsterer Zauberer Grindelwald in „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“. Mikkelsen würde sich wünschen, dass ihm auch in Amerika ähnliche Rollen wie in Dänemark angeboten werden. Er sieht dies jedoch als wenig realistisch an. Es sei für ihn schwierig, den quasi notwendigen amerikanischen Akzent zu sprechen – und er fürchtet, dass dieser ihn auch von seiner eigentlichen schauspielerischen Arbeit ablenken würde.