Kung Fu Panda 4 Jack Black
16.03.2024, von Frank Keilacker

20 Millionen Dollar für einen Satz? Warum „Kung Fu Panda 4“ Angelina Jolie einsparen musste

Längst lassen amerikanische Trickfilmstudios prominente Stimmen in ihren Werken zu Wort kommen, was in Deutschland naturgemäß kaum wahrgenommen wird. Dabei hat das daraus resultierende Problem auch Auswirkungen auf uns – „Kung Fu Panda 4“ ist das beste Beispiel dafür.

Exponentielles Wachstum lässt sich für viele Menschen nur schwer nachvollziehen, wie unter anderem die legendäre Fabel vom Erfinder des Schachspiels zeigt. Als dieser vom König belohnt werden sollte, hatte er einen nur auf den ersten Blick bescheidenen Wunsch: Er bat darum, auf das erste Feld des Schachbretts ein Reiskorn zu legen und auf jedem weiteren Feld die Menge des Reises zu verdoppeln. So werden aus 1 Reiskorn 2,4,8,16,32,64 usw., bis theoretisch alle Felder des Schachbretts gefüllt sind. In der Praxis wird dies jedoch nie geschehen, da man am Ende bei mehr als 18 Trillionen Reiskörnern und damit einer absolut unfassbaren Menge ankommt, deren Auszahlung für keinen Staat der Welt möglich ist.

Mit einem ähnlichen Problem schlagen sich derzeit die amerikanischen Animationsstudios herum – allerdings ist es hier hausgemacht. „Kung Fu Panda 4“-Co-Regisseurin Stephanie Stine wurde damit konfrontiert, als sie den bei „Kung Fu Panda“-Fans beliebten Furiosen Fünf eine etwas größere Rolle im Film geben wollte. Einer der Produzenten teilte ihr daraufhin mit, dass allein „eine Zeile von Angelina Jolie uns 20 Millionen Dollar kosten würde“, wobei Stine sich nicht sicher ist, ob dies übertrieben war oder nicht.

Wie Stine in einem ausführlichen Interview mit einem Reddit-Moderator erklärte, sei es kein wirkliches Geheimnis, dass die Animationsstudios vor etwa zwanzig Jahren begannen, sich für prominente Sprecher zu interessieren, diese aber damals nicht wirklich adäquat vergüten konnten. Also boten sie ihnen einen Deal an: Für den ersten Film eines neuen Franchise bekämen sie eine bestimmte Summe Geld und einen bestimmten Prozentsatz der Einnahmen, der dann mit jeder Fortsetzung exponentiell steigen würde.

Die Furiosen Fünf wurden dabei besonders hochkarätig besetzt: Seth Rogen (Meister Mantis), Jackie Chan (Meister Monkey), Angelina Jolie (Meisterin Tigress), David Cross (Meister Crane) und Lucy Liu (Meisterin Viper) leihen ihnen in den „Kung Fu Panda“-Filmen ihre Stimme. Doch nun scheint die Grenze erreicht zu sein, bei der der Reis, oder in diesem Fall die Gage, kaum noch ausgezahlt werden kann: Laut Stine hätte der Film unglaubliche zwei Milliarden Dollar an den Kinokassen einspielen müssen, um einen Gewinn zu erzielen, wenn die fünf oben genannten Stars weiterhin ihre Charaktere gesprochen hätten. Jack Black (auf dem Bild zusammen mit Awkwafina), der auch im aktuellen Film die Hauptfigur Po synchronisiert, dürfte einen ähnlichen Vertrag haben. Er müsste also für seine Mitwirkung sehr gut bezahlt worden sein.

Vermutlich war Dreamworks Animations schon deshalb heilfroh, dass Regisseur und Projektleiter Mike Mitchell gar nicht groß mit den Furiosen Fünf plante, um Platz für zahlreiche neue und andere altbekannte Charaktere zu schaffen. Wie er gegenüber „The Direct“ sagte, wollten die Macher die Welt erweitern und Po erstmals aus dem Tal des Friedens herausbringen, wobei beispielsweise Dustin Hoffman als Shifu, James Hong als Mr. Ping und Bryan Cranston als Li unbedingt mit von der Partie sein sollten. Es wäre schlicht und einfach zu voll geworden, wenn man sich allen bekannten Figuren gewidmet hätte.

Kung Fu Panda 4“ läuft derzeit in den deutschen Kinos. Wenn man die US-Stars dabei hören möchte, muss man die englische Originalfassung wählen. In der deutschen Fassung ragt dagegen nur Hape Kerkeling als Po prominent aus dem Rest des professionellen Sprecherfeldes heraus.

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