Das Gesetz nach Lidia Poët

Willkommen im Turin des 19. Jahrhunderts.

Obwohl sie ihre Zulassung zur Anwaltskammer rechtmäßig erworben hat, bricht für die ambitionierte Lidia Poët (Matilda De Angelis) eine Welt zusammen, als ein Urteil des Turiner Berufungsgerichts selbige revidiert. Nur weil sie eine Frau ist, darf sie nicht mehr als Anwältin arbeiten. Doch Lidia wäre nicht sie selbst, wenn sie sich davon unterkriegen lassen würde.

Statt einfach aufzugeben, heuert sie in der Anwaltskanzlei ihres erfolgreichen Bruders Enrico (Pier Luigi Pasino) als Buchhalterin an. Insgeheim arbeitet sie aber an ihrem Comeback als Anwältin, indem sie ausreichend Argumente für die Anfechtung des Urteils zusammenträgt.

Ganz nebenbei arbeitet sie zudem heimlich an einem neuen Fall: Unterstützt von ihrem Schwager, dem umtriebigen Reporter Jacopo Barberis (Eduardo Scarpetta), der ihr mit wichtigen Insider-Informationen aushilft, wird ihre Ermittlungsarbeit bald zu einem Ansatz, der Lidias Zeit weit voraus ist.

Mit einer unberechenbaren Leichtigkeit, die nicht selten an Millie Bobby Brown in „Enola Holmes“ oder Aura Garrido in „Marina und die Mörder“ erinnert, verpasst Matilda De Angelis der ersten Anwältin in der Geschichte Italiens ein neues Gesicht. „Das Gesetz nach Lidia Poët“ beschäftigt sich mit der Anfangszeit der ikonischen Gesetzeshüterin aus Turin, die mit ihrer Arbeit und ihrem unverwundbaren Willen eine neue Ära einläutete.

Für ihre Performance als Lidia Poët zieht Matilda De Angelis sämtliche Register - und knüpft darstellerisch exakt da an, wo sie zuletzt schon in „Der Schatz des Duce“ und „The Undoing“ begeisterte. Irgendwo zwischen charismatisch, verwegen und anziehend passt die 27-Jährige einfach perfekt zur Rolle dieser wegweisenden italienischen Persönlichkeit.

Inhaltlich lässt „Das Gesetz nach Lidia Poët“ abseits des auf wahren Begebenheiten basierenden Star-Porträts ausreichend Luft, um mögliche weitere Staffeln anzuschieben. Gerade im Bereich der Fallakten, die Lidia Poët als Anwältin in spe bearbeiten könnte, ist da reichlich Potenzial vorhanden.

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