Das Leben des Teenagers Barney ist trostlos. In der Schule gehört er zu den Außenseitern, sitzt während der Pausen meist allein auf einer Bank und schaut sich das rege Treiben an, sofern er nicht von überfürsorglichen Lehrer*innen bemuttert oder von den typischen Schulhof-Rowdys drangsaliert wird.
Dabei könnte alles so einfach sein, denn eine Technik-Firma hat sogenannte Bubble Bots beziehungsweise B-Bots entwickelt, die nicht nur als Freund fungieren, sondern mit der Hilfe eines Profils passende Freunde für ihren menschlichen Gefährten heraussuchen. Doch während sämtliche Schulkinder bereits ein solches Gerät besitzen, hinkt Barney auch hier wieder hinterher. Sein verwitweter Vater kann sich mit dem Einkommen, das er durch den Verkauf von Scherzartikeln generiert, einfach keinen dieser Roboter leisten.
Umso erstaunter ist Barney, als er dann doch ein Exemplar dieser neuen Technologie in seinen Händen hält. Er tauft ihn auf den Namen Ron und ist überglücklich, doch die Freude währt nicht lange, denn Ron hat offensichtlich ein bis zwei Macken. Diese Ungeschicklichkeit sorgt zwar schon bald für ein gewaltiges Durcheinander in Barneys Umfeld, trotzdem (oder gar genau deshalb?) wachsen Barney und Ron immer mehr zusammen.
© Disney / 20th Century Studios
In den letzten Jahren hat die Digitalisierung einen solchen Sprung gemacht, dass es äußerst schwierig ist, die eigenen Kinder in irgendeiner Art und Weise davon fernzuhalten. Für die Filmindustrie ist dies natürlich ein gefundenes Fressen, das nur allzu gerne in Filmen verarbeitet wird. Vor allem Animationsstudios sind in der Hinsicht auf dem Vormarsch. So hat der Streaming-Riese Netflix erst vor wenigen Monaten den erfolgreichen Animationsfilm „
Die Mitchells gegen die Maschinen“ ins Programm genommen und Disney war sogar noch schneller und zeigte bereits 2014 mit „
Baymax – Riesiges Robowabohu“ auf das thematische Potenzial des technischen Fortschritts und der Digitalisierung.
Das Maushaus ist nun auch dafür verantwortlich, dass uns dieses Jahr mit „
Ron läuft schief“ ein weiterer Animationsfilm aus dieser Kategorie erwartet. Das Werk, welches vor wenigen Wochen Kinopremiere feierte und nun auch ins Disney+-Abo gelangt, wurde von Locksmith Animation auf den Weg gebracht, das damit seinen ersten animierten Langfilm produziert hat.
Dafür, dass es ihr erstes Großprojekt gewesen ist, lässt sich aber kaum etwas Negatives an „Ron läuft schief“ finden. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die gesamte Besetzung (von den Verantwortlichen in der Regie und Produktion bis hin zu den Synchronsprechern) scheint perfekt abgestimmt zu sein.
So haben
Sarah Smith und
Peter Baynham, den einige vielleicht durch seine Arbeit an „
Borat“ kennen dürften, gemeinsam an dem Drehbuch gearbeitet. Die dabei entstandenen Gags wurden von einer bunt gemischten Truppe bestehend aus
Zach Galifianakis („
Stichtag – Schluss mit gemütlich“),
Jack Dylan Grazer („
Shazam!“) und
Ed Helms („
Hangover“) eingesprochen, während Smith dies dann zusammen mit
Jean-Philippe Vine und Co-Regisseur
Octavio E. Rodriguez perfekt in Szene gesetzt hat.
Lohnt sich, weil…
… man der verrückten Farce dieser ungewöhnlichen Freundschaft regelrecht anmerkt, dass Peter Baynham, Co-Autor von „Borat“, daran maßgeblich beteiligt war.
© Disney / 20th Century Studios
Originaltitel Ron‘s Gone Wrong |
Schlagwort Digitalisierung |
Genre Animation |
Produktion USA / GBR / CAN 2021 |
Laufzeit 107 Minuten |
Regie Sarah Smith, Jean-Philippe Vine, Octavio E. Rodriguez |
Sprecher Jack Dylan Grazer, Zach Galifianakis, Ed Helms |
FSK 6 |
verfügbar bei Disney+