Quelle: tMDB.

6,0

Überall wo wir sind (2018)

Original-Titel: Überall wo wir sind
FSK: tba.
11.10.2018 (DE) -   Dokumentarfilm |   Laufzeit: 92 Min.
Ein bewegender Dokumentarfilm über den unterschiedlichen Umgang mit dem Tod und der Trauer.

Die Handlung von Überall wo wir sind

Heiko Lekutat ist fast 30 Jahre alt und führt ein lebensbejahendes Leben als Tanzlehrer in der deutschen Metropole Berlin. Wenn man ihn so ansieht, wie er die pure Freude ausstrahlt, will man gar nicht glauben, dass Heiko bereits seit sieben Jahren gegen den Krebs ankämpft.

Seine Freunde sind bereits der felsenfesten Überzeugung, dass Heiko entgegen aller Hiobsbotschaften, die er von den Ärzten erhält, weiter sein Leben lebt. Umso überraschender ist es, als er sich plötzlich wieder bei seinen Eltern einquartiert, um dort zu sterben.

Für seine Familie und Freunde heißt das jedoch noch lange nicht, dass sie ihn aufgeben. So kommen sie in Strömen zu ihm, um mit ihm zu weinen, aber vor allem um mit ihm zu lachen. Bei diesen zahlreichen Begegnungen wird neben dem starken Zusammenhalt aber noch etwas anderes deutlich – Jeder seiner Verwandten und Freunde hat eine andere Art und Weise mit der Trauer umzugehen.

Während Heikos Mutter ihn auf seinen Tod vorbereiten will, indem sie ihm von ihrer Nahtoderfahrung berichtet, kommt sein bester Freund zu der fast schon buddhistischen Erkenntnis, dass Heikos Ableben einen tieferen Sinn für ihn, seine Familie und seine Freunde hat. Heikos Schwester hingegen stürzt sich in das Organisatorische.


Kritik zu Überall wo wir sind

„Überall wo wir sind“ ist eine schwermütige, aber dennoch einfühlsame Dokumentation, die die letzten Wochen des 29-jährigen Tanzlehrers Heiko zeigt und wie vor allem seine Familie und Freunde ihm in dieser Zeit beiseitestehen, mitfühlen und mit ihrer Trauer umgehen.

Die Idee zu „Überall wo wir sind“ stammt von der jungen Newcomer-Filmemacherin Veronika Kaserer , die selbst ihre Mutter an den Krebs verloren hat und durch die Trauer daran nur stärker geworden ist. Mit ihrem Film will sie den Menschen bewusst machen, „wie man mit Trauernden umgeht“.

Somit hat „Überall wo wir sind“ einen besonders starken emotionalen Wert für Kaserer. Das ist aber nicht das Einzige, was ihren Film so besonders macht. „Überall wo wir sind“ ist Kaserers erster langer Dokumentarfilm, davor hat sie nur kleinere Kurzfilme gedreht. Zudem hat sie den Film kurzerhand aus eigener Tasche bezahlt, da sich Heikos gesundheitlicher Zustand zusehends verschlechtert hat und die Ärzte ihm dieses Mal nur knapp drei Wochen gaben.

Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt, nicht nur, weil sie ihren Mitmenschen ein wenig die Augen öffnen konnte, sondern auch weil sie auf der Berlinale 2018 mit dem Kompass-Perspektive Preis geehrt wurde.


Cast