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Die Handlung von Bait

Die Idylle in einem kleinen Fischerdorf an der Küste Cornwalls trügt, denn, wie in der ganzen Küstenregion, fasst auch hier der Tourismus allmählich Fuß. Die traditionelle Fischerei, die für viele Einwohner Lebensgrundlage ist, gerät in Vergessenheit. Doch nicht alle Einwohner kommen mit diesen Veränderungen klar. Ein Beispiel hierfür ist die Familie Ward. Während Steven Ward (Giles King) mit der Tradition bricht und den Kutter seines Vaters zu einem Ausflugsdampfer umfunktioniert, versucht Martin Ward (Edward Rowe) sich weiterhin mit dem Fischen über Wasser zu halten. Kein Wunder, dass er bei vielen aneckt...


Kritik zu Bait

Seit den 60er Jahren widmet sich das britische Independent-Kino der Devise, das Leben einfacher Leute durch realitätsnahe und visuelle Darstellung möglichst authentisch wiederzugeben. Es hat damit ästhetische Impulse gesetzt, die sich mittlerweile weltweit in Filmen widerspiegelt. Mit „Bait“ kommt nun aber ein Film aus England in die deutschen Kinos, der scheinbar von dieser Tradition Abstand nimmt und dennoch dasselbe Ziel erreicht – soziale Missstände oder, wie im Fall von „Bait“, die Probleme der von der Fischerei abhängigen Arbeiterklasse aufzuzeigen. In einer One-Man-Show hat Mark Jenkin den Film „Bait“ auf die Beine gestellt. Er führte sowohl Regie, schrieb das Drehbuch und fungierte als Kameramann und Filmeditor. Er kehrt mit diesem Drama zu den Ursprüngen der Filmgeschichte zurück – dem Schwarzweiß-Film. Die unzähligen Nahaufnahmen von Fischen, Netzen und Fangkörben etc. im 16mm-Format erwecken zudem den Charakter eines Dokumentarfilms, was nicht zuletzt daran liegt, dass sich Jenkins an die alten Dokumentarfilme des Filmemachers Humphrey Jennings orientiert. Zudem verwendet Jenkin für „Bait“ teilweise noch recht unbekannte Schauspieler, von denen Giles King, der auch in Anna Karenina mitgewirkt hat, wohl am bekanntesten ist. Bereits im Februar 2019 hatte Jenkins Film „Bait“ seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Seitdem hat Jenkin seinen Film auf vielen weiteren Filmfestivals, wie dem Crossing Europe Festival oder dem Edinburgh International Film Festival publik gemacht, sodass ein gutes halbes Jahr später nun das Debüt auf der Kinoleinwand folgt.