Cast

Die Handlung von Madame Web

Das Villain-Verse von Sony und Marvel wächst: Bevor Deadpool im MCU aufräumt, wird Dakota Johnson jetzt zu „Madame Web“. Die mächtige Hellseherin muss das Schicksal der Welt verändern – und drei Kriegerinnen miteinander verbinden...

Bisher verlief Cassandra Webbs (Dakota Johnson) Leben eher ohne größere Überraschungen. Als Rettungssanitäterin in Manhattan hat sie zwar immer viel zu tun, von einem besonderen oder gar denkwürdigen Leben war sie aber stets weit entfernt. Das ändert sich jedoch, als Cassandra nach einem Unfall im Dienst feststellt, dass sie über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt: Sie kann die Zukunft sehen – und direkt beeinflussen, was passiert, wenn sie selbige verändert.

Über das Schicksal findet sie bald mit drei jungen Frauen (u.a. Sydney Sweeney) zusammen, die in unterschiedlichen Abfolgen der Zeit in der U-Bahn von einem mysteriösen Unbekannten (Tahar Rahim) attackiert und getötet werden. Irgendwie scheinen die Fähigkeiten der vier Frauen eng miteinander verbunden zu sein – und alles läuft bei dem mysteriösen Angreifer und Cassandras Mutter zusammen...


Kritik zu Madame Web

Dieses Jahr geht's Marvel zur Abwechslung mal etwas ruhiger an. Was mal als hoffnungsvolles Herantasten begann, hatte sich zuletzt dank Disney+ zu einem wahnwitzigen Scheibenschießen entwickelt, bei dem mehr Kugeln danebengingen, als ihre Ziele zu treffen. Nachdem uns das erweiterte MCU allein im Jahr 2023 vier Kinofilme und drei neue Serienstaffeln kredenzte, die größtenteils floppten und ihre Millionenbudgets verbrannten, tritt das MCU-Kreativteam rund um Chefproduzent Kevin Feige 2024 deutlich auf die Bremse. Eine Neuausrichtung muss dringend her, um das Marvel Cinematic Universe wieder auf Kurs zu bringen.

Neuausrichtung für das MCU

Als einer der wenigen Kinofilme mit dabei im aktuellen Marvel-Jahr ist „Madame Web“, das nächste Kapitel in Sonys hauseigenem Villain-Universum. Nach zwei mehr oder weniger erfolgreichen „Venom“-Kapiteln mit Tom Hardy und dem maximal misslungenen „Morbius“ mit Jared Leto bringt Dakota Johnsons Marvel-Debüt jetzt gleich fünf Spider-People ins Spiel. Die Figur der Madame Web ist tatsächlich schon seit den 80ern Teil der „Spider-Man“-Comics und eine von vielen, hochbegabten Mutantinnen. Die Kino-Adaption entfernt sich aber relativ stark von der Marvel-Vorlage: In den Comics ist Cassandra Webb an den Rollstuhl gebunden, alt und blind. Und: Julia Carpenter, die hier über Sydney Sweeney als Spider-Girl-Variante auftritt, ist eigentlich Madame Web 2.0 in den Comics.

Wie genau sich „Madame Web“ in Sonys „Spider-Man“-Universum und das übergeordnete MCU eingliedern wird, bleibt abzuwarten. Genug Starpower für einen Erfolg bringt das neue Marvel-Kapitel aber eigentlich mit. Eigentlich: Ähnlich wie schon zuletzt „Venom: Let There Be Carnage“ oder eben „Morbius“ begräbt auch „Madame Web“ jedes noch so gigantische Schauspieltalent unter einem nichtigen Skript, lächerlichen Dialogen voller Exposition und einem Villain, der mit Fug und Recht als einer der schlechtesten Marvel-Antagonisten aller Zeiten bezeichnet werden muss.

Selbst schuld, wer da noch freiwillig ins Kino rennt – allein Dakota Johnsons Pressetour, auf der sie frei heraus über die Produktion von „Madame Web“ herzog, hat uns ja eigentlich gewarnt. Besonders schräge Entscheidung: „Madame Web“ verzichtet fast komplett auf Action und bringt die im Vorfeld so arg angepriesenen Spider-Girls maximal für fünf Minuten im Suit auf die Leinwand. Kannst du dir halt echt nicht ausdenken und macht direkt Angst vor „Kraven the Hunter“. Kinostart ist hier der 29. August 2024. Kleiner Lichtblick: Wir sind offiziell ganz unten angekommen, eigentlich kann's jetzt nur noch besser werden.

Lohnt sich nicht, weil Sony das Ziel auch mit „Madame Web“ komplett verfehlt. Bisher war ja „Morbius“ der unangefochtene Absteiger Nummer 1. Doch „Madame Web“ schwingt sich noch locker einen Platz weiter runter. Als hätte hier jemand eine Zeitkapsel geöffnet und Filme ausgebuddelt, die selbst für 2006 schon zu steif gewesen wären. Dass Dakota Johnson, Sydney Sweeney und Co also noch mal ins MCU zurückkehren, ist relativ unmöglich.