Willkommen in der grenzenlosen Dekadenz der Finanzwelt: Sechs Monate sind inzwischen vergangenen, seit Jana Liekam (
Paula Beer) das internationale Bankensystem gemeinsam mit ihren Kollegen gezielt zum Einsturz gebracht hat. Die Fusion der Deutschen Global Invest ging zwar planmäßig über die Bühne, ist Strippenzieherin Christelle Leblanc (
Désirée Nosbusch) jedoch weiter von ihrem Aufstieg in den Vorstand des Unternehmens entfernt als jemals zuvor. Doch auch für Jana läuft im Frankfurter Bankendistrikt nicht alles nach Plan: Gemeinsam mit ihrem Team um Adam Pohl (
Albrecht Schuch) und Thao Hoang (
Mai Duong Kieu) bringt sich die zielstrebige Spezialistin in Position, um den taumelnden Global Playern den Kampf anzusagen und einem Trend zu folgen: Die alte Welt ist Geschichte, es lebe das Start-up.
Für die DGI soll Jana die Leitung eines vielversprechenden FinTechs übernehmen, das auf nachhaltige Finanzprodukte setzt. Im Geheimen plant sie gemeinsam mit ihrem Team jedoch einen Hinterhalt - und ausgerechnet Gabriel Fenger (
Barry Atsma) könnte zum fehlenden Puzzleteil werden...
© ZDF / Fabrizio Maltese
Eine der besten deutschen Serien aller Zeiten ist zurück. Nach erfolgreichem Primetime-Run im ZDF findet die zweite Staffel von „
Bad Banks“ endlich auch ihren Weg ins Netflix-Portfolio. Für Showrunner
Oliver Kienle und sein Team ist das Jahr 2020 definitiv kein schlechtes: Erst überzeugte Staffel 2 im Free-TV sowie in der ZDF-Mediathek, dann folgte das Schaulaufen beim Deutschen Fernsehpreis. Verrückt, immerhin war „Bad Banks“ ursprünglich mal als sechsteilige Miniserie geplant, jetzt steuert die gefeierte ZDF-Produktion, die in Zusammenarbeit mit arte entwickelt wird, bereits auf Season 3 zu.
Hauptdarstellerin
Paula Beer, die für ihren brillanten Part als Jana Liekam verdientermaßen mit dem Grimme Preis ausgezeichnet wurde, weiß indes ganz genau, warum „Bad Banks“ so anders, so viel besser ist als die Konkurrenz.
„Die moralischen Grenzen werden ausgelotet, der Abgrund wird immer tiefer, weil zusehends mehr auf dem Spiel steht. Jeder Figur haftetet dieses gewisse 'Was passiert wenn?'-Etikett an. Scheitern wird nicht einfach akzeptiert“, erklärte die Schauspielerin kürzlich im Gespräch mit dem ZDF. Tatsächlich scheint es eben das zu sein, die zutiefst finstere Eleganz der Frankfurter Finanzwelt, die sich mit der unbändigen Gier des Menschen paart und einen fesselnden Mix aus Drama und Crime-Thriller entfesselt, den die deutschsprachige Fernsehlandschaft bis dato noch nicht gesehen hat.
Nicht erst die vielen englisch- und französischsprachigen Dialogeinschübe verleihen „Bad Banks“ dabei einen angenehm modernen, internationalen Anstrich. Die gesamte Produktion kommt einfach unglaublich hochwertig daher, fährt spannungsgeladene Schleifen und begeistert mit undurchsichtiger Story. Allein beim Cast und der Art und Weise, wie die Dialoge getextet wurden, fragt man sich mal wieder, warum der deutsche Film sonst so arg verrufen ist - „
The Wolf of Wall Street“ lebt jetzt in Frankfurt.
© ZDF / Fabrizio Maltese
Originaltitel Bad Banks
| Schlagwort Gier und Eitelkeit
| Genre Drama / Crime
| Produktion Deutschland 2020
| Laufzeit 6 Folgen à 50 Minuten
| Showrunner Oliver Kienle
| Darsteller Paula Beer, Barry Atsma, Désirée Nosbusch
| FSK 12
| verfügbar bei Netflix