Eine gewisse Realitätsnähe ist bei Filmen dieser Art jedoch unabdingbar. Nur dann können sich die Zuschauer in die Filmhandlung hineinversetzen und die Spannung und das Abenteuer nachempfinden. Die fünf folgenden Survivalfilme zeichnen sich durch einen besonders realistischen Ansatz aus. Sie wollen das Abenteuer nicht um der Action Willen zeigen, sondern stellen die Leistung, die die jeweiligen Menschen erbracht haben.
Selbst im modernen Menschen schlummert noch das Erbe der Steinzeit. Es lebt in uns der Wunsch, eine Verbundenheit mit der Natur zu erfahren und an unsere Grenzen zu gehen. Bis heute ist der Mensch Jäger und Sammler und braucht Kanäle, auf denen er diese Seite seiner selbst ausleben kann. Deswegen sind Survivalfilme so beliebt.
© Adobe Stock / erphotographer
Mit ihnen ist es möglich, in eine abenteuerliche und naturverbundene Welt einzutauchen, die es in den modernen Kulturen kaum noch gibt. Nach einem harten Arbeitstag ist es schön, sich auf ein Abenteuer einzulassen und sich zeigen zu lassen, wozu Menschen fähig sein können. Die Filme bieten kurzweilige Unterhaltung und stillen in den Zuschauern die Sehnsucht nach Extremen und Abenteuern.
Nicht zuletzt deshalb macht die Filmindustrie in Deutschland einen beachtlichen Teil der Wirtschaftsleistung aus. Die Menschen lassen sich von Filmen begeistern und in den Bann ziehen. Deswegen stellt die Bundesregierung eine Filmförderung bereit, in der genau diese Qualitäten von Filmen gesucht und unterstützt werden.
Der Film „Der große Trip - Wild“ ist eine Selbstfindungsgeschichte durch und durch. Die von Reese Witherspoon gespielte Cheryl Strayed hat in ihrem Leben diverse Schicksalsschläge zu ertragen. Sie verliert ihre Mutter an den Tod und ihre Ehe geht in die Brüche. Sie muss sich deswegen selbst neu definieren und versucht dies auf einer Wanderung durch den Westen der USA zu tun. Sie legt einen 2000 km langen Weg zu Fuß zurück und muss hierbei diverse Entbehrungen in Kauf nehmen.
Der Film lebt von seiner Mischung aus Camping-Feeling und Überlebenswillen. Dieser betrifft nicht die Wildnis allein, sondern auch die Schicksalsschläge, die Strayed verarbeiten möchte. Auf ihrem Weg muss sie sich diesen verschiedenen Traumata immer wieder stellen und das, was sie am liebsten vergessen würde, neu durchleben. Nur auf diese Weise ist es ihr möglich, die negativen Erfahrungen zu verarbeiten und wirklich zu überleben. Der Survivalkampf findet also sowohl außerhalb als auch in ihrem Inneren statt. An beiden Kämpfen nehmen die Zuschauer aktiv und empathisch teil.
Ein Reiz dieses Films besteht im hohen Realismus. Wenn die Blasen an den Füßen nur noch zur Qual werden und jeder Schritt unendlich viel Kraft kostet, können die Zuschauer das nachempfinden. Da die Zuschauer so in die Handlung hineingezogen werden, findet der Überlebenskampf auch im Inneren des Publikums statt.
Der Film „The Way Back - Der lange Weg“ basiert auf dem Roman „Der lange Weg - Meine Flucht aus dem Gulag“ von Slawomir Rawicz. Er handelt von Kriegsgefangenen, die aus einem sibirischen Gulag fliehen und versuchen, ihr Heil in Indien zu finden. Hierbei legen sie eine Strecke von 6000 km zu Fuß zurück. Ihre beschwerliche Reise und die Entbehrungen, die sie zu überstehen haben, bilden die Grundlage und die Handlung dieses Films.
Rawicz hat die Entbehrungen eines Gulags selbst erlebt und weiß, was es heißt, ums nackte Überleben zu kämpfen. In seinem Roman stellt er die menschlichen Schicksale und den Umgang mit den verschiedenen Situationen sehr anschaulich dar. Der Film greift diesen Realismus auf und inszeniert ihn durch Bilder. Die Strapazen, die die Kriegsgefangenen durchleben, werden für die Zuschauer greifbar und verständlich. Die Handlung und die Geschichte wirken trotz einiger Ungenauigkeiten insgesamt sehr authentisch.
