Berlin (2023)

Kritik zu Berlin

Mit „Haus des Geldes“ hatte ich ja so meine Probleme. Die erste Staffel war noch arg brillant und jeden Hype wert, doch mit Staffel 2 wich die Spannung zusehends der Langeweile. Der titelgebende Bankraub zog sich wie Kaugummi und die Entscheidungen der vielen, verschiedenen Figuren wirkten oft zu konstruiert. Schade, denn: Die Charaktere waren durch die Bank fantastisch – pun intended.

Dass Netflix nach dem Serienfinale vor zwei Jahren nun also einen dieser kultverdächtigen Charaktere für ein Prequel zurückbringt, macht in vielerleir Hinsicht absolut Sinn. Und dass es ausgerechnet Fanliebling Berlin ist, dürfte kaum jemanden überraschen.

Kurz vorweg: Um das „Haus des Geldes“-Prequel „Berlin“ verstehen und genießen zu können, müsst ihr die spanische Originalserie von Álex Pina nicht zwingend gesehen haben. Aber es hilft, wenn ihr eine Spur der Faszination für den charmanten Teufel aus Madrid verspürt. Produktionstechnisch knüpft „Berlin“ direkt an „Haus des Geldes“ an. Fans der Serie werden sich also direkt heimisch fühlen. Zum Glück für die Spannung und Dynamik der Story wird das Prequel, das Berlin in seinen besten Jahren zeigt, aber nicht zur One-Man-Show. Berlins neue Crew ist abermals erstklassig geschrieben und gecastet, wobei jede Figur erneut mit ausreichend Tiefe versorgt wurde, um die komplette Gang maximal interessant zu gestalten. Und Berlin so? Der macht seinem „Haus des Geldes“-Image alle Ehre und jagt neben dem großen Geld vor allem der Liebe nach!

Lohnt sich, weil uns Berlin einfach so, so gefehlt hat! Der „Haus des Geldes“-Fanliebling darf sich in der neuen Netflix-Serie von seiner besten schlechten Seite zeigen! Bleibt abzuwarten, ob's bei einem One-Shot bleibt, oder Netflix eine zweite Season bestellt.