Die Handlung von Snowpiercer

Die Erde ist in einer Eiszeit versunken und die letzten Überlebenden umkreisen in einem Zug die Erde. Doch Klassenkämpfe dominieren das Zusammenleben der Passagiere.


Kritik zu Snowpiercer

Natürlich sei an dieser Stelle die Frage erlaubt, ob es überhaupt notwendig war, das post-apokalyptische Szenario, welches Regisseur und Oscar-Gewinner Bong Joon-ho („Parasite“) bereits 2013 entfesselte, noch einmal neu aufzulegen. Immerhin war schon der gleichnamige Film mit Chris Evans , Jamie Bell und Tilda Swinton in den Hauptrollen nahezu perfekt, schürte die Angst vor einer solch dystopischen Zukunft und zeichnete gleichzeitig das Porträt einer Gesellschaft, wie sie im Kern auch heute schon gewissermaßen Bestand hat - eine Klassengesellschaft ohne echte Gnade.

Schiebt man diese Haltung allerdings mal fix zur Seite und betrachtet stattdessen die thematische Dichte des Originals, die eben gut und gern auch für eine ganze Reihe von Filmen ausgereicht hätte, wirkt die Entscheidung nur logisch, „Snowpiercer“ nun in Serie zu bringen. Produziert von TNT und hierzulande exklusiv via Netflix verfügbar, funktioniert die Serie nun als vollständiges Reboot des filmischen Meisterwerks. Die beiden Showrunner Graeme Manson  („Orphan Black“) und  Josh Friedman  („Terminator: Dark Fate“) hatten zwar beim Drehbuch Unterstützung von Ideengeber Bong Joon-ho selbst, erzählen hier allerdings eine komplett neue Geschichte, die sich lediglich lose auf die Grundidee stützt. Erneut geht es um den bitter geführten Klassenkampf, der die Kluft innerhalb einer Gesellschaft maximal ausreizt.

Vor allem darstellerisch und inszenatorisch kann sich der neue „Snowpiercer“ ungemein sehen lassen. Trotzdem darf man nicht den Fehler machen, die Serie auf Biegen und Brechen mit dem Film zu vergleichen. Bong Joon-hos Meisterwerk ist unerreicht, die Serie dennoch ausreichend stark, um sich auch in Zukunft einen Weg durch die frostige Landschaft der Erdenödnis zu bahnen. Immerhin zählt die Produktion nun schon drei Staffeln und eine vierte ist anscheinend auch schon in Arbeit.