Rawicz ist häufig der Vorwurf gemacht worden, er habe keine tatsächlichen Erlebnisse geschildert, sondern die Handlung aus dramaturgischen Gründen verändert und erfunden. Im Detail lässt sich das natürlich nur schwer klären. Das tut der Wirkung des Films allerdings keinen Abbruch. Er wirkt realistisch und nachvollziehbar, weil die Bilder überzeugen und die Schauspieler um Colin Farrell, Mark Strong und Saoirse Ronan eine exzellente Leistung abliefern.
„The Revenant - Der Rückkehrer“ ist ein filmisches Survival-Epos, das keinen Zuschauer kalt lässt. Neben der aufregenden und schnellen Handlung sind es vor allem die außergewöhnlichen Kameraführungen, die den Reiz dieses Films ausmachen. Sie sorgen nämlich dafür, dass der Zuschauer das Gefühl hat, aktiv im Geschehen dabei zu sein und sich selbst durch die Wälder und die gnadenlose Natur schlagen zu müssen. Er ist nicht außenstehender Beobachter des Geschehens, sondern fühlt sich selbst wie in einem Überlebenskampf.
Leonardo DiCaprio hat nicht umsonst seinen ersten Oscar für diesen Film bekommen. Seine schauspielerische Leistung ist erstklassig und zeigt die ganzen Abgründe, die ein solcher Überlebenskampf in einem Menschen aufreißt. Trotz seiner hochkarätigen Besetzung und des recht hohen Produktionsbudgets handelt es sich bei „The Revenant“ nicht um einen typischen Hollywood-Film. Eine Stärke des Films besteht gerade darin, die Natürlichkeit und die Unverfälschtheit der Situation auch filmisch wiederzugeben. Der Film ist exzellent aber nicht überproduziert und erschafft so eine glaubwürdige und realistische Atmosphäre.
Der Film „127 Hours“ hat im Ranking der realistischen Survivalfilme einen riesigen Vorteil: er basiert auf wahren Begebenheiten. Er handelt von Aron Ralston, der 2003 zu einer Klettertour aufbricht und einen Unfall erleidet. Bei diesem quetscht er sich seinen Arm in einer Felsspalte ein und kann sich nicht befreien. Er sieht sich dazu genötigt, seinen Arm zu opfern und ihn von seinem Körper abzutrennen. Außerdem muss er sich aus seiner gefährlichen Lage eigenständig befreien, um überleben zu können.
Eine große Stärke des Films ist, dass er trotz allen Leids und der Entbehrungen, denen sich Ralston ausgesetzt sieht, auch die Liebe zum Klettern und zur Naturverbundenheit zeigt. Denn auch nach seinem schrecklichen Erlebnis kann Ralston nicht vom Klettern lassen und geht dieser Leidenschaft weiter nach. Somit zeigt sich, dass sein Überlebenskampf mehr als erfolgreich war. Er existiert nicht nur weiter, sondern kann das was er liebt und was ihn ausmacht auch in Zukunft weiter verfolgen. Dies und der außergewöhnliche visuelle Stil des Films machen ihn für Survival-Fans äußerst reizvoll.
© Adobe Stock / Gowtham
„Cast Away - Verschollen“ könnte zu den klassischen Survivalfilmen gezählt werden, in denen ein Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel überleben muss, wenn da nicht Tom Hanks wäre. Dieser schafft es nämlich, den Film aus einer reinen Survival-Geschichte herauszuheben und ihm Tiefe zu geben. Seine Gespräche und seine Freundschaft zu dem Volleyball Wilson zeigen, wie dringend der Mensch Beziehungen und ein Gegenüber notwendig hat. Es geht nicht allein darum, in der ihn umgebenden Wildnis zu überleben, sondern Mensch zu bleiben und sich das zu bewahren, was ihn auszeichnet.
Eine weitere Besonderheit dieses Films ist, dass sich die Handlung nicht auf die Ereignisse auf der Insel allein beschränkt. Vielmehr wird auch gezeigt, was diese Erfahrung mit Chuck Noland macht und wie sie sein späteres Leben beeinflusst. Wie auf der Insel selbst muss er auch später in der Gesellschaft seinen Weg finden und herausfinden, wie er unter den neuen Voraussetzungen leben und überleben kann. Hierdurch beschränkt sich der Film nicht allein auf das reine Abenteuer und das Überleben, sondern zeigt eine urmenschliche Verhaltensweise und eine Charakterentwicklung, die zum Nachdenken anregt.
