Quelle: tMDB.

6,5

El mayor regalo (2018)

Original-Titel: El mayor regalo
FSK: tba.
09.11.2018 (DE) -   Drama |   Western |   Komödie |   Laufzeit: 107 Min.
Ein bewegender Dokumentarfilm des spanischen Filmemachers Juan Manuel Cotelo, der sich der schwierigen Thematik der Vergebung widmet.

Cast

Die Handlung von El mayor regalo

Wir befinden uns mitten in einem Western. Der Film steht kurz vor dem Höhepunkt, wo sich der gute und der böse Cowboy duellieren. Die Cowboys gehen ihre Schritte, die lüsterne Meute versammelt sich und dann – Schnitt!

Bei einem typischen Hollywood-Film mit Happy End würde der Gute nun den Bösen erschießen, doch ist das wirklich ein Happy End? Wäre es nicht ein viel schöneres Ende, wenn sich die beiden versöhnen würden? Mit dieser Frage im Hinterkopf sucht Cotelo Menschen, denen Schlimmes zugestoßen ist oder die, die Schlimmes verbrochen haben.

So begegnen wir unter anderem der Sportlerin Irene Villa, die als 12-jähriges Mädchen bei einem Anschlag der Separatisten-Gruppe ETA ihre Beine und einige Finger verloren hat. Statt Versöhnung stand für sie der pure Hass im Vordergrund, bis sie zu der Frage kam, wie sie leben möchte: Möchte sie weiterhin voller Hass und Wut sein oder will sie einen Neustart wagen? Sie ist mittlerweile eine erfolgreiche Paralympics-Sportlerin.

Eine andere Frau, der wir begegnen, ist seit dem Genozid in Ruanda Witwe. Durch ihren Nachbarn verlor sie nicht nur ihren Mann, sondern auch ihre acht Kinder. Sie hat ihrem Nachbarn zwar letztendlich verziehen, doch bis dahin war es ein weiter Weg.

Cotelo lässt aber nicht nur Opfer, sondern auch Täter, wie einen Bombenleger oder andere Massenmörder, zu Wort kommen.


Kritik zu El mayor regalo

Der spanische Filmemacher Juan Manuel Cotelo ist für seine außergewöhnlichen Dokumentarfilme bekannt, die meist eng mit dem festen Glauben verbunden sind. So hat er 2013 eine Reportage („ Mary's Land “) über die Marienerscheinungen in Medjugorje gedreht und 2016 folgte dann mit „ Footprints - Der Weg deines Lebens “ eine Doku über die Erfahrungen, die Pilger bei der Wallfahrt auf dem Jakobsweg gemacht haben.

Sein neuestes Werk „Das größte Geschenk“ widmet sich der Vergebung und Versöhnung. Hierfür hat er sowohl Opfer als auch Täter auf der ganzen Welt interviewt, die sich zu einer Versöhnung aufraffen konnten. Dabei wird jedoch auch deutlich, dass dies ein langwieriger Prozess ist. Denn nicht jedes Opfer fällt seinem Peiniger direkt verzeihend in die Arme und auch nicht jeder Täter gibt sich direkt nach dem Verbrechen reumütig.

Für Cotelo ist „Das größte Geschenk“ jedoch viel mehr als nur ein Werk mit dem er Anerkennung bekommen will. Er möchte den Menschen, denen Ähnliches widerfahren ist, mit dem Film aufzeigen, dass es statt Hass auch die Chance auf Versöhnung gibt, egal wie utopisch dies anfangs wirken mag.