Die Schauspielerin Jella Haase feierte zwar 2013 ihren großen Durchbruch als Chantal im Kinofilm „Fack ju Göhte“, schien sich aber inzwischen von dieser Figur entfernt zu haben. So spielte sie 2021 beispielsweise in dem Kinodrama „Lieber Thomas“ überzeugend eine junge Version von Katarina Thalbach. Und auf Netflix kann man sie als DDR-Auftragsmörderin „Kleo“ in der gleichnamigen Serie bewundern. Warum sie sieben Jahre später in „Chantal im Märchenland“ wieder in ihre einstige Paraderolle schlüpft, dürfte daher nicht jedem einleuchten.
Doch wie Haase jetzt im Podcast „Eine Runde Berlin“ erzählte, verkörperte sie Chantal eigentlich nur deshalb nicht mehr, weil „Fack ju Göhte“ nach drei Filmen auserzählt war. Sie selbst habe nie ein großes Problem mit der Figur gehabt - andere Einstellungen zum Thema seien ihr lediglich von außen zugeschrieben worden. Deshalb sei das Angebot für „Chantal im Märchenland“, bei dem sie von Anfang an im Austausch mit Drehbuchautor und Regisseur Bora Dağtekin stand, für sie sogar ein echter Befreiungsschlag gewesen.
Mit dieser Haltung unterscheidet sich Haase deutlich von vielen Schauspielkollegen, die sich einst mit einer bestimmten kontroversen Rolle den Weg ins Rampenlicht bahnten. Auch weil ihr der Erfolg der Chantal in seiner ganzen Dimension kaum bewusst war (bzw. ausgeblendet wurde), habe sie sich nicht auf den Charakter beschränkt gefühlt.
Dass Haase für „Chantal im Märchenland“ zugesagt hat, dürfte aber auch viel damit zu tun haben, dass sich der Film erneut gegen reaktionäre Rollenbilder wendet, nur dass diese diesmal nicht im Schul-, sondern im Märchengewand daherkommen. Wie Haase der „Bild“-Zeitung sagte, wäre es ihr größter Traum, wenn es gelänge, „eine Botschaft mit dem Stinkefinger zu transportieren - und nicht mit dem Zeigefinger“.
„Chantal im Märchenland“ kommt am 28. März in die deutschen Kinos.