Am 1. Oktober 1989 geschah etwas Unerklärliches, als unter mysteriösen Umständen 43 Kinder zur selben Zeit geboren wurden. Ihre Mütter waren am Morgen dieses Tages allerdings gar nicht schwanger gewesen. Nachdem der Milliardär Sir Reginald Hargreeves (
Colm Feore) Wind von der Sache bekommen und verstanden hatte, dass die Kinder eine besondere Macht umgab, beschloss er, so viele der Kids wie nur möglich aufzuspüren. Ganze sieben dieser Kinder konnte Hargreeves in der Folge adoptieren - und formte ein Team von jungen Superhelden aus ihnen. So viel dürfte inzwischen bestens bekannt sein.
Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 2019, die Hargreeves-Familie hat gerade den Tod ihres Familienoberhauptes betrauert und war im Begriff, abermals getrennter Wege zu gehen. Leider kam dann die Apokalypse dazwischen. Zwar hat es Fünf (
Aidan Gallagher) geschafft, seine Geschwister mittels eines Zeitsprungs vor dem Weltuntergang zu retten, hat er diesen allerdings direkt mit durch die Zeit geschleppt - zurück in die 60er. Während Fünf am Ende der Welt ankommt, landen seine Geschwister in komplett unterschiedlichen Jahresabschnitten. Sein Ziel muss es nun sein, die übernatürlichen Antihelden aufzuspüren und gemeinsam einen Plan zu entwickeln, um den nach wie vor drohenden Weltuntergang abzuwenden. Abgesehen von Klaus (
Robert Sheehan), der jetzt als Guru und Sektenführer Kasse macht, sind Vanya (
Ellen Page), Luther (
Tom Hopper) und die anderen auch sofort mit dabei...
© Christos Kalohoridis / Netflix
Skurril, abgefahren, durch und durch brillant: Wer „The Umbrella Academy“ nur kurz umschreiben mag, muss dieser Tage tief in die Trickkiste greifen. Im Prinzip ist es kaum möglich, die Genialität dieser Netflix-Eigenproduktion in Worte zu fassen - tiefgründige Andersartigkeit, die fasziniert. Was
My Chemical Romance-Frontmann und Kreativmeister
Gerard Way hier erdacht hat, lässt gemeine Popcorn-Comics von DC und Marvel entspannt in einer Staubwolke aus Unverständnis und Fantasielosigkeit hinter sich zurück. Gemessen an „The Umbrella Academy“ sind die Avengers fast schon ein trauriger Witz!
Ebenso brillant wie die Graphic Novels aus Ways schmucker Feder präsentiert sich auch die passende Adaption von
Steve Blackman („Fargo“, „
Altered Carbon“) und
Jeremy Slater („The Exorcist“), die den Kern der Idee aufgegriffen und in kunterbunt depressives Unterhaltungskino mit Anspruch verwandelt haben. Schon Staffel 1 begeisterte uns mit bizarrem Witz, dramaturgischem Elan und krachender Action, Season 2 setzt nun sogar noch eins drauf.
Neben der ohnehin schon verrückten Story, die für sich genommen bereits ausreicht, um uns gebannt an die Fernsehbildschirme zu ketten, ist es hier vor allem der Mix aus brillant aufgelegtem Cast und frecher Tonlage, der „The Umbrella Academy“ so einzigartig macht. Auch in Season 2 fiebern wir mit Aidan Gallagher mit, der als
jüngstes Mitglied der Familie alles daran setzen muss, die Geschwister zusammenzuhalten, während Robert Sheehan seinen innersten Nathan raushängen lässt und mal so gar keine Lust auf irgendwas hat. Super lässig und mindestens exakt so witzig!
Originaltitel The Umbrella Academy
| Schlagwort Weltuntergang vorverlegt
| Genre Action / Komödie
| Produktion USA 2020
| Laufzeit 10 Folgen à 55 Minuten
| Showrunner Steve Blackman, Jeremy Slater
| Darsteller Ellen Page, Tom Hopper, Robert Sheehan
| FSK 16
| verfügbar bei Netflix