Nikki (Esther Smith) und Jason (
Rafe Spall) führen die perfekteste unperfekte Beziehung, die man sich als Mittdreißiger in London nur wünschen könnte. Doch der Traum von einer richtigen, mehrköpfigen Familie sorgt in letzter Zeit immer wieder für Scherereien zwischen den beiden - wie sonst sollen Nikki und Jason die nächsten 50 Jahre gemeinsam verbringen? Als Nikki dann nach einigen Tests von ihrem Arzt erfährt, dass sie unfruchtbar ist und niemals eigene Kinder haben wird, bricht für das Pärchen eine Welt zusammen. Dass Nikkis beste Freundin Erica (
Ophelia Lovibond) gerade mit ihrem zweiten Spross schwanger ist und ihr die Freuden ihrer Schwangerschaft täglich auf die Nase bindet, hilft da auch nicht sonderlich weiter.
Erst die Idee einer Adoption bringt Nikki und Jason wieder langsam aber sicher auf Kurs, um einer freudigen Zukunft entgegenzublicken - doch die gestaltet sich dank ihrer eigenen Probleme und der dysfunktionalen Familie um sie herum deutlich komplizierter und fordernder als gedacht.
© Apple Inc.
Dramedy und charmantes Sadcom-Chaos können die Briten eben: Mit „Trying“ spendiert uns Apple TV+ eine neue, unheimlich amüsante und zugleich tragisch trottelige Produktion um ein heillos überfordertes Pärchen, das sich mit den Hürden einer Adoption herumschlagen muss. Produziert von Showrunner Andy Wolton und Regisseur Jim O'Hanlon („Marvel's The Punisher“), der mit der überragenden Amazon Prime Video-Sadcom „Catastrophe“ schon reichlich Erfahrung in dem Bereich sammeln konnte, ist „Trying“ ein Lobgesang auf die herrlich normale Unvollständigkeit des Seins. Exklusiv für den Streaming-Dienst Apple TV+ konzipiert, kommt die Serie dabei wie gerufen. Mehr Sadcom- und Dramedy-Futter ist eben immer gut!
Die Qualität der Produktion spiegelt sich sofort auch im Cast wieder. So geben „Cuckoo“-Star Esther Smith und Rafe Spall („
The Big Short“, „
Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis“) das charmant chaotische Pärchen, während Namen wie
Ophelia Lovibond („
Guardians of the Galaxy“, „
The Autopsy of Jane Doe“) oder Altmeisterin
Imelda „Dolores Umbridge“ Staunton die Erzählung typisch charismatisch würzen. Selbst wenn uns Zuschauern die Probleme der beiden nicht direkt in der Form bekannt sein sollten, so kann man sich aufgrund der nahbaren, ungemein realistischen Geschichte doch stets in die Haut von Nikki und Jason hineinversetzen. Probleme und Differenzen muss eben jede noch so standhafte Beziehung durchleben. Herrlich perfekt für zwischendurch oder einen frühsommerlichen Abend auf der eigenen Couch geeignet!