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9,5

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Shōgun (2024)

Original-Titel: Shōgun
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27.02.2024 (DE) -   Drama |   Staffeln: 1

Kleine Geschichtsexkursion gefällig? „Shogun“ widmet sich der Edo-Zeit aus drei unterschiedlichen Perspektiven – in Form einer Miniserie und durch den gleichnamigen Roman inspiriert.

Die Handlung von Shōgun

Anfang des 17. Jahrhunderts ist die japanische Gesellschaft in Aufruhr. Fünf Regenten rangeln sich um die rechtmäßige Herrschaft über das Land, während die Portugiesen nicht nur ihr Handelsmonopol ausbauen, sondern mit der Verbreitung des Katholizismus einen Wandel in der Gesellschaft voranbringen. Inmitten dieser schwelenden Unruhen sind drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zusammen knüpfen sie ein außergewöhnliches Band, um den Verlauf der Geschichte maßgeblich zu beeinflussen.

Miniserie „Shogun“:

Japan steht vor einer schwierigen Zeit. Das neue Jahrhundert ist gerade erst angebrochen, schon droht das Machtgefüge zu kippen. Der rechtmäßige Erbe des Throns ist zu jung, weshalb vorerst fünf Regenten die Belange des Landes steuern. Doch die denken nicht daran, ihre Macht alsbald abzugeben. Ganz im Gegenteil. Zu diesen Regenten zählt auch Lord Toronaga, der sich schon bald einem schier unüberwindbaren Gegner gegenübersieht: Die anderen vier Regenten haben sich nämlich gegen ihn verschworen.

Da kommt ihm der an der Küste Japans gestrandete Engländer John Blackthorne gerade recht. Blackthorne wollte eigentlich das Handelsmonopol der Portugiesen zerschlagen, verlor aber schon auf der Hinreise seine Mannschaft und das Schiff. Der Sprache des Landes nicht mächtig, ist Blackthorne also regelrecht auf die Hilfe von Toronaga angewiesen, im Gegenzug will dieser in die Kriegskunst der westlichen Länder eingeführt werden, um so einen taktischen Vorteil gegenüber seinen Mitstreitern zu haben.

Trotzdem ist da noch immer die Sprachbarriere – und hier kommt Toda Mariko ins Spiel. Sie ist eine treue Dienerin des Lords und ist zum Katholizismus konvertiert. Doch auch sie hat eine schwere Bürde zu tragen und gesellt sich zu den beiden Männern aus ganz eigenen Gründen.


Kritik zu Shōgun

Ihr seid Fan der Edo-Zeit? Dann solltet ihr ab sofort ein Abo für Disney+ abschließen (sofern ihr noch keines habt). Denn Ende Februar nimmt der Streaming-Dienst die Miniserie „Shogun“ ins Programm. Die zehnteilige Miniserie orientiert sich an dem gleichnamigen Roman von James Clavell, welcher wiederum grob auf der historischen Figur des englischen Seefahrers William Adams basiert.

Erzählt wird die Geschichte im Gegensatz zum Roman jedoch aus drei verschiedenen Perspektiven: Lord Toronagas, John Blackthornes und Toda Marikos. Letztere ist wohl die komplexeste Figur und wird in der Miniserie „Shogun“ unglaublich stark von Anna Sawai verkörpert. Erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass Sawai noch nicht allzu viel Erfahrungen im Film- und Serienbusiness gesammelt hat, dafür aber schon im Mega-Franchise „Fast & Furious“ vertreten war und dank „Monarch: Legacy of Monsters“ bereits Teil des „Godzilla“-Franchise ist. Die Rolle des britischen Seemanns übernimmt derweil Cosmo Jarvis („Peaky Blinders – Gangs of Birmingham“), der mit seinem frechen Mundwerk und dem gestählten Auftreten an Tom Hardy in „Taboo“ erinnert. Ein wahrer Samurai-Veteran hingegen versteckt sich hinter der Rolle des Lord Toronaga. Hiroyuki Sanada brillierte nicht nur in „Bullet Train“ und dem neuesten „John Wick“-Kapitel, sondern war schon Teil von „47 Ronin“ und „Last Samurai“. Perfekter kann man die drei Hauptcharaktere doch gar nicht mehr besetzen.

Das ist aber auch gut so, denn „Shogun“ ist keine leichte Kost. Die beiden Showrunner Rachel Kondo und Justin Marks legen bei ihrer Inszenierung besonderen Wert darauf, die Charaktere dreidimensional darzustellen mit ihrem inneren Zwiespalt zwischen Pflichtgefühl und Freiheit, Glaube und Loyalität sowie Aufopferung und Aufgabe. Aus diesem Grund ist „Shogun“ auch viel mehr als Drama statt als Action-Gemetzel zu sehen. Es gibt zwar auch Kriegsszenen und Kampfsequenzen, diese sind aber rar gesät, dafür umso brutaler.

Lohnt sich, weil „Shogun“ historische Akkuratesse mit modernen Einflüssen verbindet. Die beste Idee war es aber, drei Erzählperspektiven zu wählen, insbesondere, wenn man drei so starke Schauspieler dafür verpflichten konnte.


Staffel 1, 2024, 14 Folgen

Staffel 1 von Shōgun erstausgestrahlt am 27.02.2024

In was für ein Chaos ist John Blackthorne hier nur geraten? Eigentlich wollte er lediglich das Handelsmonopol der Portugiesen ins Wanken bringen. ... mehr