Eigentlich hätten wir von „Halloween“ nicht noch die drölfte Iteration gebraucht, doch David Gordon Green hat mit seinen ersten beiden Werken „Halloween“ und „Halloween Kills“ wirklich einen starken Start hingelegt und zumindest mir große Hoffnungen gemacht. Nicht nur, weil er seine Trilogie unmittelbar an „Halloween – Die Nacht des Grauens“, dem Original von John Carpenter, angeknüpft hat, sondern weil er auch viele altbekannte Gesichter für seine Quasi-Neuauflage verpflichten konnte.
Entsprechend hoch waren die Erwartungen bezüglich „Halloween Ends“. David Gordon Green hat sich schließlich nicht gerade mit dem Groß-Töne-Spucken zurückgehalten. Ganz im Gegenteil: Er hat uns einen epischen Showdown zwischen Laurie Strode und Michael Myers versprochen. Dumm nur, wenn man diesen Showdown fast in kompletter Gänze auch im Trailer präsentiert. Viel mehr gemeinsame Kamera-Action gibt es mit den beiden nämlich nicht.
Stattdessen lässt man Michael Myers kurzerhand in der Kanalisation von Haddonfield vergammeln. Als ob Michael erst einmal bisschen verstecken spielt und dann mit einem Mal vergisst, weswegen er eigentlich in Haddonfield herumlungert. Geschnetzelt wird trotzdem ordentlich, nur ist es nicht Michael Myers, sondern ein ehemaliger Babysitter, der als Kindermörder verschrien wird und fortan keinen guten Stand in der Gesellschaft hat.
Ich verstehe durchaus den tieferen Sinn hinter dem plötzlich zur Mördermaschine mutierten Corey Cunningham. Es kann schnell passieren, dass ein zu Unrecht beschuldigter Teenager durch ständiges Mobbing plötzlich zu einem kaltblütigen Monster heranwächst. Das wäre an anderer Stelle sicherlich auch genial gewesen, aber nicht in einem Michael-Myers-Finale. Auch die Idee, dass die beiden dann für kurze Zeit gemeinsame Sache machen, ist irgendwie ziemlich weit hergeholt und nimmt einem waschechten Fan den Spaß.
Die Krönung der Lächerlichkeit ist aber das Ende von Michael Myers. In einer Prozession, die einem kranken Kult ähnelt, wird Michael Myers in die Schrottpresse geworfen. Quasi wie die wütende Meute, die Dr. Frankenstein mit Mistgabeln und Fackeln auflauert. Hätte sich Jamie Lee Curtis aka Laurie Strode mit in die Presse geworfen, so makaber es auch klingt, wäre zumindest das Ende für mich noch stimmig gewesen. So nach dem Motto: Solange Laurie Strode lebt, findet auch Myers keine Ruhe.