Als David Ayer das Drehbuch zu „The Beekeeper“ las, wollte er unbedingt Regie führen – zumal Jason Statham bereits als Hauptdarsteller feststand. Ihn faszinierte, dass der Film an die Klassiker anknüpft, mit denen er aufgewachsen ist, und dennoch frisch wirkt. Wie er gegenüber „Above the Line“ zugab, hatte er aber ebenfalls eine gewisse Angst davor. Für ihn war es, als würde er mit einer neuen Palette malen, wobei er die richtige Balance zwischen geerdeten Passagen und sehr übertriebenen Dingen finden musste. Nach einer enormen Lernkurve traue er sich nun aber definitiv mehr im Bereich der Actionfilme zu.
Vor allem von Statham habe er dabei viel gelernt. Im Gespräch mit „/film“ erklärte Ayer, dass Statham ihm unter anderem half, die Abläufe im Actionbereich viel besser zu verinnerlichen. „Das Tolle an Jason ist, dass er reinkommt, sich anschaut, wo die Kamera steht, sich das Licht anschaut, die Choreographie versteht und dann sagt: 'Nein, du musst die Kamera einen halben Meter nach links bewegen.'“
Einen Crashkurs von Statham hatte Ayer vermutlich sogar nötig: Nach „End of Watch“ (2012) und „Herz aus Stahl“ (2014) war sein Stern durch Filme wie „Suicide Squad“ oder „The Tax Collector“ zuletzt deutlich im Sinken begriffen. Die Lektionen sind dabei noch nicht zu Ende, schließlich arbeiten Ayer und Statham bereits am nächsten gemeinsamen Projekt. „Levon's Trade“ basiert auf einem Buch von Chuck Dixon und lässt Jason Statham wieder einmal in die Rolle eines Ex-Spezialagenten schlüpfen, der hier die Tochter seines Bosses retten muss. Das Drehbuch stammt von keinem Geringeren als Sylvester Stallone.
Die neu entdeckte Action-Expertise von Ayer könnte auch dazu beitragen, die Neuauflage von „Das dreckige Dutzend“ aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Bislang wurde nämlich noch nicht wirklich herausgefunden, was sie vom Klassiker abheben soll. Vielleicht hat die Arbeit mit Statham hier Ayer zu mehr Klarheit verholfen.