22.07.2021, von Wencke Schimmelpfennig

„Capone“: Wo ist die Pille für partiellen Gedächtnisverlust?

So haben wir den gefürchteten Mafia-Boss Al Capone noch nie gesehen, besser wir hätten es auch gelassen.
Vom glamourösen und aufregenden Leben eines einflussreichen Gangsters ist bei diesem Mafia-Streifen leider so rein gar nichts mehr zu sehen. Vielmehr ist der einst so gefürchtete und verehrte Al Capone, unter dessen Kontrolle ganz Chicago stand, zu einem verwirrten und Windel tragenden Wrack mutiert.

Capone leidet nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis, in dem er schließlich aufgrund von Steuerhinterziehung gelandet ist, an Demenz. Zusammen mit seiner Familie hat sich der 48-jährige „Fonse“ in seine Villa in Florida zurückgezogen und lässt dort sein ereignisreiches Leben Revue passieren, während er selbst immer mehr die Kontrolle über eben dieses und seinen Körper einbüßt. Nach einem zusätzlichen Schlaganfall beginnt er nicht nur zu halluzinieren und paranoid zu werden, sondern wird langsam auch zu einer Gefahr für sein Umfeld.

© Leonine Studios

Regisseur Josh Tank wollte nach seinem „Fantastic Four“-Flop wohl etwas Neues wagen, doch leider wurde auch sein neuester Film „ Capone “ wieder mal ein absoluter Reinfall, denn auch Superstar Tom Hardy kann dieses sinkende Schiff nicht mehr retten. Dieser schlüpft hier nämlich in die Rolle des einst so großen Alphonse „Al“ Capone, der nun seinen letzten Lebensjahren zugeht und sowohl körperlich als auch mental immer mehr zu zerfallen scheint.

Seien wir mal ganz ehrlich, niemand möchte den großen und sagenumwobenen Al Capone, dem einst ganz Chicago zu Füßen lag, als sabbernden, Windeln tragenden und langsam irre werdenden Schatten seiner Selbst sehen. Klar, dass das Mafia-Leben nicht auf Dauer funktioniert und auch Gangster sich mal zur Ruhe setzen müssen, doch wir wollen ja auch keinen pensionierten Zahnärzten beim Golfen zugucken.

Auch wenn Tom Hardy sich als Schauspieler mittlerweile großer Beliebtheit erfreut, ist er noch lange kein Charakterdarsteller und die Rolle des Al Capone einfach ein wenig zu groß für ihn, so erregt er bei den Zuschauer*innen auch selten mehr als Mitleid und Ekel für seine Performance.

Lasst am besten die Finger von diesem Film und gönnt euch dafür Film-Klassiker, wie „ Scarface “ mit Al Pacino oder auch „The Untouchables - Die Unbestechlichen“ von Brian de Palma, die sich an dem Mythos von Al Capone orientieren und ihm ein deutlich würdigeres Erbe zuschreiben.

Originaltitel Capone | Schlagwort Mafia | Genre Drama | Produktion USA 2020 | Laufzeit 104 Minuten | Regie Josh Tank | Darsteller Tom Hardy, Linda Cardellini, Matt Dillon | FSK 16 | verfügbar bei Amazon Prime Video


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