Wir befinden uns in Toronto kurz nach der Jahrtausendwende, wo wir auf die Schülerin Meilin treffen. Auf den ersten Blick wirkt die 13-jährige Meilin „Mei“ Lee wie eine ganz normale Teenagerin inklusive der typischen pubertären Probleme. Sie ist quirlig, aufgeweckt und denkt gar nicht daran, sich von den Meinungen ihrer Mitschüler beeinflussen zu lassen. Warum auch? Mit Abby, Priya und Miriam hat sie schon die besten Freundinnen an ihrer Seite. Sie kann sich also nicht beklagen, wäre da nicht ihre oberpeinliche Helikoptermama, die viel zu oft für unangenehme Situationen sorgt.
Als sie dann eines Tages auch noch von einem recht abstrusen Familienerbe erfährt, bekommt ihr Selbstbewusstsein endgültig Risse. Wenn die Frauen der Lee-Familie nämlich in die Pubertät gelangen, verwandeln sie sich in überdimensionale, superflauschige Rote Pandas. Glücklicherweise ist das kein Dauerzustand, sondern tritt nur auf, wenn Mei ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Das ist aber leichter gesagt als getan. Neben ihrer Mutter, die Mei mit ihren Regeln zur Weißglut bringt, setzen ihr nun plötzlich auch die Schikanen der Mitschüler gewaltig zu. Immerhin stehen Mei auch in dieser Phase des Lebens ihre drei Freundinnen mit Rat und Tat zur Seite.
© Disney / Pixar
Wenn wir von Coming-of-Age-Storys hören, gibt es zwar die verschiedensten Auslegungen („
Lady Bird“, „
Blau ist eine warme Farbe“, „
Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers“ und „
Carrie“), doch handelt es sich hierbei in den meisten Fällen um Realverfilmungen. Dabei haben doch auch Animationsfilme wahrlich großes Potenzial, dieses brisante Thema auf wirklich grandiose Weise zu verarbeiten, dass man kaum merkt, dass es sich dabei um eine Coming-of-Age-Geschichte handelt und selbst das ganz junge Publikum seinen Spaß daran haben wird.
Beispielsweise lassen sich die körperlichen Veränderungen, die Teenager während der Pubertät erleben, so auf lustige und zugleich einfache Weise verdeutlichen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die sommerliche Geschichte „
Luca“, in der der Titelheld und seine Freunde sich im Wasser in Seemonster verwandeln. Und
Pete Docter, der als Produzent an eben jenem Werk tätig war, war nun auch für das nächste Coming-of-Age-Animationsspektakel zuständig – „
Rot“.
In „Rot“ spielt die junge Meilin Lee die Hauptrolle, die gerade in die Pubertät kommt und dabei feststellen muss, dass sie sich jedes Mal, wenn sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat, in einen roten Panda verwandelt. Inszeniert wurde „Rot“ von
Domee Shi, die damit erst die zweite Regisseurin ist, die für Pixar in Aktion getreten ist. Vor ihr sorgte
Brenda Chapman in Zusammenarbeit mit
Mark Andrews für den Film „
Merida – Legende der Highlands“.
Lohnt sich, weil...
... in den Charakteren richtig viel Liebe steckt und wir alle ab und zu eine Portion Anerkennung brauchen. Wenn wir ganz ehrlich sind, hat uns der Film aber schon mit dem flauschigen roten Panda um den Finger gewickelt.
© Disney / Pixar
Originaltitel Turning Red |
Schlagwort Pubertät |
Genre Animation |
Produktion USA 2022 |
Laufzeit 100 Minuten |
Regie Domee Shi |
Sprecher Rosalie Chiang, Sandra Oh, Ava Morse |
FSK 6 |
verfügbar bei Disney+