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Die Handlung von Ferrari

Über Jahrzehnte hat sich Enzo Ferrari mit seinen Renn- und Luxusschlitten nicht nur einen respektablen Namen erwirtschaftet, sondern auch gut Geld gescheffelt. Doch mit einem Mal sind seine Karren nicht mehr so gefragt. Eigentlich müsste seine Firma mindestens 100 Luxuswagen verkaufen, doch diese Marke erreicht seine Firma nicht ansatzweise. Wie soll Enzo sonst seine andere Sparte, den Rennsport, auf ein neues Level heben, wenn ihm das Geld dafür fehlt?

Erst vor wenigen Tagen hat sein Konkurrent Maserati ausgerechnet auf Enzos Hausstrecke einen neuen Rekord aufgestellt. Es muss also ein Investor her und damit Ferrari möglichst für die hochpreisigen Geldgeber interessant wird, muss ein neuer Sieg her – auf der berüchtigten Mille Miglia. Das Rennen führt rund 1000 Meilen durch ganz Italien und hat bereits einige Opfer gefordert. Damit Enzo den Sieg so gut wie in der Tasche hat, lässt er seine stärksten Fahrer antreten, zu denen auch der Veteran Piero Taruffi gehört. Außerdem hat er sich den neuen Höhenflieger Alfonso de Portago angelacht.

Doch seine Firma ist nicht das Einzige, um das sich Enzo Sorgen machen sollte. Seine Ehefrau Laura ist kurz davor, die weitreichende Affäre zu Lina Lardi aufzudecken, mit der Enzo sogar einen Sohn im Teenager-Alter hat.


Kritik zu Ferrari

Ist das Biopic „Ferrari“ Michael Manns Fahrkarte zurück in den Regie-Olymp? Immerhin wurde es nach seinem Hacker-Film „Blackhat“ im Jahre 2015 ziemlich ruhig um den Filmemacher. Die Karten für „Ferrari“ stehen jedenfalls gut, immerhin findet damit nicht nur endlich ein lang gehegtes Herzensprojekt von ihm den Weg auf den Markt, sondern er konnte sich sogar einige starke Namen für die Produktion sichern. Doch dazu später mehr.

Die Idee zum Biopic über Enzo Ferrari hatte Michael Mann bereits 2015 und schon damals liebäugelte er mit einem ganz bestimmten Schauspieler: Christian Bale. Daraus wurde letztlich leider nichts, Bale lieh seinen Bleifuß der Konkurrenz in „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“, dafür konnte sich Mann die „Star Wars“-Neuentdeckung Adam Driver sichern. Für die einen mag er keine gute Wahl gewesen sein, übertreibt er es doch hier und da mit seinem falschen italienischen Akzent. Für die anderen ist er genau der Richtige, immerhin hat er nur wenigen Monate zuvor in „House of Gucci“ schon eine berühmte italienische Persönlichkeit zum Besten gegeben. An dieser Stelle sollte man übrigens den Maskenbildnern von „Ferrari“ ein riesiges Lob aussprechen: Man muss schon sehr genau hinschauen, um Adam Driver unter der Enzo-Maske zu erkennen.

Aber Adam Drivers Schauspiel wäre aber womöglich nicht so eindrucksvoll, wenn ihm mit Shailene Woodley („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) und Penélope Cruz („Parallele Mütter“) zwei starke Frauen zur Seite stehen würden.

Rennsport-Fans, die bei dem Namen Ferrari direkt an die Luxuskarren und adrenalingetränkte Rennen denken werden in dem Biopic nicht ansatzweise so sehr auf ihre Kosten kommen, wie es vielleicht bei „Le Mans 66“ der Fall ist, denn Mann setzt in „Ferrari“ den Fokus ganz klar auf die Person hinter den schweren Boliden. Das heißt aber nicht, dass wir gänzlich auf laute Motoren und quietschende Reifen verzichten müssen. Ganz im Gegenteil. Michael Mann nimmt ausgerechnet das berüchtigte letzte Mille Miglia-Rennen als Dreh- und Angelpunkt seines Biopics. Selbst der desaströse Unfall, der die Veranstalter letztlich dazu veranlasste, das Rennen zu verbieten, wird auf Band festgehalten, wenngleich auch mit viel CGI, dafür aber nicht minder brutal.

Lohnt sich für Fans von Ferrari, die nicht nur schnelle Autos sehen wollen, sondern auch den Mann hinter dieser Prestige-Marke. Rasant, emotional und tiefgründig.