Mit „Hunters“ will sich nun auch
Al Pacino im Seriengeschäft etablieren. Der Hollywood-Maestro und ewige
Pate („
The Irishman“) geht in der zeitgenössischen Thriller-Serie als Anführer einer jüdischen Untergrundorganisation voran, die sich Ende der 70er der Jagd und Ermordung ehemaliger Nazi-Offiziere in den USA verschrieben hat. Neben ihm begeistert der Cast mit talentierten Namen wie
Logan Lerman („
Vielleicht lieber morgen“), „
How I Met Your Mother“-Star
Josh Radnor oder auch
Carol Kane („Gotham“) - hinter den Kulissen sorgt die Darstellung einiger historisch belegbarer Fakten nun jedoch für Kritik.
Wie die beiden einschlägigen Branchenmagazine
Deadline oder
Variety berichteten, habe sich das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau nun zu der Serie im Allgemeinen geäußert. Via Twitter meldeten sich die Verantwortlichen des Mahnmals zu Wort, um die fehlerhafte Darstellung der damaligen Ereignisse im Konzentrationslager zu kritisieren. Im Detail kreidete der Post eine vollends fiktive Situation an, die ein menschliches Schachspiel als zusätzlich erdachte Foltermethode in „Hunters“ etabliert hätte.
Als gefährlich und schlicht karikaturistisch bezeichnete der Post die Entscheidung von Showrunner
David Weil, die Schrecken der damaligen Zeit um ein menschliches Schachspiel zu erweitern, das es in der Form definitiv nicht gegeben hätte. Um der Serie zusätzliche Schärfe zu verleihen und an Hollywood anzupassen, hätte man demnach bewusst darauf verzichtet, die Wahrheit korrekt abzubilden.
Newcomer David Weil reagierte bereits auf die Anschuldigungen und verteidigte seine Position ebenfalls via Social Media.
„Vor vielen Jahren habe ich selbst einmal Auschwitz besucht, sah dort jene Tore mit eigenen Augen, durch die meine Großmutter einst getrieben wurde, die Barracken, in denen sie als Gefangene leben musste“, so Weil in einem ausführlichen Statement via
Deadline.
„Während 'Hunters' eine dramatische Erzählung ist, größtenteils mit fiktiven Charakteren, ist sie doch inspiriert durch wahre Begebenheiten. Trotzdem ist es keine Dokumentation, sollte es auch niemals sein. Als ich diese Serie erschuf, war es mir besonders wichtig, all jenes zu berücksichtigen, was ich persönlich als größte Herausforderung sah, eine Geschichte über den Holocaust zu erzählen.“
David Weil wollte sich demnach nie abfällig oder respektlos gegenüber den Opfern der damaligen Schreckenszeit verhalten, im Gegenteil: Ihm ging es dem Statement zufolge eher darum, die unvorstellbaren Qualen des Holocausts so extrem wie möglich zu porträtieren. Zur Anschuldigung, schlicht etwas hinzugedichtet zu haben, um den Sensationsgrad von „Hunters“ zu steigern, äußerte sich der Showrunner jedoch nicht.