Als „Road House“ 1989 in die Kinos kam, wurde das Action-Genre noch von muskelbepackten Helden und explosiven Handlungen dominiert. In der Rolle des philosophierenden Türstehers Dalton stach Patrick Swayze daher natürlich deutlich aus der Masse heraus – was mit dazu beitrug, dass sich Dalton popkulturell verewigen konnte.
„Road House“ versucht den Balanceakt zwischen ernstem Drama und actiongeladener Unterhaltung. So gibt es nicht nur eindrucksvoll inszenierte Kampfszenen zu bestaunen, die Verknüpfung von Daltons persönlichen Konflikten mit übergreifenden moralischen Fragen soll zusätzlich eine gewisse Tiefe verleihen. Dies macht den Film zu einem interessanten, wenn auch manchmal widersprüchlichen Erlebnis. Gerade die zum Teil unfreiwillige Komik, die sich aus dem ernsthaften Umgang mit teilweise überzogenen Handlungselementen ergibt, hat dem Film einen gewissen Charme verliehen und dazu geführt, dass vor allem US-Produktionen gerne daraus zitieren oder Szenen als Vorlage für Parodien verwenden.
Dennoch hatte er zunächst keine große Fangemeinde, da er bei seinem Kinostart sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum auf gemischte Reaktionen stieß. Fast hätte es sogar für die Goldene Himbeere gereicht – „Road House“ erhielt 1990 gleich fünf Nominierungen für den schlechtesten Film, den schlechtesten Hauptdarsteller (Patrick Swayze), den schlechtesten Nebendarsteller (Ben Gazzara), die schlechteste Regie (Rowdy Herrington) und das schlechteste Drehbuch (David Lee Henry / Hilary Henkin).
Kein Wunder also, dass er nach und nach in Vergessenheit zu geraten drohte, dann aber durch DVD-Veröffentlichungen und Fernsehausstrahlungen wiederentdeckt wurde. Seine sehr eigenwilligen Qualitäten, die ihn so besonders machen, lassen ein zumindest ebenbürtiges Remake auf den ersten Blick fast unmöglich erscheinen.
Ob es Regisseur Doug Liman dennoch gelungen ist, kann man ab dem 21. März bei Prime Video sehen, wenn dort die Neuauflage von „Road House“ startet. Jack Gyllenhaal schlüpft hier in die Rolle von Dalton.