100.000 - Alles was ich nie wollte (2020)
Original-Titel: 100.000 – Alles, was ich nie wollteMein Opa hat früher immer gesagt: „Wenn es gut werden soll, mach's halt selbst!“ - hatte Fynn Kliemann etwa den gleichen Opa?
Die Handlung von 100.000 - Alles was ich nie wollte
YouTube hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist. Doch wirklich
verändert hat ihn der neu gewonnene Medientrubel nicht, auch fünf Jahre
nach seinem ersten Heimwerkervideo - eine DIY-Steadicam zum (bitte
nicht) Nachmachen - ist Fynn Kliemann einfach Fynn Kliemann. Ohne
Glitter und Fame. Die Heimwerkervideos, die seinen Kanal auf
mittlerweile 548.000 Abonennten geschraubt haben, sind längst
Geschichte, inzwischen lebt sich der gebürtige Zevener auf seinem
eigenen Hof aus, dem Kliemannsland. Stillstand kennt der 32-Jährige
jedenfalls nicht. Turnt er mal gerade nicht auf seinem Hof herum,
werkelt Fynn Kliemann hinter den Kulissen bereits eifrig an neuen
Projekten - doch über allem thronte stets die Musik.
Tatsächlich war es dem Mythos entsprechend erst die Unabhängigkeit
seiner Internetauftritte, die ihn zum Release eines ersten, richtigen
Albums brachte. Und so kam es, wie es kommen musste, bei einem Typen,
dem so ziemlich alles gelingen mag: Sein Album „Nie“ debütierte in 2018,
war 13 Wochen lang in den deutschen Charts vertreten und brachte ihm
schließlich die 1 Live Krone für den besten Newcomer des Jahres ein.
Dabei hatte er einen Deal mit dem renommierten Plattenlabel Four Music
erst kurz zuvor abgelehnt, Selbermachen ist eben eher so sein Ding.
Fast forward, 2020: Fynn Kliemann tänzelt immer noch fleißig zwischen
der eigenen Agentur, seinem Hof und seinem Leben mit Franzi hin und her,
bis er wie aus dem Nichts einen eigenen Kinofilm ankündigt. Mit „100.000 - Alles, was ich nie wollte“
will der Norddeutsche seinen Werdegang dokumentieren, natürlich alles
wieder in Eigenregie. Gespannt warteten seine Fans auf das, was da
kommen sollte, kauften einfach mal alle Tickets für die geplante
Einmalsession im Kino und mussten sich aufgrund von Corona letztlich
doch mit einem Stream in den eigenen vier Wänden begnügen.
Kritik zu 100.000 - Alles was ich nie wollte
Pünktlich zum Release seiner zweiten Platte „POP“ hat sich Fynn Kliemann
jetzt mit den Streaming-Durchstartern von Joyn zusammengetan,
um „100.000 - Alles, was ich nie wollte“ am 29. Mai parallel online zu
stellen. Einfach so. „Dieser Dokumentarfilm ist mein Baby, das nach
einer schweren Beckenfraktur endlich das Licht der Welt erblickt hat.
Das geb ich ja nicht in irgendwelche Hände. Mir war wichtig, dass nun
alle kostenlos Zugriff darauf bekommen und der Film in einer wertigen
Produktfamilie präsentiert wird. Da gibt's nur kino.to, hat aber keiner
geantwortet, und Joyn“, kommentierte Fynn Kliemann seine
Entscheidung gewohnt wortgewandt, die „100.000 - Alles, was ich nie
wollte“-Doku nun direkt kostenfrei zu promoten.
Wer ehrliche Geschichten mag und doch mit dem Namen Fynn Kliemann nichts
verbindet, sollte sich „100.000 - Alles, was ich nie wollte“ dringend
einmal anschauen. Strukturiertes Chaos mit geplant planlosem Erfolg -
das macht süchtig.