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Einfach mal die pure Enttäuschung. Für mich zählt Quentin Tarantino ohne jede Frage zu den handwerklich besten und einflussreichsten Regisseuren aller Zeiten. Was der Kerl mit Filmen wie „Pulp Fiction“ oder „Inglourious Basterds“ angestellt und erreicht hat, lässt sich kaum in Worte fassen. Seine Werke ecken an und dehnen die Grenzen der klassischen Filmgenres aus, dennoch hat Tarantino seit Jahrzehnten auch beim Mainstream einen Stein im Brett. Nachdem „The Hateful Eight“ zuletzt eher gemischte Kritiken erzielte, ich den frostigen Western aber sogar zu Quentin Tarantinos besten Filmen zählen würde, ließ mich „Once Upon a Time in... Hollywood“ erstmals kalt.
Quentin Tarantino hat es hier tatsächlich geschafft, zweieinhalb Stunden lang genau nichts zu erzählen.
Er selbst meinte schon im Vorfeld, dass „Once Upon a Time in... Hollywood“ eigentlich keine klare Storyline hätte. Das klang erstmal kreativ und vielversprechend, mündete letztlich aber in gähnender Langeweile. Nicht mal die Dialoge, die bei Quentin Tarantino sonst immer scharfzüngig und pointiert geschrieben sind, waren hier irgendwie besonders. Drei Anläufe habe ich letztlich gebraucht, um mich endlich durch „Once Upon a Time in... Hollywood“ zu quälen. Margot Robbie zehn Minuten dabei zu beobachten, wie sie sich ihren eigenen Film im Kino anschaut, ist eben nicht meta, sondern einfach nur öde.
Sogar der typisch brutale Tarantino-Ausraster, der in keinem seiner Filme fehlen darf, wirkt hier zum ersten Mal deplatziert und maximal aufgesetzt. Als hätte der Regisseur versucht, seine gelangweilten Zuschauer zum Ende hin doch noch auf seine Seite zu ziehen und ihnen vorzugaukeln, dass sich die letzten zweieinhalb gar nicht wie vier Stunden angefühlt haben. Das ist dann aber wie beim fröhlichen Popsong am Ende jeder Romcom - schnell durchschaut.