Staffel 1
Gi-hun ist verzweifelt. Seine Spielsucht hat ihn an den Rande der Existenz gedrängt, dabei will er doch nur seiner kleinen Tochter und seiner Mutter ein weitestgehend angenehmes Leben ermöglichen. Die Situation scheint jedoch aussichtslos, bis ihm eine mysteriöse Visitenkarte in die Hand gedrückt wird, die seine Eintrittskarte zu einem besseren oder eher schuldenfreien Leben ist.
Ihm winken fast 40 Millionen US-Dollar, dafür muss er lediglich eine Reihe kleiner Spiele aus der Kindheit gewinnen, also willigt er ein. Eh er sich versieht, wird Gi-hun entführt und mit über 400 anderen Menschen, die in einer ähnlich misslichen Lage sind, in eine Art Bunker gepfercht. Die Spiele können beginnen!
Die Erfolgschancen scheinen groß, denn schon das erste Spiel ist eine „Red Light, Green Light“-Variante aus Kindertagen. Die Teilnehmer*innen müssen sich immer dann bewegen, wenn die riesige automatisierte Puppe vor ihnen sich von ihnen abwendet. Wer als Erster am Ziel ist, hat gewonnen. Doch Vorsicht! Wer sich bewegt, wenn die Puppe sich umdreht, hat verloren und zwar mehr als nur das Spiel, denn der Einsatz ist ihr Leben.
© Youngkyu Park / Netflix
Spätestens nach
Bong Joon-hos geschichtsträchtigen Oscar-Erfolg mit „
Parasite“ steht außer Frage, dass die koreanischen Filmemacher ein starkes Händchen für außergewöhnliche Inszenierungen haben. Das merkt man aber auch nicht nur bei den ganz Großen des Showbiz, sondern auch bei den etwas kleineren Regisseur*innen, die auf der Streaming-Plattform von Netflix die Chance bekommen, sich zu beweisen.
Einer dieser Herrschaften ist aktuell
Hwang Dong-hyuk, der für Netflix die Action-Dramaserie „
Squid Game“ umgesetzt hat. Die Serie erweckt dabei Erinnerungen an die unterschiedlichsten Filme, was, wie wir schon häufiger bemerkt haben, nicht immer von Vorteil ist, hier jedoch sehr elegant zusammenpasst. So könnte die Prämisse, dass die Teilnehmer*innen entführt und an einen unbekannten Ort gebracht werden, genauso gut aus „
Escape Plan“ stammen. Die Wachposten mit ihren Masken, auf denen Symbole leuchten, könnten aus der „
Purge“-Reihe geklaut sein und die tödlichen Spiele erinnern doch stark an Spielereien wie in „
Escape Room“ oder „
Saw“.
Doch Geschrei, Gemetzel und spritzendes Blut sind nicht das Hauptaugenmerk von „Squid Game“. Tatsächlich werden uns in den ersten Folgen einige der Charaktere vorgestellt, sodass man direkt auch Sympathien aufbaut und hofft, dass diese in den folgenden Episoden am Leben bleiben. Somit kann man gar nicht anders, als die nächsten Folgen anzusehen.
Lohnt sich, weil...
... uns die koreanischen Filmemacher mit ihren grotesken Ideen bislang noch nie enttäuscht haben und wir auch dieses Mal wieder ein blutiges Spektakel mit tiefer Moral vorgesetzt bekommen.
© Youngkyu Park / Netflix
Originaltitel Squid Game
| Schlagwort Kinderspiel
| Genre Action / Drama |
Produktion KOR seit 2021
| Laufzeit 8 Folgen à 60 Minuten |
Regie Hwang Dong-hyuk
| Darsteller Lee Jung-jae, Park Hae-soo, Wi Ha-jun
| FSK 16
| verfügbar bei Netflix