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Die Handlung von Paradise

Lebenszeit gegen Geld: In einer nicht allzu fernen Zukunft hat eine Firma eine Methode entwickelt, die die Übertragung von realer Lebenszeit von einer Person auf eine andere ermöglicht. In dieser dystopischen Welt, in der das Biotech-Startup AEON in kürzester Zeit zu einem milliardenschweren Pharmakonzern aufsteigen konnte, leben die Reichen quasi ewig, während die Armen die wenigen Stunden auf dieser Erde so gut es nur geht auskosten müssen. Einer der Anwerber für AEON, die verzweifelte Menschen aus der Unterschicht zu einem Verkauf ihrer Lebenszeit überreden sollen, ist Max (Kostja Ullmann). Zuletzt war Max sogar so erfolgreich, dass er zum Mitarbeiter des Jahres gekürt wurde.

Doch alles ändert sich, als Max plötzlich persönlich von AEONs Machenschaften betroffen ist: Als die gemeinsame Wohnung in einem Feuer zerstört wird, wird ausgerechnet seine Freundin Elena (Marlene Tanczik) aufgrund eines alten Vertrags zur Kasse gebeten.

Sofort bricht für Max eine Welt zusammen. Der Konzern, von dem er immer dachte, er würde die Welt zum Besseren verändern, hat ihm alles genommen. Um sich zu rächen und sowohl AEON als auch dessen Gründerin Sophie Theissen (Iris Berben) zu stürzen, schließt sich Max daher einer gefährlichen Untergrundorganisation an, die schon seit einigen Monaten auf das Ende des Zeitverkaufs hingearbeitet hat...


Kritik zu Paradise

Wie kommt's eigentlich, dass in Film- und Fernsehdeutschland noch niemand so recht realisiert hat, was hier theoretisch möglich sein kann? Wenn sich nicht gerade einer der Streaming-Anbieter um Netflix („Dark“, „Blood & Gold“), WOW („Das Boot“, „Babylon Berlin“) oder Prime Video („Luden“, „Beat“) mit einer neuen Idee profiliert, die dann - huch - direkt international zum Hut wird, verlegt sich der deutsche Film nach wie vor am liebsten auf lahme Komödien, Schweiger-Sepia-Trash und Krimis fürs Vorabendprogramm der Öffentlich-Rechtlichen. Gähn.

Paradise“ ist eines dieser fantastischen Beispiele dafür, was der deutsche Film leisten kann.

Der Crime-Thriller mit dystopischem Sci-Fi-Setting sieht nicht nur verdammt gut aus, kommt mit hervorragendem Skript und knackigen Dialogen daher, sondern kann auch in Sachen Cast und Produktion locker mit Hollywood mithalten. Und trotzdem spricht eine Woche nach Release gefühlt niemand über „Paradise“. Zumindest in der deutschen Heimat.

International wird „Paradise“ absolut zurecht für das gefeiert, was er ist: ein Film mit feiner Message, aktueller Gesellschaftskritik und einer Story, die sich bei „In Time“ und „Westworld“ bedient, um eine eigene, immersive Welt zu erschaffen.

Lohnt sich, weil deutsche Genrekost zwar viel zu selten, dafür aber nicht selten herausragend ist. Fantastisches Sci-Fi-Setting, tolle Visuals und stark gespielt von Kostja Ullmann und Co!