The Regime (2024)

Original-Titel: The Regime

03.03.2024 (DE) - Drama | Staffeln: 1

Von „Succession“-Autor Will Tracy: Bei HBO und Sky ackert Kate Winslet für „The Regime“ ihres totalitären, dystopischen Staates.

Jessica Hobbs
Regie Stephen Frears
Regie Kate Winslet
Kanzlerin Elena Vernham Matthias Schoenaerts
Soldat Herbert Zubak Guillaume Gallienne
Vernhams Ehemann Martha Plimpton
Die US-Außenministerin Hugh Grant
Der Oppositionsführer Andrea Riseborough
tba Danny Webb
tba

Die Handlung von The Regime

Als Kopf eines totalitären Staats in Zentraleuropa muss sich die paranoide Kanzlerin Elena Vernham (Kate Winslet) täglich um ihre Macht fürchten – und um ihr Leben. Weil ihr besonders die Angst vor einer Infektion mit sogenannten Sporen zu schaffen macht, beauftragt sie den staatstreuen Soldaten Herbert Zubak (Matthias Schoenaerts) mit einer geheimen Sondermission: Er soll die Luftqualität innerhalb und außerhalb des hermetisch abgeriegelten Palasts kontrollieren, ohne dass jemand Wind von der Sache bekommt.

Weil sich Zubak als treue Stütze erweist, ernennt die Kanzlerin den Soldaten bald zu ihrem engsten Vertrauten und wichtigsten Personenschützer. Zubak soll Vernham vor Gefahren aller Art beschützen. Doch Zubak nimmt seine Sache vielleicht ein wenig zu ernst: Bald muss sogar Vernhams Ehemann (Guillaume Gallienne) um Erlaubnis bitten, wenn er zu der Kanzlerin vorgelassen werden will. In der Zwischenzeit steht Kanzlerin Vernham mit eiserner Faust für ihre Ziele ein. Das mündet mal in Disputen mit der US-Außenministerin (Martha Plimpton), mal in der Inhaftierung des Oppositionsführers (Hugh Grant), der ihr ihre Macht streitig machen will...

Kritik zu The Regime

Witzig, bissig und gesellschaftskritisch – das alles und noch viel mehr will die neue, starbesetzte HBO-Serie „The Regime“ sein. Seit der HBO-Megahit „Succession“ von Showrunner Jesse Armstrong und Drehbuchautor Will Tracy vergangenes Jahr sein großes Finale in Staffel 4 zelebrierte, klafft im schwarzhumorigen Satire-Fach des Studios, Streaming-Anbieters und Pay-TV-Senders ein gewaltiges Loch, das es ganz dringend zu füllen gilt. Absolut passend: „Succession“-Autor Will Tracy hat sich auch „The Regime“ ausgedacht und exklusiv für HBO entwickelt.

Zusätzlich holte HBO dann auch noch Emmy-Preisträgerin Jessica Hobbs („The Crown“, „Broadchurch“) und den zweifach oscarnominierten Stephen Frears („Die Queen“, „Gefährliche Liebschaften“) ins Kabinett, um die gesellschaftspolitische Farce vor dem Hintergrund eines dystopischen Regimes zum Erfolg zu führen – ein kluger Schachzug, der sich dank der fantastischen Besetzung absolut auszahlt.

Kate Winslet brilliert als paranoide Machthaberin

Denn so überragend die Crew hinter den Kulissen auch sein mag, so überwältigend erscheint speziell Kate Winslets Performance in „The Regime“. Die totalitäre, dabei aber zu Paranoia und Hyperchondrie neigende Kanzlerin dürfte mit ziemlicher Sicherheit eine zentrale Rolle bei den Primetime Emmys 2025 übernehmen. Der Part ist Winslet wie auf den Leib geschneidert, endlich darf sich die Oscar-Preisträgerin (2009 für „Der Vorleser“) und Emmy-Gewinnerin (2021 für HBOs „Mare of Easttown“) hier mal wieder von ihrer bissigsten Seite zeigen. Gleichzeitig wird Matthias Schoenaerts zum Scene-Stealer und beweist uns allen, wieso er schon so lange und erfolgreich in Hollywood mitmischen darf. Sein Part des treuen Soldaten an Kate Winslets Seite ist dabei zwischen böse und beängstigend absolut kultverdächtig.

Was „The Regime“ so besonders macht, ist der dystopisch-fiktive Ansatz. Weil die HBO-Serie, die ursprünglich als Miniserie geplant war, nun aber doch eine zweite Staffel erhalten könnte, das titelgebende Regime und seine Politik in ein nicht näher benanntes Land in Zentraleuropa verlegt, darf sich „The Regime“ aus Story-Sicht komplett frei entfalten, ohne fürchten zu müssen, einer real existierenden Politik auf die Füße zu treten – auch wenn natürlich jedem Zuschauer klar sein sollte, dass die HBO-Serie das politische Gefüge weltweit aufs Korn nimmt.

Lohnt sich, weil Kate Winslet hier easy den dritten Emmy ihrer Serienkarriere in der Tasche hat. Stark und aus Sicht der Story schräg nostalgisch: Nach knapp 30 Jahren, seit den Dreharbeiten zu „Sinn und Sinnlichkeit“, standen Kate Winslet und Hugh Grant hier erstmals wieder gemeinsam vor der Kamera. Für „The Regime“ aber auf politisch komplett gegensätzlichen Seiten.