Das macht den Reiz an Survivalfilmen aus
Selbst im modernen Menschen schlummert noch das Erbe der Steinzeit. Es lebt in uns der Wunsch, eine Verbundenheit mit der Natur zu erfahren und an unsere Grenzen zu gehen. Bis heute ist der Mensch Jäger und Sammler und braucht Kanäle, auf denen er diese Seite seiner selbst ausleben kann. Deswegen sind Survivalfilme so beliebt.© Adobe Stock / erphotographer
Mit ihnen ist es möglich, in eine abenteuerliche und naturverbundene Welt einzutauchen, die es in den modernen Kulturen kaum noch gibt. Nach einem harten Arbeitstag ist es schön, sich auf ein Abenteuer einzulassen und sich zeigen zu lassen, wozu Menschen fähig sein können. Die Filme bieten kurzweilige Unterhaltung und stillen in den Zuschauern die Sehnsucht nach Extremen und Abenteuern.
Nicht zuletzt deshalb macht die Filmindustrie in Deutschland einen beachtlichen Teil der Wirtschaftsleistung aus. Die Menschen lassen sich von Filmen begeistern und in den Bann ziehen. Deswegen stellt die Bundesregierung eine Filmförderung bereit, in der genau diese Qualitäten von Filmen gesucht und unterstützt werden.
Der große Trip - Wild
Der Film „Der große Trip - Wild“ ist eine Selbstfindungsgeschichte durch und durch. Die von Reese Witherspoon gespielte Cheryl Strayed hat in ihrem Leben diverse Schicksalsschläge zu ertragen. Sie verliert ihre Mutter an den Tod und ihre Ehe geht in die Brüche. Sie muss sich deswegen selbst neu definieren und versucht dies auf einer Wanderung durch den Westen der USA zu tun. Sie legt einen 2000 km langen Weg zu Fuß zurück und muss hierbei diverse Entbehrungen in Kauf nehmen.
Der Film lebt von seiner Mischung aus Camping-Feeling und Überlebenswillen. Dieser betrifft nicht die Wildnis allein, sondern auch die Schicksalsschläge, die Strayed verarbeiten möchte. Auf ihrem Weg muss sie sich diesen verschiedenen Traumata immer wieder stellen und das, was sie am liebsten vergessen würde, neu durchleben. Nur auf diese Weise ist es ihr möglich, die negativen Erfahrungen zu verarbeiten und wirklich zu überleben. Der Survivalkampf findet also sowohl außerhalb als auch in ihrem Inneren statt. An beiden Kämpfen nehmen die Zuschauer aktiv und empathisch teil.
Ein Reiz dieses Films besteht im hohen Realismus. Wenn die Blasen an den Füßen nur noch zur Qual werden und jeder Schritt unendlich viel Kraft kostet, können die Zuschauer das nachempfinden. Da die Zuschauer so in die Handlung hineingezogen werden, findet der Überlebenskampf auch im Inneren des Publikums statt.
The Way Back - Der lange Weg
Der Film „The Way Back - Der lange Weg“ basiert auf dem Roman „Der lange Weg - Meine Flucht aus dem Gulag“ von Slawomir Rawicz. Er handelt von Kriegsgefangenen, die aus einem sibirischen Gulag fliehen und versuchen, ihr Heil in Indien zu finden. Hierbei legen sie eine Strecke von 6000 km zu Fuß zurück. Ihre beschwerliche Reise und die Entbehrungen, die sie zu überstehen haben, bilden die Grundlage und die Handlung dieses Films.Rawicz hat die Entbehrungen eines Gulags selbst erlebt und weiß, was es heißt, ums nackte Überleben zu kämpfen. In seinem Roman stellt er die menschlichen Schicksale und den Umgang mit den verschiedenen Situationen sehr anschaulich dar. Der Film greift diesen Realismus auf und inszeniert ihn durch Bilder. Die Strapazen, die die Kriegsgefangenen durchleben, werden für die Zuschauer greifbar und verständlich. Die Handlung und die Geschichte wirken trotz einiger Ungenauigkeiten insgesamt sehr authentisch.
Rawicz ist häufig der Vorwurf gemacht worden, er habe keine tatsächlichen Erlebnisse geschildert, sondern die Handlung aus dramaturgischen Gründen verändert und erfunden. Im Detail lässt sich das natürlich nur schwer klären. Das tut der Wirkung des Films allerdings keinen Abbruch. Er wirkt realistisch und nachvollziehbar, weil die Bilder überzeugen und die Schauspieler um Colin Farrell, Mark Strong und Saoirse Ronan eine exzellente Leistung abliefern.
The Revenant - Der Rückkehrer
„The Revenant - Der Rückkehrer“ ist ein filmisches Survival-Epos, das keinen Zuschauer kalt lässt. Neben der aufregenden und schnellen Handlung sind es vor allem die außergewöhnlichen Kameraführungen, die den Reiz dieses Films ausmachen. Sie sorgen nämlich dafür, dass der Zuschauer das Gefühl hat, aktiv im Geschehen dabei zu sein und sich selbst durch die Wälder und die gnadenlose Natur schlagen zu müssen. Er ist nicht außenstehender Beobachter des Geschehens, sondern fühlt sich selbst wie in einem Überlebenskampf.Leonardo DiCaprio hat nicht umsonst seinen ersten Oscar für diesen Film bekommen. Seine schauspielerische Leistung ist erstklassig und zeigt die ganzen Abgründe, die ein solcher Überlebenskampf in einem Menschen aufreißt. Trotz seiner hochkarätigen Besetzung und des recht hohen Produktionsbudgets handelt es sich bei „The Revenant“ nicht um einen typischen Hollywood-Film. Eine Stärke des Films besteht gerade darin, die Natürlichkeit und die Unverfälschtheit der Situation auch filmisch wiederzugeben. Der Film ist exzellent aber nicht überproduziert und erschafft so eine glaubwürdige und realistische Atmosphäre.
127 Hours
Der Film „127 Hours“ hat im Ranking der realistischen Survivalfilme einen riesigen Vorteil: er basiert auf wahren Begebenheiten. Er handelt von Aron Ralston, der 2003 zu einer Klettertour aufbricht und einen Unfall erleidet. Bei diesem quetscht er sich seinen Arm in einer Felsspalte ein und kann sich nicht befreien. Er sieht sich dazu genötigt, seinen Arm zu opfern und ihn von seinem Körper abzutrennen. Außerdem muss er sich aus seiner gefährlichen Lage eigenständig befreien, um überleben zu können.Eine große Stärke des Films ist, dass er trotz allen Leids und der Entbehrungen, denen sich Ralston ausgesetzt sieht, auch die Liebe zum Klettern und zur Naturverbundenheit zeigt. Denn auch nach seinem schrecklichen Erlebnis kann Ralston nicht vom Klettern lassen und geht dieser Leidenschaft weiter nach. Somit zeigt sich, dass sein Überlebenskampf mehr als erfolgreich war. Er existiert nicht nur weiter, sondern kann das was er liebt und was ihn ausmacht auch in Zukunft weiter verfolgen. Dies und der außergewöhnliche visuelle Stil des Films machen ihn für Survival-Fans äußerst reizvoll.
Cast Away - Verschollen
© Adobe Stock / Gowtham„Cast Away - Verschollen“ könnte zu den klassischen Survivalfilmen gezählt werden, in denen ein Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel überleben muss, wenn da nicht Tom Hanks wäre. Dieser schafft es nämlich, den Film aus einer reinen Survival-Geschichte herauszuheben und ihm Tiefe zu geben. Seine Gespräche und seine Freundschaft zu dem Volleyball Wilson zeigen, wie dringend der Mensch Beziehungen und ein Gegenüber notwendig hat. Es geht nicht allein darum, in der ihn umgebenden Wildnis zu überleben, sondern Mensch zu bleiben und sich das zu bewahren, was ihn auszeichnet.
Eine weitere Besonderheit dieses Films ist, dass sich die Handlung nicht auf die Ereignisse auf der Insel allein beschränkt. Vielmehr wird auch gezeigt, was diese Erfahrung mit Chuck Noland macht und wie sie sein späteres Leben beeinflusst. Wie auf der Insel selbst muss er auch später in der Gesellschaft seinen Weg finden und herausfinden, wie er unter den neuen Voraussetzungen leben und überleben kann. Hierdurch beschränkt sich der Film nicht allein auf das reine Abenteuer und das Überleben, sondern zeigt eine urmenschliche Verhaltensweise und eine Charakterentwicklung, die zum Nachdenken anregt.